30. Aug. 2020 | Nationalmannschaft | von Judith Garbe

DRV fährt nicht zur Junioren-EM nach Serbien

Nach der Kleinbootüberprüfung in Hamburg an diesem Wochenende musste Junioren-Bundestrainerin Sabine Tschäge leider verkünden, dass der DRV nicht zur Junioren-EM nach Serbien fährt. Fotos: Meinruderbild.
Aurelia-Maxima Katharina Janzen (Rostocker RC v. 1885 e.V.) siegte im JFA1x
Paul Leerkamp (Osnbarücker RV) setzte sich erneut im JMA1x durch.
xx siegten im JFA2-
Frederik Breuer und Paul Klapperich (Bonner RC) jubeln über den Sieg im JMA2-.
Die Siegerin im JFB1x.
Der Sieger im JMB1x.
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Die Corona-Pandemie hat die komplette nationale und internationale Regattasaison durcheinandergebracht. Während die U23 Anfang September in Duisburg bei der Heim-EM um die Medaillen rudert und die A-Mannschaft Anfang Oktober in Poznań bei den europäischen Titelkämpfen an den Start geht, hatten die Junioren lange Zeit auf die EM in Belgrad, Serbien, gehofft. Doch die Fallzahlen dort steigen weiterhin. Das Auswärtige Amt hat deshalb die Reisewarnung für dieses Land verlängert, so dass der Deutsche Ruderverband nun die bittere Entscheidung treffen musste, kein Junioren-Team zur EM zu schicken. Auch andere Nationen wie Dänemark, Norwegen und Italien werden ihre Teilnahme voraussichtlich absagen müssen.

„Wir sind natürlich alle sehr enttäuscht, dass wir hier auf der Zielgeraden ausgebremst wurden und keine positiven Nachrichten vermelden können. Aber die Gesundheit der Athletinnen und Athleten sowie Betreuer hat höchste Priorität, da können wir kein Risiko eingehen. Zudem können wir als Nationalmannschaft nicht entgegen einer öffentlichen Bekanntmachung in ein Land einreisen, wo es laut der Bundesregierung eine Reisewarnung gibt“, so Sportdirektor Mario Woldt.

Damit steht für den Rudernachwuchs in diesem Jahr kein einziges internationales Rennen auf dem Programm. Bis zuletzt hatten alle auf die EM-Teilnahme gehofft. An diesem Wochenende fand in Hamburg noch die Kleinbootüberprüfung mit späterer Nominierung statt.

Favoriten setzen sich durch
Bei guten Bedingungen haben die Juniorinnen und Junioren starke Leistungen abgerufen. „Man muss wirklich sagen, dass das eine Leistungsüberprüfung auf hohem Niveau war. Alle Teilnehmenden haben sich von Rennen zu Rennen gesteigert, man hat gesehen, dass alle richtig Lust hatten, wieder Rennen zu fahren. Bis zum F-Finale wurde richtig gefightet“, so Junioren-Bundestrainerin Sabine Tschäge. Im Juniorinnen-A-Einer setzte sich Aurelia-Maxima Katharina Janzen (Rostocker RC v. 1885 e.V.) durch, bei den Junioren konnte sich Paul Leerkamp (Osnabrücker RV) erneut in Szene setzen und den Sieg nach Hause rudern. Im Zweier ohne überzeugten ebenfalls die Favoriten. Bei den Juniorinnen siegten die beiden Magdeburgerinnen Carlotta Wolff und Leonie Wöllmer, Frederik Breuer und Paul Klapperich (Bonner RG) gewannen bei den Junioren. „Die heutigen Siegerinnen und Sieger haben schon in den vergangenen Monaten gezeigt, dass sie gut in Form sind“, so Tschäge.

Doch die Freude über die jeweilige Nominierung war leider nur von kurzer Dauer. Denn Bundestrainerin Sabine Tschäge musste im Anschluss verkünden, womit einige auch schon gerechnet haben – es wird keine deutsche EM-Teilnahme geben. „Natürlich sind alle enttäuscht. Die Freude über die Nominierung war groß, ersetzt aber keine reale EM-Teilnahme. Wir haben alles in unserer Macht stehende getan, um bestens vorbereitet zur EM zu fahren. Die Sportlerinnen und Sportler wissen aber auch, dass wir hinsichtlich der Entscheidung einer höheren Macht ausgesetzt sind und eine Teilnahme unter diesen Umständen nicht verantworten können“, so die Junioren-Bundestrainerin, die ihr Amt ab September kommissarisch an Bernd Nennhaus abgibt, um den leichten Männer-Doppelzweier auf die Olympischen Spiele in Tokio vorzubereiten. „Für viele Athletinnen und Athleten war die Überprüfung eine Bestätigung, dass sie gut drauf sind. Für andere aber auch der Fingerzeig, im nächsten Jahr noch einmal draufzulegen. Ich hoffe, dass sie es alle als Motivation nutzen können.“

Ebenfalls nominiert wurden die Teilnehmenden für den Baltic-Cup. Dieser wurde vom Ausrichter aber abgesagt. 

Ein großer Dank gilt den Hamburgern sowie dem gesamten Trainerteam, die alles dafür getan haben, dass die Überprüfung unter Einhaltung aller Sicherheitsvorkehrungen und Hygieneverordnungen reibungslos ablaufen konnte.

Die vollständigen Nominierungslisten sind nachfolgend als PDF angehängt. 

Nominierung JEM

Nominierung Baltic Cup