26. Juli 2015 | Nationalmannschaft | von Jan Nikolai Trzeszkowski

U23-WM: 3 Goldmedaillen und eine Silbermedaille am Sonntag

Am Sonntag holten die DRV-Boote vier weitere Medaillen auf dem Ruderkanal in Plovdiv. Der Männer-Achter, der leichte und der schwere Doppelzweier der Männer gewannen Gold. Silber ging an den leichten Vierer ohne Steuermann.

Männer-Achter
Malte Daberkow, Michael Trebbow, Lukas Duhnkrack, Laurits Follert, Carl Moritz Reinke, Nico Merget, Malte Großmann, Torben Johannesen und Steuermann Jonas Wiesen wiederholten ihren Sieg aus dem Vorlauf, in dem sie das Boot aus den USA knapp geschlagen hatten. Im Finale fiel der Sieg mit drei Sekunden deutlicher aus. Eine dominante Vorstellung des deutsche Flaggschiffs im U23 Bereich, das bei jeder Zwischenzeit vorne lag und auch durchweg die schnellsten Zeiten fuhr. „Das lief genauso wie geplant“, sagte der freudestrahlende Trainer Tim Schönberg nach dem Zieleinlauf. „Die Spurts saßen heute besser als im Vorlauf.“ Seine Sportler pflichten ihm bei: „Der Start hat gut geklappt, auch wenn die Amerikaner da heute besser mitgehalten haben, als im Vorlauf. Aber besonders der Spurt bei Streckenhälfte hat uns nach vorne gebracht“, so Bugmann Malte Daberkow. Auch Laurits Follert pflichtet ihm bei: „Der Spurt bei 1000 Meter hat die Gegner gebrochen. Das war der entscheidende Moment des Rennens.“ Bronze ging an Russland, vor Rumänien, Großbritannien und Frankreich. 

Männer-Leichtgewichts-Doppelzweier
Zu einem deutlichen Start-Ziel-Sieg ruderten Philipp Grebner und Jonathan Rommelmann im leichten Doppelzweier. Von Start weg setzten sie sich vor das Feld und bauten ihren Vorsprung zwischenzeitlich auf über drei Sekunden aus.  „Wir sind super los gekommen. Das war ein top Rennen von uns. Nach 300 Metern konnten wir uns von den anderen Booten lösen und hatten damit die Gegner gut im Blick“, so Schlagmann Jonathan Rommelmann. „Die Niederlande hatten wir jederzeit unter Kontrolle und haben beobachtet was sie machen. So hätten wir jederzeit noch reagieren können, wenn da noch mehr von ihnen gekommen wäre.“ Eine Länge hinter dem deutschen Boot kamen die Niederländer vor dem Boot aus Italien ins Ziel. Damit konnte der DRV seinen Titel aus dem Vorjahr in dieser Bootsklasse verteidigen. 

Männer-Doppelzweier
Stephan Riemekasten und Tim Ole Naske erwischten wie auch in den Rennen zuvor, den schnellsten Start und führten das Feld bei Streckenhälfte mit fast zwei Bootslängen Vorsprung vor den nächsten Verfolgern aus den Niederlanden an. Auf dem letzten Streckenabschnitt starteten die bis dahin auf dem dritten Rang liegenden Norweger einen starken Endspurt und fuhren erst an den Niederländern vorbei und griffen dann auch die beiden Deutschen an. Doch sie konterten und sicherten sich mit einer Bootslänge Vorsprung den Weltmeistertitel vor Norwegen und den Niederlanden. Stephan Riemekasten strahlte nach dem Rennen glücklich: „Als wir 500 Meter vor dem Ziel merkten, dass wir so einen großen Abstand zu den Gegnern hatten, wussten wir, dass wir das Ding sicher haben. Dann hieß es nur noch durchbeißen bis zur Ziellinie.“ 

Männer-Leichtgewichts-Vierer ohne Steuermann
Silber gewannen Sven Ditzel, Felix Brummel, Alexander Kevin Diedrich und Lucas Schäfer im leichten Männer Vierer ohne hinter Italien und vor Großbritannien. Über die Strecke hatten sich die vier Deutschen einen ausreichenden Vorsprung vor den nachfolgenden Booten aufgebaut, so dass auch ein starker Endspurt der Briten nichts mehr am Silberrang änderte. Die Italiener fuhren sicher zu Gold. „Die Italiener waren einfach zu stark für uns, aber die Jungs sind ein super Rennen gefahren“, so Trainer Torsten Kortmann. Bugmann Sven Ditzel ergänzt: „Die Spurts haben perfekt gesessen und uns an genau den richtigen Stellen nach vorne gebracht“ 

Männer-Zweier ohne Steuermann
Den Weltmeistertitel im Zweier ohne Steuermann sicherte sich Rumänien. Silber ging an Australien und Bronze an den serbischen Zweier. Das DRV-Team kam auf Rang fünf hinter Großbritannien und vor Österreich ins Ziel. Ein starker Endspurt reichte für Wolf-Niclas Schröder und Paul Gebauer nicht um sich weiter vorne zu positionieren, dafür waren die anderen Boote zu schnell.

Frauen-Doppelzweier
Bei der ersten Zwischenzeit lagen im Frauen-Doppelzweier alle Boote innerhalb von eineinhalb Sekunden, darunter auch der deutsche Zweier mit Carlotta Nwajide und Frauke Hundeling auf Rang zwei. Auf der zweiten Streckenhälfte setzten sich dann drei Boote ab und Rumänien fuhr vor Neuseeland und den Niederlanden zum Sieg. Das DRV-Duo kam auf Rang sechs hinter Großbritannien und Weißrussland ins Ziel.

Männer-Einer
Im Männer-Einer hielt Philipp-André Syring gut mit und lag zur Streckenhälfte auf dem dritten Rang in Schlagweite zum bis dato zweitplatzierten Briten. Auf der zweiten Streckenhälfte drehte sich der Zwischenstand dann allerdings komplett. Der Ruderer aus Weißrussland fuhr auf den ersten Rang vor und Silber ging an den Serben, vor dem vorjährigen Vizeweltmeister aus Polen. Syring konnte bei diesem Tempo nicht mehr mithalten und fiel auf den sechsten Rang hinter Dänemark und Großbritannien zurück.

Frauen-Achter
Isabell Taueber, Julia Hoffmann, Meike Dütsch, Juliane Faralisch, Lena Dankel, Svenja Leemhuis, Elisaveta Sokolkova, Frauke Hacker und Steuerfrau Larina Hillemann kamen im Finale des Frauen-Achters auf Platz vier ins Ziel. Gold holte sich die USA, die damit alle Riemen Bootsklassen der Frauen auf dieser U23 WM gewannen und eindrucksvoll ihre Stärke unter Beweis stellten. Silber ging an Russland vor Großbritannien. Trotz eines starken Endspurts kamen die deutschen Frauen nicht mehr an den Britinnen vorbei und verpassten so eine Medaillenplatzierung. Bis 500 Meter vor dem Ziel hatte das DRV-Boot auf Platz fünf gelegen, konnte im Endspurt sich aber noch an den Niederländerinnen vorbei schieben und sie mit 2,5 Sekunden Abstand auf Rang fünf verweisen. Platz sechs ging an Weißrussland.

Frauen-Einer
Im Frauen-Einer ging Julia Leiding als dritte über die erste Zwischenzeitmarkierung. Bei Streckenhälfte konnte die Schweizerin aber an ihr vorbei ziehen und sich am Ende die Bronzemedaille sichern. Die Goldmedaille gewann die Litauerin vor dem Boot aus Schweden. Im Endspurt geriet Leiding nochmal unter Druck von der angreifenden Lettin, doch die Deutsche konnte gegen halten und den vierten Platz mit einer Zehntelsekunde verteidigen. Platz sechs ging an Kroatien.

Weitere vier Medaillen kamen für das DRV-Team am zweiten Finaltag dazu. Davon drei goldene in olympischen Bootsklassen. Damit hat der Deutsche Ruderverband sein Ergebnis von 2014 von 6 Medaillen (2x Gold, 1x Silber, 3x Bronze) von der Anzahl der Medaillen gehalten, aber die Ausbeute in den olympischen Bootsklassen und die Anzahl der goldenen Medaillen verbessert. „Die Zielsetzung haben wir erreicht“, bilanzierte Uwe Graf nach dem letzten Rennen. „Wir hatten eine Finalplatzierung mehr als vor einem Jahr und haben bei gleicher Anzahl an Medaillen, die Wertigkeit dieser erhöht. Natürlich wissen wir wo unsere Baustellen sind und werden weitere daran arbeiten. Die ersten Schritte die wir dieses Jahr unternommen haben, wie eine frühere Nominierung der Boote und ein längeres Trainingslager haben sich bezahlt gemacht.“