25. Nov. 2015 | Fachressort Bildung, Wissenschaft und Forschung | von Larina Hillemann, Lucia Zahradnícek

Trainer B-Ausbildung des DRV 2015

23 neue Trainer B im DRV 
An zwei verlängerten Wochenenden im September und November war die Ruderakademie in Ratzeburg wieder Anlaufpunkt von Ruderern aus fast ganz Deutschland, die ein gemeinsames Ziel hatten: Die Trainer-B-Lizenz. 

Nach den obligatorischen Kennenlernspielchen mit Lehrgangsleiter Andreas König stand am Donnerstagnachmittag zunächst die Theorie des Langhantelkrafttrainings auf dem Plan, der dann am folgenden Vormittag die Praxis folgte. Martin Zawieja sorgte mit seinen Ausführungen und Tipps sowohl für Wissenszuwachs bei allen Teilnehmern, als auch Muskelkater bei dem Einen oder Anderen. 
Am Nachmittag des zweiten Lehrgangstags lernten die Teilnehmer dann den nächsten Referenten kennen, der auch im zweiten Teil der Ausbildung noch einmal eine größere Rolle spielen sollte. Die Rede ist von Volker Grabow, von Andreas liebevoll „Oppa“ genannt. Aufgrund seines riesigen Erfahrungsschatzes, resultierend aus gefühlt ewiger Zusammenarbeit als Sportwissenschaftler mit Athleten der Nationalmannschaft, hatte er neben seinem eigentlichen Thema, der ruderischen Wettkampffähigkeit, auch immer wieder weitere Geschichten auf Lager. Besonders schön war die Aussage, dass die Trainer das Ziel verfolgen sollten, die „Stärken ihrer Athleten durch Training auszubauen und nicht ihre Schwächen zu minimieren“.

Den Abend verbrachten die angehenden Trainer B dann in der Halle. Besonders das Spiel „Völkerball mit Hütchen“ hatte es einem Teil der Lehrgangsgruppe angetan, sodass sie von sich aus später ins Lavastein folgten, um noch ein paar Duelle austragen zu können. 
Am Samstagvormittag wurde dann in einem Mix aus Praxis und Theorie das Thema Coaching und Kommunikation bearbeitet. Unter der Leitung von Birte Hoffmann wurde zum Einen in der Theorie die Abgrenzung von Training und Coaching thematisiert, später zum Anderen dann eine Analyse selbst gedrehter Filme durchgeführt, bei denen jeweils ein Lehrgangsteilnehmer einen anderen auf dem Wasser oder auf dem Ergo trainiert hatte. In recht entspannter Atmosphäre bekamen diese Trainer Verbesserungsvorschläge. Da man als Trainer im Alltag wenig Verbesserungsvorschläge zu Ansagen und Auftreten gegenüber den Athleten erhält, war dies eine Chance etwas dazuzulernen. 

Der letzte Part dieses Lehrgangsabschnittes wurde von Thorsten Kortmann übernommen und behandelte das Thema Rudertechnik und ihre Vermittlung. Am Samstagnachmittag lag der Schwerpunkt zunächst auf der allgemeinen Technik, dem neuen Leitbild des DRV, und auch auf dem Denkanstoß, dass jeder Athlet individuell ist und nicht alle in ein starres Leitbild integriert werden können. Das wurde auch anhand einer Messbootauswertung verdeutlicht. Hieran anknüpfend ging es am Sonntagmorgen dann um differentielles Techniktraining und die Frage, wie man mit anfangs sehr verrückt wirkenden Übungen dem Ziel einer sauberen Technik und einer gut funktionierenden Mannschaft näherkommen kann. Die Gruppe stellte schnell fest, dass man zum differenziellen Training einen unendlich langen Übungskatalog erstellen könnte. Mit dieser Erkenntnis und nach einer kurzen Feedback-Runde endete dann auch schon der doch sehr kurzweilige erste Teil der Trainer-B-Ausbildung.
Abseits des Programms gab es natürlich auch die vielen Gespräche, die in den Pausen und an den Abenden geführt wurden und viele neue Ideen und Anregungen über die Lehrgangsthemen hinaus boten. Wie produktiv dieser Austausch langfristig sein kann, zeigte sich auch an anderer Stelle: Zwischen den beiden Lehrgangsteilen erblickte neuer Rudernachwuchs die Welt. Einer der Lehrgangsteilnehmer wurde Papa eines neuen kleinen Ruderers und des ersten Trainer-C-Babys des DRV, hatten sich doch die Eltern einige Jahre zuvor auf dem C-Lehrgang kennengelernt. 

Der zweite Lehrgangsteil im November startete mit dem sportmedizinischen Teil von Prof. Dr. Dennis Liem aus Münster. In einprägsamen Worten („Keine Diagnose durch die Hose.“) und eindrucksvoll bebildert referierte er zu den körperlichen Problemstellen des Rudersports. Die Abendgestaltung des Lehrgangs im November stand im Zeichen der Präsentationen der Hausarbeiten, die in der Zeit zwischen den beiden Lehrgangsteilen verfasst worden waren. Sporteinheiten in Kraftraum und Halle oder der Besuch des Lavasteins rückten daher notgedrungen etwas in den Hintergrund. 
Ab Freitag, eingebettet in den Vortragsteil zur Trainingsplanung von Volker Grabow, stellten dann die ersten Teilnehmer ihre Hausarbeiten vor, so dass an diesem Tag viel Theorie besprochen wurde. Nach dem Abendessen wurde es dann noch etwas aktiver und praktischer, als einige Teilnehmer ein im Rahmen der Hausarbeit geplantes Hallentraining mit der Gruppe durchführten. Ob am Muskelkater, der sich bei einigen noch einstellte, nur die dynamische Erwärmung schuld war, oder es auch am praktischen Stabilisationstraining mit Hauke Meyer-Koop am nächsten Vormittag lag, das neue Anregungen für das Training zu Hause bot, ist nicht völlig klar. Der Rest des Samstags wurde den weiteren Präsentationen der Hausarbeiten gewidmet.  

Am Sonntagvormittag wurden abschließend die Lehrgangsthemen besprochen und der Lehrgang reflektiert. Danach wurde den neuen Trainer/-innen B von Reinhart Grahn und Andreas König ihre Lizenz verliehen. 

Die neuen Trainer B sind: 
Sebastian Ahlhelm (RV Neptun Konstanz), Ulf Baier (RK am Wannsee), Lena Bieber (Würzburger RV Bayern), Björn Brandel (RV Neptun Konstanz), Adrian Bretting (Berliner RC), Thomas Dollak (Mannheimer RC), André Eidam (SC DHfK Leipzig), Florian Günther (Rvg Hellas-Titania Berlin), Erhard Günther (HRV Böllberg/Nelson), Hägar Habermann (RK Flensburg), Pierre Hein (Crefelder RC), Larina Hillemann (Lübecker RG), Dominik Hoffmann (Ak. RC Würzburg), Christina Mahler (Bremer RV v. 1882), Marcus Maier (Ulmer RC Donau), Sylvia May (RV Bad Wimpfen), Jan Rauber-Wagner (Gießener RC Hassia), Vincent Reß (Regensburger RK), Ulf Rollmann (RV Hemmoor), Alfred Schimmelpfennig (Limburger Club f. Wassersport), Sebastian Schnautz (RG Wetzlar), Jörg Simon (RC Tegel), Lucia Zahradnícek (Deutscher RC Hannover)