28. Mai 2017 | Nationalmannschaft | von Oliver Quickert

2 x Gold und 1 x Bronze bei den Europameisterschaften 2017

Bei den Europameisterschaften 2017 im tschechischen Racice nahe Prag gewann die zum Teil neuformierte Mannschaft des Deutschen Ruderverbandes heute bei sommerlichen Temperaturen und wechselhaften Windbedingungen die Goldmedaille im Männer-Achter mit Steuermann und im Frauen-Doppelvierer. Die Bronzemedaille im Frauen-Einer errang Annekatrin Thiele. Vierte Plätze belegten der Frauen- und der Männer-Doppelzweier. Tim-Ole Naske fuhr im Männer-Einer auf Platz 5, wie auch der Leichtgewichts-Männer-Doppelzweier. Einen sechsten Platz belegte Leonie Pieper im Leichtgewichts-Frauen-Einer. Der DRV-Vorsitzende, Siegfried Kaidel, zeigte sich zu diesem Saisonzeitpunkt zufrieden mit dem Ergebnis: „Es ist eine gute Basis für die weitere Entwicklung der Mannschaften, die sich jetzt auch erstmal teilweise weiter finden müssen.“

Frauen-Doppelvierer, Europameisterschaften 2017, Racice, Tschechien
Frauen-Doppelvierer, Europameisterschaften 2017, Racice, Tschechien, Foto: DRV/Quickert
Deutschlandachter, Europameisterschaften 2017, Racice, Tschechien
Deutschlandachter, Europameisterschaften 2017, Racice, Tschechien, Foto: DRV/Quickert
Frauen-Einer, Europameisterschaften 2017, Racice, Tschechien, Foto: DRV/Quickert
Frauen-Einer, Europameisterschaften 2017, Racice, Tschechien, Foto: DRV/Quickert
Leichtgewichts-Frauen-Einer, Europameisterschaften 2017, Racice, Tschechien, Foto: DRV/Quickert
Leichtgewichts-Frauen-Einer, Europameisterschaften 2017, Racice, Tschechien, Foto: DRV/Quickert
Leichtgewichts-Männer-Doppelzweier, Europameisterschaften 2017, Racice, Tschechien, Foto: DRV/Quickert
Leichtgewichts-Männer-Doppelzweier, Europameisterschaften 2017, Racice, Tschechien, Foto: DRV/Quickert
Frauen-Doppelzweier, Europameisterschaften 2017, Racice, Tschechien, Foto: DRV/Quickert
Frauen-Doppelzweier, Europameisterschaften 2017, Racice, Tschechien, Foto: DRV/Quickert
Männer-Doppelzweier, Europameisterschaften 2017, Racice, Tschechien, Foto: DRV/Quickert
Männer-Doppelzweier, Europameisterschaften 2017, Racice, Tschechien, Foto: DRV/Quickert
Männer-Einer, Europameisterschaften 2017, Racice, Tschechien
Männer-Einer, Europameisterschaften 2017, Racice, Tschechien, Foto: DRV/Quickert
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Nach dem Start im Leichtgewichts-Frauen-Einer fuhr Leonie Pieper an Position 3. Sie konnte dem Tempo der anderen Boote am Ende des Rennes leider nicht mehr folgen und belegte im Ziel knapp hinter Italien den sechsten Platz.
Tim Schönberg, Trainer: „Die ersten 1000 Meter waren sehr gut. Sie konnte den Schlag gut ökonomisieren, doch am Ende fehlt es noch. Hier müssen wir dran arbeiten, insbesondere vor dem Hintergrund, dass wir erst ein Trainingswochenende hatten.“

Der Leichtgewichts-Männer-Doppelzweier startete langsam in sein Rennen und fuhr folglich am Ende des Feldes. Auf den letzten 500 m konnte das Tempo gesteigert werden, sodass die an fünfter Stelle liegenden Briten noch überholt werden konnten und man schlussendlich den fünften Platz belegte.
Robert Sens: „Man muss das Turnier sehen! Sie sind einen guten Vorlauf gefahren, hatten ein hartes Halbfinale und haben die Sieger des Weltcups in Belgrad, Großbritannien, zum zweiten Mal geschlagen.“

Die komplett neue Besatzung nach dem Olympiasieg im Frauen-Doppelvierer ging das Finale beherzt an und legte sich knapp in Führung. Dicht auf den Fersen folgten die Niederlande, doch Deutschland konnte seinen Vorsprung auf gut 1,5 Sekunden ausbauen und gewann das Rennen.
Charlotte Reinhard: „Ein Riesentraum geht in Erfüllung. Das Rennen lief gut. Wir haben uns vertraut und sind über die Strecke immer besser gerudert.“
Frieda Hämmerling: „Richtig Druck hatten wir nicht.“
Frauke Hundeling: „Panik war angesagt, als Großbritannien bei 1300 Metern angefahren kam. Es war ein Wettkampf zum Lernen.“

Die Flucht nach vorne versuchte der Frauen-Doppelzweier. Er hatte 1000 Meter gut eine Bootslänge Vorsprung, doch kamen die anderen Boote immer näher. Tschechien, die Niederlande und Italien fuhren vorbei und belegten die Medaillenränge, dahinter Deutschland auf Platz vier.

Der Männer-Doppelzweier startete verhalten in das Rennen und fuhr mitteln im Feld an Position vier mit. Fiel im Verlauf allerdings auf Rang fünf vorerst zurück, um sich dann wieder auf Platz vier vorzukämpfen.
Peter Berger, Trainer: „Sie haben ein Rennen im Rahmen ihrer Möglichkeiten gerudert und das Optimale herausgeholt. Der vierte Platz geht absolut in Ordnung. Es ist ihr erstes Rennen im internationalen A-Bereich.“

Tim-Ole Naske ging das Finale im Männer-Einer schnell an und lag nach 500 Metern hinter Tschechien und Kroatien an dritter Position. Die anderen Boote kamen danach allerdings auf und Naske konnte nicht gegenhalten, sodass er am Ende Platz fünf belegte.
Dirk Brockmann, Trainer: „Ich bin absolut zufrieden und will mich nicht beschweren“, zum ersten Auftritt im Einer im A-Bereich. „Wir haben versucht, gut voranzukommen und uns vorgenommen, weniger zu spurten. Die anderen können aber am Ende noch etwas zusetzen, das müssen wir noch lernen.“

Gewohnt übernahm Annekatrin Thiele zu Beginn des Rennes im Frauen-Einer die Führung mit einer Bootslänge Vorsprung. Dänemark, Weißrussland und Großbritannien kamen im Verlauf des Rennens immer näher, es entwickelte sich ein Vierkampf um die Medaillen, den Annekatrin Thiele mit dem dritten Platz und ersten Einzeledelmetall beendete.
Annekatrin Thiele: „Für mich ist das schwierig vorne mitzufahren, wenn ich nicht gleich rausgehe. Hinten fehlt mir etwas das Selbstvertrauen. Es ist im Einer immer etwas anders. Ich war gut dabei, es war mein bestes Rennen bei der EM. Mal schauen, ob ich im 1x oder 2x die Saison bestreiten werden. Beides würde ich gerne tun.“

Im Finale des Männer-Achters mit Steuermann ruderte der Deutschlandachter schnell an die Spitze und baute seine Führung vor Polen und den Niederländer auf über eine Bootslänge bis ins Ziel aus.
Malte Jakschik: „Es war ein schönes Rennen. Die Gemeinsamkeit im Rudern war gut. Wir mussten zum Teufel rausfahren. Wir haben es jetzt bei der EM ganz gut gemacht, müssen aber darauf aufbauen und uns noch bis zur WM steigern.
Uwe Bender, Trainer: „Starke Leistung. Sie haben umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Die Bootslänge Vorsprung war schon beeindruckend.“

Events

Boote

Vorlauf 7:48.63 3 . Platz
Hoffnungslauf 7:41.68 1 . Platz
Finale A 7:35.79 3 . Platz

Vorlauf 6:58.57 2 . Platz
Hoffnungslauf 7:10.99 1 . Platz
Halbfinale A/B 6:57.01 3 . Platz
Finale A 7:01.96 5 . Platz

Vorlauf 7:49.04 2 . Platz
Halbfinale A/B 7:42.46 3 . Platz
Finale A 7:46.23 6 . Platz

Vorlauf 7:09.58 3 . Platz
Hoffnungslauf 6:57.35 1 . Platz
Finale A 7:10.09 4 . Platz

Vorlauf 6:16.20 2 . Platz
Halbfinale A/B 6:15.52 2 . Platz
Finale A 6:29.55 4 . Platz

Vorlauf 7:25.96 4 . Platz
Hoffnungslauf 7:32.87 3 . Platz
Finale B 7:08.89 1 . Platz

Vorlauf 6:37.53 1 . Platz
Halbfinale A/B 6:38.17 3 . Platz
Finale A 6:26.23 5 . Platz

Vorlauf 6:31.38 3 . Platz
Hoffnungslauf 6:34.51 1 . Platz
Finale A 6:24.08 1 . Platz

Vorlauf 6:00.08 4 . Platz
Hoffnungslauf 6:02.86 3 . Platz
Finale B 5:52.96 2 . Platz

Vorlauf 7:21.17 5 . Platz
Hoffnungslauf 6:37.96 6 . Platz
Finale B 6:44.93 4 . Platz

Vorlauf 6:03.75 3 . Platz
Halbfinale A/B 5:54.28 4 . Platz
Finale B 5:58.50 1 . Platz

Galerien