05. Febr. 2020 | Nationalmannschaft | von Judith Garbe

Paarungen im Zweier ohne Steuerfrau stehen fest

Alyssa Meyer und Tabea Schendekehl sitzen gemeinsam im Zweier ohne Steuerfrau. Fotos: Feedbuilders
Bis zu drei Trainingseinheiten pro Tag stehen auf dem Programm.
Kurzes Warm-Up bevor es aufs Wasser geht.
Zwischendrin findet auch immer mal wieder eine Einheit im Doppelvierer statt.
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Noch bis Ende der Woche trainieren die beiden Disziplingruppen Frauen-Skull und Frauen-Riemen im spanischen Ourense. Während im Männer-Riemen-Bereich die Entscheidungen hinsichtlich der jeweiligen Bootsbesetzungen bereits gefallen sind, testen die Trainer im Frauenbereich noch etwas aus.

Paarungen im Zweier ohne Steuerfrau stehen
Tom Morris, Disziplintrainer Frauen-Riemen, hat sich gestern auf folgende fünf Paarungen für den Zweier ohne Steuerfrau festgelegt.

  • Alyssa Meyer und Tabea Schendekehl (RC Tegel 1886 e.V./RC Hansa von 1898 e.V. Dortmund)
  • Sophie Oksche und Melanie Göldner (Donau Ruder-Club Ingolstadt/RC Potsdam)
  • Alexandra Höffgen und Ida Kruse (Neusser RV/RV Münster)
  • Frauke Hundeling und Anna Härtl (DRC von 1884/RC Potsdam)
  • Isabelle Hübener und Charlotte Wesselmann (RC Potsdam/RK Flensburg)

„Aktuell arbeiten wir daran, jede Athletin noch besser zu machen. Wir sind ein Team, jeder pusht die andere“, so Morris, der mit dem Wintertraining seiner Schützlinge zufrieden ist. „Alle sind deutlich professioneller geworden und jede Einzelne hat sich in den vergangenen Monaten enorm gesteigert.“ Um an der Grundgeschwindigkeit und einer gemeinsamen Technik zu arbeiten, wurde in Potsdam zuletzt viel im Achter trainiert. In Ourense liegt der Fokus aktuell auf dem Zweier ohne, um die jeweiligen Paarungen aufeinander abzustimmen. „Die Bedingungen hier vor Ort sind wirklich gut. Wir trainieren zwei bis drei Mal pro Tag. Neben dem Krafttraining stehen oft lange Ausdauereinheiten an“, so Tabea Schendekehl. Die Stimmung in der Mannschaft ist gut. „Wir verstehen uns alle gut und pushen und gegenseitig. Wir arbeiten hier als ein Team“, erklärt Frauke Hundeling.

Ende Februar geht es dann sowohl für die Riemerinnen als auch für die Skullerinnen nach Montemor o-Velho (Portugal), wo die nationalen Ausscheidungen gefahren werden. Für Morris haben diese Rennen aber eher Testcharakter. „Nachdem wir den Zweier ohne ausgefahren haben, werden wir alle Athletinnen auch im Vierer ohne testen. Erst danach werde ich mich entscheiden.“ Nimmt man den Achter hinzu, gibt es insgesamt 14 Plätze für zehn Athletinnen. „Wir haben von Anfang an gesagt, dass unsere Entscheidung mit dem Fokus auf den Zweier und Vierer ohne Steuerfrau kein Nein zum Achter ist. Am Ende entscheiden die Athletinnen mit ihrer Leistung, welche Bootsklassen gefahren werden“, erklärt der Disziplintrainer.

Morris zeigt sich optimistisch hinsichtlich der Nachquali
Hinsichtlich der olympischen Nachquali in Luzern Mitte Mai zeigt sich Morris optimistisch. „Wenn sich die Athletinnen bestens vorbereiten und die bestmögliche Leistung abrufen, sind sie in der Lage, den nötigen Speed aufzubringen, um mit den anderen Nationen in der Qualifikationsregatta mithalten zu können.“

Wenn wir einen Blick in die Zukunft werfen, sieht Morris die größte Herausforderung darin, die Athletinnen nach Olympia zu halten. „Der Übergang von 2020 in 2021 wird extrem wichtig. Wenn wir mit dem Team so weiterarbeiten, sehe ich großes Medaillenpotential für die Olympischen Spiele in Paris 2024.“

Frauen-Skull: Fokus liegt auf den Kleinbooten
Auch das Team Frauen-Skull bereitet sich noch bis kommenden Sonntag in Ourense auf die Ausscheidungsrennen in Montemor vor. „Wir werden dort erst den Einer ausfahren und danach noch im Doppelzweier testen“, so Disziplintrainer Marcin Witkowski.

Während im Dezember der Schwerpunkt auf dem Großboottraining lag, wird seit einigen Wochen hauptsächlich im Einer und Doppelzweier trainiert, einige Einheiten werden aber auch im Doppelvierer gerudert. „Das Training im Einer hat aber keine negativen Auswirkungen auf das Großboot. Wir setzen auf die perfekte Mischung aus Ausdauer und Kraft. Neuerdings haben wir auch Balancetraining in den Trainingsplan integriert“, erklärt Witkowski.

Zwischen 18 und 21 Einheiten pro Woche stehen im Trainingslager auf dem Programm. Dabei kommen die Athletinnen auf etwa 180 Ruderkilometer sowie drei intensive Krafteinheiten. Zusätzlich wird noch auf dem Rad trainiert. Am Morgen steht zudem oft eine Gymnastikeinheit an. „Hier vor Ort passt soweit alles. Das Hotel und das Essen sind gut. Wir haben keine Probleme mit der Technik und dem Wind und es sind Bahnen gezogen. Einzige zwei kleinen Minuspunkte sind die Strömung und dass es morgens relativ spät hell wird“, so der Trainer, der mit dem aktuellen Leistungsstand seiner Schützlinge zufrieden ist. „Das Niveau innerhalb der Mannschaft ist hoch. Physisch sind alle gut drauf, an der Technik müssen wir allerdings noch etwas arbeiten.“ Wer dann in welchem Boot sitzt, wird sich in etwa Mitte März nach dem nächsten Trainingslager entscheiden. „Dann haben wir noch knapp vier Wochen bis zum ersten Weltcup, dann müssen wir uns entscheiden. Einfach wird das nicht“, weiß Witkowski. Immerhin hat er in diesem keine Krankheits- oder Verletzungsausfälle, sodass er auf alle Athletinnen zurückgreifen kann.