30. Mai 2020 | Verband | von Judith Garbe

Nominierungskriterien einstimmig beschlossen

Am Donnerstagabend traf sich das DRV-Präsidium wieder per Videokonferenz. Zunächst wurde kurz auf die aktuelle Situation im Rudersport eingegangen. „Abhängig von den jeweiligen Bundesländern gibt es immer mehr Lockerungen. Ich hoffe, dass bald überall wieder im Großboot gerudert werden kann“, so der DRV-Vorsitzende Siegfried Kaidel. Um diese Regelung voranzutreiben, wendet sich der Verband noch einmal kurzfristig mit einem Schreiben an alle Staatskanzleien, um so auch die einzelnen Landesruderverbände zu unterstützen.

Im Anschluss stellte Tammo van Lessen, Leiter des Arbeitskreises Digitalisierung, die bisherigen Ergebnisse der aktuellen Bestandsaufnahme vor. Einen detaillierten Ergebnisbericht wird es nach Ende der Umfrage geben.

Sportdirektor Mario Woldt stellte die in den vergangenen Wochen – gemeinsam mit dem TrainerRat - neu erstellten Nominierungsrichtlinien vor. Die Nominierungskriterien für die Olympischen Spiele 2021 entsprechen größtenteils denen aus den vergangenen Olympiazyklen. Neu ist der Zusatz, dass es Selektionen der nicht qualifizierten Kleinboote geben soll. Auch die Nominierung der Trainer wurde in der Amtlichen Bekanntmachung festgelegt. „Das ist ebenfalls ein Novum. So sollen erst die Disziplintrainer, dann die Großboottrainer gefolgt von den Trainern medaillenfähiger Kleinboote berücksichtigt werden. So haben alle Klarheit, wo die Reise hingehen wird. Es hängt aber auch alles immer von den allgemein verfügbaren Akkreditierungen ab“, erklärt Woldt.

Hinsichtlich der Weltmeisterschaft in Shanghai im kommenden Jahr wird der DRV aller Wahrscheinlichkeit nicht in voller Mannschaftsstärke antreten. Dies hängt vor allem von den Finanzen ab. Gebildet werden soll das Team dann hauptsächlich aus den U23-WM-Medaillengwinnern (Perspektivkader für Paris 2024) sowie Senioren, die nicht zu den Olympischen Spielen fahren. Die Nominierung soll zeitnah nach der U23-WM erfolgen, um so eine frühzeitige Verschiffung der Boote zu ermöglichen.

Die Richtlinien für die U19- und U23-Nationalmannschaften wurden nur auf aktuelle Daten angepasst. Das Präsidium hat allen Vorschlägen einstimmig zugestimmt. Die Richtlinien werden zeitnah veröffentlicht.

Zusätzlich soll es einheitliche Landeskaderkriterien geben, die in mehreren Runden mit den Landestrainern besprochen wurden. „Hier haben wir einen guten Kompromiss gefunden. Bei Bedarf können die Regelungen in den jeweiligen Ländern noch angepasst werden“, so Woldt.  Damit erfüllt der DRV auch die Anforderungen von PotAs. Richtlinien für Pararudern und Coastal sind aktuell noch in Arbeit. Der Sportdirektor appelliert an die LRV, das Thema Pararudern vermehrt anzugehen. „Einige Verbände sind schon sehr aktiv, andere gar nicht. Damit das Thema im DRV in Summe mit Nachdruck angegangen werden kann, benötigen wir auch die Unterstützung der Länder“, erklärt Woldt.

Hoffnung auf Junioren- und U23-EM im Herbst
Aktuell stehen die Zeichen für die Austragung einer U19-EM (Belgrad) und U23-EM (Duisburg) im Herbst gut.  Bis zu den Deadlines der FISA und Ausrichter ist es allerdings noch etwas hin.

Die Finanzlage im Leistungssport hat sich aufgrund der abgesagten Regatten entspannt. „Wir haben uns bereits an das BVA gewendet und mitgeteilt, wofür für das Geld nun in der weiteren Saison verwenden möchten. Einiges soll auch als Vorschuss für 2021 dienen. Hierzu müssen jedoch die notwendigen rechtlichen Möglichkeiten seitens des Bundes geschaffen werden“, so Woldt.

Großboottraining an vielen Stützpunkten wieder möglich
So langsam kehrt auch an den Disziplinstützpunkten immer mehr Normalität ein. Unter Einhaltung strenger Hygieneverordnungen kann sowohl in Ratzeburg und Potsdam wieder im Großboot gerudert werden. In NRW ist dies ab Montag ebenfalls erlaubt, nur Berlin und Hamburg hinken noch etwas hinterher. „Erfreulich ist auch, dass aufgrund der Verschiebung der Olympischen Spiele nur wenige Aktive ihre Karriere beendet haben. In den wenigen Fällen betraf es auch nur Ersatzleute“, so der Sportdirektor.

Die nächste Präsidiumssitzung findet in knapp zwei Wochen statt.