01. Okt. 2015 | Panorama | von Jean-Marc Göttert und Frank Schmidt

Verabschiedung Felicity Medinnis-Leach in Hamburg: "Ich sage au revoir, nicht adieu!"

Mit einem emotionalen und bewegenden Abend haben sich viele RG HANSA-Mitglieder von Trainerin Felicity Medinnis-Leach verabschiedet, die mit ihrem Mann Mike zurück in die Schweiz zieht.

Schnell war der obere Saal voll, der Sektempfang lief reibungslos, die Stimmung war gelöst. Anfang der Woche konnten sich viele HANSA-Mitglieder von Felicity und ihrem Mann Mike verabschieden, die wieder in ihre Wahlheimat in der Nähe von Genf ziehen.

Nach vielen erfolgreichen Jahren bei der RG HANSA – anfangs noch selbst bei Regatten aktiv, nachher als Cox und zuletzt als angesehene und beliebte Trainerin – beginnt jetzt ein neuer Lebensabschnitt. Felicity und Mike kehren zurück nach Morgins, einem idyllischen Bergdorf im Wallis, wo sie ihr gemütliches Chalet ausgebaut haben.

Anwesend waren viele Vereinsmitglieder, das Team der Ruderbundesliga, viele Masters sowie Freunde und Weggefährten. Sie alle wollten sich noch einmal persönlich bedanken und mit Felicity feiern. So wurde es dann auch ein lustiger und emotionaler Abend. Mit Bildern und Filme aus den Jahren zuvor wurden die Erinnerungen aufgefrischt und die vielen Stationen ihrer Tätigkeit im Verein gewürdigt.

Als sie ihrem Mann 2006 nach Norddeutschland folgt, war für Felicity damals klar: Fürs Rudern kommt in Hamburg nur die RG HANSA in Frage. „Hier gibt es so viele hervorragende Leistungssportler auf allen Ebenen“, sagt sie. Ein wenig nachgeholfen hat natürlich Sebastian Franke, den sie bei einer gemeinsamen Moderation 2001 in Luzern kennengelernt hatte.

Ab 2007 arbeitet sie bei der HANSA als Trainerin für Masters- und leistungsorientierte Ruderer. „Beim Coaching gibt es zwei ganz wichtige Aspekte“, sagt sie. „Man muss sich auf den Einzelnen einlassen, aber immer das Team im Auge haben. In der Gruppe müssen sich die Athleten ergänzen. Sie müssen das Gleiche zur selben Zeit machen und die gleiche Schlagstruktur haben.“

Keine Frage: Der Coach (sie benutzt das Wort Trainer nie) muss seine Schützlinge sehr gut kennen. „Es ist ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis“, betont sie. Der Coach muss fordernd und hart sein, aber nicht unnachgiebig. „Jeder ist anders. Man muss dafür ein Gespür haben.“ Jedenfalls kann niemand die Fehler des anderen so charmant analysieren, wie Felicity. In der HANSA ist sie auch wegen ihrer bescheidenen und ruhigen Art beliebt.

Felicity ist in Genf geboren und aufgewachsen, Muttersprache Französisch. Der Vater stammt aus dem Bundesstaat Massachusetts in den USA, die Mutter aus Großbritannien. Studiert hat sie in London, der ältere Bruder lebt in Edinburgh, und sie wohnte mit ihrem Mann Mike seit 2002 in Hamburg.

Mit Felicity verliert die RG HANSA eine großartige und engagierte Trainerin, die den Bereich des Masters- und leistungsorientierten Ruderns in der RG HANSA über Jahre geprägt und vorangebracht hat.

Durch ihre Arbeit und ihre angenehmen Art trug sie nicht unerheblich zu einem guten Vereinsklima und, nicht zuletzt, zur Attraktivität des Vereins bei. Mit ihrem Weggang entsteht in der RG HANSA eine große Lücke, diese zu schließen wird nicht einfach sein.

Wir alle wünschen Felicity und Mike eine gute Reise und einen wunderbaren Neubeginn in der Schweiz. Wir freuen uns schon auf ein baldiges Wiedersehen, denn in Hamburg sagt man Tschüss beim Auseinandergehen, das heißt auf Wiedersehn.

Tschüss!
Farewell, dear Felicity, dear Mike!

Hamburg, den 15. September 2015