WM 2015: Vorläufe Montag - 6 Siege, 5 weitere Boote im Finale A
Bei den Ruder-Weltmeisterschaften 2015, die vom 30. August bis 6. September auf dem Lac d'Aiguebelette im Département Savoie in der Region Rhône-Alpes in Frankreich stattfinden, stand heute der zweite Vorlauftag und ein Hoffnungslauf für den Deutschen Ruderverband auf dem Programm. Die Boote des DRV konnten sechs Siege in den heutigen Vorläufen errudern und dadurch den Männer-Zweier mit Steuermann, Leichtgewichts-Männer-Doppelvierer, Leichtgewichts-Frauen-Doppelvierer, Frauen-Doppelvierer und Männer-Achter mit Steuermann direkt für die Finale A qualifizieren. Ferner qualifizierten sich der Leichtgewichts-Männer-Zweier durch einen zweiten Platz und der Para-Frauen-Einer durch einen dritten Platz für das Halbfinale. Der Männer-Doppelzweier ruderte siegreich ins Viertelfinale. Der Leichtgewichts-Männer-Zweier, Leichtgewichts-Männer-Vierer, Frauenachter, Para-Männer-Einer und Para-Mixed-Vierer mit Steuerfrau müssen in den Hoffnungslauf. Lars Hartig qualifizierte sich im Hoffnungslauf durch einen Sieg für das Viertelfinale des Männer-Einers. "Ich bin zufrieden mit den Ergebnissen. Die sechs Vorlaufsiege sind ein guter Einstieg, wie gestern entsprechen die Resultate unseren Erwartungen. Erfreulich ist auch der Sieg von Lars Hartig im Hoffnungslauf des Männer-Einers, der damit weiter im Wettkampf bleibt. Beim Frauen-Doppelzweier und beim leichten Männer-Vierer musste man mit der Runde über die Hoffnungsläufe rechnen.", äußerte sich DRV-Cheftrainer Marcus Schwarzrock nach den Rennen.
Im Männer-Zweier mit Steuermann (M2+) fuhr Deutschland durch Jakob Schneider (RK am Baldeneysee Essen), Clemens Ernsting (Berlin Ruder-Club) und Steuermann Jonas Wiesen (Rudergesellschaft Treis-Karden 1969 e.V.) einen klaren Start-Ziel-Sieg mit fast 6 Sekunden Vorsprung vor dem zweiten Boot ein und qualifizierte sich als einziges Boot dieses Vorlaufes direkt für das Finale A am Freitag.
Clemens Ernsting: "Wir sind am Start überraschend gut weggekommen. Das Rennen hat sich schnell zu einem Zweikampf zwischen Südafrika und uns entwickelt, den wir schließlich für uns entschieden haben. Die Briten aus dem anderen Lauf sind traditionell natürlich stark, unser Ziel ist es eine Medaille zu gewinnen."
- Deutschland 06:59.180 -> Finale A
- Südafrika 07:04.970
- Serbien 07:10.900
- Vereinigte Staaten von Amerika 07:11.570
Großbritannien gewann klar den Vorlauf des Leichtgewicht-Männer-Zweiers (LM2-) , dahinter kam Deutschland mit Jonas Kilthau (Frankfurter RG 'Germania' 1869) und Matthias Arnold (Hannoverscher Ruderclub von 1880) ins Ziel, das zu Beginn des Rennens noch auf Platz vier lag, der nicht für die direkte Halbfinalqualifikation gereicht hätte. Doch der Zweier konnte sich auf der zweiten Streckenhälfte souverän auf Platz zwei vorschieben.
Jonas Kiltau: "Das Rennen war erstmal okay. Die Favoriten sind sicherlich Großbritannien, Frankreich und Italien. Im Halbfinale wollen wir ein schönes Rennen fahren, um uns von dem Pulk abzusetzen und das Finale zu erreichen. Wir sehen noch Potential, das wir nun abrufen wollen."
- Großbritannien 06:40.690
- Deutschland 6:45.830 -> Halbfinale A/B
- Australien 06:50.950
- Japan 06:58.260
- Österreich 07:06.440
Deutschland legte sich als Vizeweltmeister 2014 im Vorlauf des Leichtgewicht-Männer-Doppelvierers (LM4x) mit Roman Acht (Limburger Club für Wassersport 1895/1907), Daniel Lawitzke (RG Wiking Berlin), Philipp Grebner (Mainzer Ruder-Verein von 1878) und Jonathan Rommelmann (Crefelder Ruder-Club 1883) von Beginn an die Spitze des engen Feldes und gab sie nicht mehr ab.
Philipp Grebner: "Wir haben in dem Rennen umsetzen können was wir uns vorgenommen haben. Wir wissen, dass bei uns noch mehr geht, das wollen wir am Freitag zeigen."
- Deutschland 05:54.550 -> Finale A
- Italien 05:58.300
- Vereinigte Staaten von Amerika 06:00.390
- Australien 06:03.720
- Ungarn 06:17.200
Katrin Thoma (Frankfurter RG 'Germania' 1869), Leonie Pieper (Ulmer Ruder-Club 'Donau'), Lena Müller (Ulmer RC Donau) und Anja Noske (Ruderverein Saarbrücken) taten es den Männern gleich und gewannen den Vorlauf im Leichtgewichts-Frauen-Doppelvierer (LW4x) souverän.
Anja Noske: "Das Rennen hat Spaß gemacht, aber wir waren sehr aufgeregt, weil man in dieser Bootsklasse nie weiß, was einen erwartet. Der Start war okay, die Nachstartphase gut, so dass wir uns von Australien lösen konnten und uns entsprechend weggeschoben haben."
- Deutschland 06:31.080 -> Finale A
- Australien 06:34.700
- Vereinigte Staaten von Amerika 06:41.410
- Argentinien 06:43.090
Deutschland ging im Vorlauf des Frauen-Doppelvierers (W4x) mit Annekatrin Thiele (SC DHfK Leipzig, Abt. Rudern), Carina Bär (Heilbronner Rudergesellschaft Schwaben von 1879), Marie-Cathérine Arnold (Hannoverscher Ruderclub von 1880) und Lisa Schmidla (Crefelder Ruder-Club 1883) als amtierender Weltmeister, Europameister und Weltbestzeitinhaber an den Start. Im Verlauf des Rennens konnte das Boot den Abstand zu den anderen Booten vergrößern und qualifizierte sich durch seinen Sieg als einziges Boot direkt für das Finale A.
Lisa Schmidla: "Nach der langen Rennpause ist das erste Rennen immer sehr anstrengend. Wir sind gut weggekommen und haben gut in den Streckenschlag gefunden, so dass wir den Gegnern konstant wegfahren konnten."
- Deutschland 06:15.240 -> Finale A
- Niederland 06:17.000
- Polen 06:17.500
- Großbritannien 06:20.960
- Russland 06:32.760
- Ukraine 06:34.520
Julia Lier (HRV Böllberg/Nelson) und Mareike Adams (Ruderriege ETUF Essen) führten auf der ersten Streckenhälfte das Feld im Vorlauf des Frauen-Doppelzweiers (W2x) , dicht gefolgt von Neuseeland, an. Auf der zweiten Streckenhälfte fand das Team jedoch keine Antwort auf die Stärke des Weltmeisters 2014 und Weltcupgewinners aus Neuseeland und belegte dahinter Platz zwei, der in den Hoffnungslauf führte.
Julia Lier: "Das Rennen war eigentlich ganz gut, wir sind vom Start vorne raus gefahren und haben versucht die Neuseeländerinnen möglichst lange zu halten. Sie sind dann etwas früher als erwartet vorbeigefahren. Wir gehen nun optimistisch gestimmt in den Hoffnungslauf."
- Neuseeland 06:50.180
- Deutschland 06:54.330 -> Hoffnungslauf
- Dänemark 06:57.070
- Kanada 06:59.810
- Italien 07:04.520
- Irland 07:05.790
Nach einem verhalten Start übernahmen die amtierenden Europameister Marcel Hacker (SC Magdeburg) und Stephan Krüger (Olympischer Ruderclub Rostock von 1956) im Vorlauf des Männer-Doppelzweiers (M2x) nach der Hälfte der Strecke die Führung. Das 11 Jahre trennende Duo aus Deutschland gab diese auch danach nicht mehr ab und siegte souverän.
Stephan Krüger: "Das war ein guter Einstieg in den Wettkampf, wir konnten alles in die Tat umsetzen, was wir uns vorgenommen haben."
Marcel Hacker: "Das Rennen war sehr anstrengend, hier pokert keiner mehr, hier geht es um die Olympiaquali für Europa. Wir haben sechs Wochen gut miteinander gearbeitet, ohne Ausfälle oder Krankheiten. Viertelfinalrennen bin ich ja gewohnt, so haben wir auch trainiert, also kann das nächste Rennen kommen."
- Deutschland 06:13.030 -> Viertelfinale
- Ukraine 06:16.400
- Vereinigte Staaten von Amerika 06:17.260
- Spanien 06:21.640
- China 06:23.900
- Lettland 06:25.240
Einen schwere Aufgabe stand für den Leichtgewicht-Männer-Vierer (LM4-) mit Jonathan Koch (Frankfurter RG Germania 1869), Lars Wichert (Ruder-Club Allemannia von 1866), Julius Peschel (Deutschen Ruder-Club von 1884 Hannover) und Sven Keßler (Frankfurter RG Germania 1869) heute im Vorlauf auf dem Programm. Galt es den amtierenden Weltmeister aus Dänemark zu besiegen und das Rennen zu gewinnen, um direkt in das Halbfinale einzuziehen. Gut gestartet, auf Platz zwei liegend, konnten die Deutschen sich jedoch nicht an die Spitze des Feldes setzen und belegten am Ende den vierten Platz.
Jonathan Koch: "Der Start war ziemlich gut, wir müssen sehen, dass wir besser in den Streckenschlag kommen."
Sven Keßler: "Auf den dritten 500 Metern waren wir nicht konsequent genug."
- Dänemark 05:57.510
- Italien 06:01.430
- Vereinigte Staaten von Amerika 06:04.110
- Deutschland 06:07.040 -> Hoffnungslauf
- Polen 06:12.790
- Japan 06:21.990
Der Frauen-Achter mit Steuerfrau (W8+) mit Julia Wärmer (Rostocker Ruder-Club von 1885), Anne Becker (Hallesche Rvg. Böllberg/Nelson), Stella-Izabell Bleich (Ruderclub Potsdam), Alexandra Höffgen (Neusser Ruderverein), Charlotte Reinhardt (Ruderverein Dorsten), Daniela Schultze (Ruder-Club Potsdam), Michaela Schmidt (HRV Böllberg Nelson), Ronja Schütte (Essen-Werdener Ruder-Club von 1896) und Steuerfrau Laura Schwensen (Ruderverein Kappeln) lag von Beginn an auf dem fünften Platz des Vorlaufs und konnte keinen der der beiden Plätz für den direkten Finaleinzug errudern.
- Kanada 06:02.590
- Neuseeland 06:03.650
- Rumänien 06:08.560
- Australien 06:11.310
- Deutschland 06:12.760 -> Hoffnungslauf
Der Vizeweltmeister im Leichtgewichts-Männer-Einer, Lars Hartig (Friedrichstädter Rudergesellschaft von 1926), hatte im Hoffnungslauf des Männer-Einers (M1x) leichtes Spiel. Er gewann das Rennen mit mehreren Längen Vorsprung und qualifizierte sich mit seinem Sieg für das Viertelfinale.
Lars Hartig: "Das Rennen war heute gut, besser als gestern. Das gibt Mut für das nächste Rennen. Gestern war auch ein schwerer Lauf, da habe ich dann die Kräfte für heute gespart, das war auch die richtige Entscheidung."
Marcus Schwarzrock, DRV-Cheftrainer: "Erfreulich ist auch der Sieg von Lars Hartig im Hoffnungslauf des Männer-Einers, der damit weiter im Wettkampf bleibt."
- Deutschland 07:07.950 -> Viertelfinale
- Italien 07:22.540
- Benin 07:33.150
Im Männer-Achter mit Steuermann (M8+) starteten Maximilian Munski (Lübecker RG v. 1885), Malte Jakschik (RV Rauxel), Maximilian Reinelt (Ulmer Ruderclub Donau), Eric Johannesen (RC Bergedorf), Anton Braun (Berliner Ruder-Club), Felix Drahotta (RTHC Bayer Leverkusen Ruder-Abteilung), Richard Schmidt (RV Treviris 1921 Trier), Hannes Ocik (Schweriner Rudergesellschaft) und Steuermann Martin Sauer (Berliner Ruder-Club) verhalten ins Rennen und ließen dem polnischen Boot zuerst die Führung. Doch auf der zweiten Streckenhälfte konnten die Polen das Tempo, dass der Deutschlandachter vorlegte, nicht mehr halten. Deutschland gewann das Rennen mit rund einer Bootslänge an Vorsprung.
Eric Johannesen: "Das Polen eine gute und eingefahrene Mannschaft ist wussten wir. Da bei der WM sehr viel Zeit zwischen den Rennen ist, kann man auch den Vorlauf voll fahren. Uns war klar, dass die anderen das auch machen werden. Wir sind unser Rennen gefahren, konnten nach einem Spurt bei 1000 Metern das Rennen schließlich für uns entscheiden."
Martin Sauer: "Ich habe den Eindruck, wir sind heute ein gutes Rennen gefahren. Das war ein typischer Vorlauf: Am Anfang fahren alle voll los, um zu schauen was geht, nachdem wir vorne waren, haben sie uns dann aber schon auch fahren lassen.
- Deutschland 05:29.530 -> Finale A
- Polen 05:32.990
- Vereinigte Staaten von Amerika 05:34.310
- Frankreich 05:34.970
- Spanien 05:42.970
- China 05:43.790
Nachdem Sylvia Pille-Steppat (Wilhelmsburger Ruderclub v. 1895) bei den Weltmeisterschaften 2014 im Para-Mixed-Doppelzweier (TAMix2x) startete, geht sie in diesem Jahr im Para-Frauen-Einer (ASW1x) an den Start. Zu Beginn des Vorlaufs ruderte sie noch auf Platz 4. Auf der zweiten Streckenhälfte kämpfte sie sich an der Russin vorbei und ruderte auf dem dritten Platz durch das Ziel. Sie steht damit direkt im Halbfinale.
- Israel 05:23.650
- Italien 05:46.680
- Deutschland 06:09.730 -> Halbfinale
- Russland 06:30.410
- Ungarn 06:40.040
Mit dem amtierenden Vizeweltmeister Tom Aggar aus Großbritannien hatte Johannes Schmidt (Offenbacher RG Undine) einen sehr starken Gegner im Kampf um den direkten Halbfinaleinzug im Para-Männer-Einer (ASM1x) . Der Brite legte sich zugleich in Führung. Johannes Schmidt versuchte dran zu bleiben, aber der Brite war zu stark. Nur der erste Platz hatte hier für den direkten Halbfinaleinzug qualifiziert. Platz 2 im Vorlauf für Johannes Schmidt.
Johannes Schmidt: "Das Rennen war gut. Dass der Brite schneller ist, wussten wir. Der Unbekannte war der Chinese, der Gold in London gewonnen hatte. Am Start bin ich nicht gut rausgekommen, konnte mich dann aber vorbeischieben und dann mit einer Länge die Konkurrenz kontrollieren. Mit der Platzierung habe ich eine gute Ausgangslage im morgigen Hoffnungslauf."
- Großbritannien 05:01.430
- Deutschland 05:13.790 -> Hoffnungslauf
- China 05:15.160
- Argentinien 05:19.370
- Tschechien 05:26.200
- Ungarn 5:33.350
Im Para-Mixed-Vierer mit Steuermann (LTAMix4+) ging der Deutsche Ruderverband nach kurzer Pause wieder mit einer Mannschaft an den Start. Juliane Bläß (HRV Böllberg/Nelson), Tino Kolitscher (HRV Böllberg/Nelson), Valentin Luz (Frankfurter RG Germania 1869), Susanne Lackner (RC Vilshofen e.V.) und Steuerfrau Inga Thöne (Ulmer RC Donau) lagen nach 500 Metern auf Platz 3 und kämpften mit Südafrika um Platz 2, der für direkten Halbfinaleinzug reichte. Am Ende des Rennes wurde das deutsche Boot knapp von Südafrika geschlagen. Italien fuhr eine souveränen Start-Ziel-Sieg ein.
Susanne Lackner: "Fürs erste gemeinsame Rennen bin ich zufrieden, gerade auch weil wir zwei Neulinge an Bord haben. Klar wollten wir uns den Hoffnungslauf sparen, aber ein zusätzliches Rennen wird uns auch helfen, besser zusammenzufinden, insofern ist das gar nicht so schlecht."
- Italien 03:28.570
- Südafrika 03:29.610
- Deutschland 03:30.830 -> Hoffnungslauf
- Australien 03:36.040
- Österreich 03:43.590
- Russland 03:55.490
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