Sparkasse Gießen-Achter holt Bronzemedaille
Nach mäßigem Zeitfahren auf Platz drei gefahren - Tabellenführung abgegeben
Bereits vor der Fahrt zum zweiten Renntag der Ruder-Bundesliga hatte Teamchef Eric Baumann tief gestapelt und auf die krankheitsbedingten Ausfälle verwiesen. Eine Vorahnung, die sich zumindest zu Beginn des Renntages bewahrheiten sollte. Im Zeitfahren auf dem Münster Aasee lagen die Liga-Neulinge des Köpenick-Achters aus Berlin neben den Gießenern am Start. Trotz ordentlichem Start kamen die Gießener nicht richtig ins Rennen hinein. Die Hauptstädter konnten sich zur Streckenmitte absetzen und kamen mit einer knappen Sekunde Vorsprung über die Ziellinie. Für die Gießener blieb zum Auftakt nur ein enttäuschender sechster Platz. Wollte man um eine Platzierung in der oberen Tabellenhälfte mitfahren, musste im Achtelfinale mindestens ein zweiter Platz her. Doch das mäßige Ergebnis am Morgen, hatte die Gießener offenbar wach gerüttelt. Nach einem guten Start fand die Mannschaft besser ins Rennen und mussten sich nur dem späteren Tagessieger Hameln geschlagen geben. Bernburg und Leipzig konnten die Hessen dagegen hinter sich lassen.
Auch Köpenick hatte sich für die obere Tabellenhälfte qualifiziert und traf im Viertelfinale wieder auf den Sparkassen-Achter aus Gießen. Beide Boote konnten sich früh vor die Achter aus Minden und Duisburg/Düsseldorf setzen. Im Endspurt waren es zum zweiten Mal an diesem Tag die Berliner, die die Nase vorne hatten und das Rennen für sich entschieden. Dank des Vier-Bahnen-Systems stand aber auch dem Zweitplatzierten das Rennen um die Plätze 1-4 noch offen.
Im Halbfinale wartete der Zeitfahrsieger aus Hannover auf das Gießener Boot. In einem unglaublich schnellen und intensiven Rennen schossen beide Boote Bug an Bug über den Aasee. Erst kurz vor dem Ziel gelang es den Niedersachsen ihre Bootsspitze in Front zu schieben und mit zwei zehntel Sekunden Vorsprung als erste über die Ziellinie zu fahren. Für die Gießener ging es damit um die Plätze drei und vier. Als Konkurrent hatte sich der erstaunlich starke Köpenick-Achter qualifiziert, der die Gießener bereits zweimal geschlagen hatte. Ein drittes Mal sollte es der Liga-Neuling nicht schaffen, rief Teamchef Eric Baumann seiner Mannschaft ins Gewissen. Die "goldene Ananas", die es in der Ruder-Bundesliga als Trostpreis für den Viertplatzierten gibt, hatten die Gießener noch nie bekommen. Beide Boote kamen sauber aus ihren Startblöcken. Mit hoher Schlagfrequenz gelang es den Gießenern sich zur Streckenhälfte einen kleinen Vorsprung herauszufahren. Doch die Hauptstädter ließen nicht locker. Mit einem kräftigen Endspurt hatten sie die Gießener kurz vor der Ziellinie wieder eingeholt. Fast gleichzeitig ging es über die Ziellinie - ein Fotofinish wie es im Buche steht.
Mit der Auswertung des Zielfotos machten es die Schiedsrichter dann noch einmal spannend. Dann die Erlösung: Mit einem Bugball Vorsprung siegt das Gießener Boot und sichert sich so die Bronzemedaille. "Das Ergebnis des Zeitfahrens war in der Tat ernüchternd", kommentierte Schlagmann Johannes Birkhan das Ergebnis. "Wir haben uns von da an kontinuierlich gesteigert. Dass wir nach zwei Niederlagen Berlin zum Schluss schlagen konnten war eine starke Entwicklung."
Der Sparkasse Gießen-Achter holt am zweiten Renntag 12 Punkte für die Tabelle. Im Finale setzt sich der Hameln-Weserbergland-Achter gegen den Hannoverschen Ruderclub durch. Damit holen sich die Hamelner nicht nur den Tagessieg, sondern lösen die Gießener als Tabellenführer ab.
Mit dabei waren neben Johannes Birkhan, Michael Wieler, Uli Köhler, Christian Köhler, Christopher Nübel, Paul Itting, Daniel Hartmann, Nils Braden, Daniel Thiem und Fabia Kröber. Steuerfrau war Julia Düser.