15. Dez. 2020 | Nationalmannschaft | von Hajo Hollatz

Ruderer Jason Osborne ist E-Cycling Weltmeister

Jason Osborne (vorne) hat nicht nur im Rudern seine Stärken. Foto: DRV/Seyb

Seit vergangenem Mittwoch (09.12.2020) ist die Geschichte des Ruderers Jason Osborne, der derzeit auch im Radsport für Furore sorgt, in aller Munde. Denn der 26-jährige, gebürtige Mainzer, kann sich nun als E-Cycling Weltmeister betiteln – und das neben seiner erfolgreichen Ruderkarriere.

Jason Osborne – Ein vielseitiger Athlet
Bereits in jungen Jahren überzeugte Jason im Ruderboot in verschiedenen Junioren-Teams des DRV. In seinen Disziplinen Leichtgewichts-Einer und -Zweier wurde er bereits Weltmeister und nahm 2016 an den olympischen Spielen teil. Zuletzt bei der Europameisterschaft in diesem Jahr fuhr er mit seinem Teamkollegen Jonathan Rommelmann zu Silber. Sein Talent und seine Stärke im Rudern sind demnach unangefochten.

Umso kurioser ist es, dass er im Radsport nicht minder erfolgreich ist. „Ich mache schon seit einigen Jahren Radsport als Ausgleichstraining, indoor wie auch auf der Straße“, sagt Osborne. Seit letzter Woche bestätigt sich nun erneut, dass er dies auch langfristig professionell betreiben könnte. Denn die Teilnahme an den E-Cycling Weltmeisterschaften sind Teil seiner größeren Vision. Seine Trainerin Sabine Tschäge erklärt „Jason hat uns schon vor einiger Zeit mitgeteilt, dass er eine Profikarriere im Radsport anvisiert. Wenn er neben seinem Rudertraining etwas probieren will, dann möchten wir ihm das auch ermöglichen. Die Cycling-Weltmeisterschaften waren mit ihm so abgesprochen und ich bin stolz auf seine Leistung, die seine Kämpfernatur unterstreicht.“ Mit Hinsicht auf die Olympischen Spiele 2021 betont Tschäge aber auch deutlich „Im nächsten Jahr gilt es, den Fokus ganz klar auf die Spiele in Tokio zu setzen. Dafür benötigen wir gemeinsam volle Konzentration, die ich von Jason verlange und mit Sicherheit auch erhalten werde.“ Qualifiziert hat sich Jason bereits für die Spiele 2021. Danach ist es denkbar, dass man ihn vermehrt auf dem Rad in virtuellen oder realen Wettkämpfen sieht.

Virtuelle Meisterschaften – Ein Zukunftsmodell?
Bei seinem virtuellen Rennen setzte sich Jason bereits gegen bestehende Radprofis durch. Am Ende lag er knapp 2 Sekunden vor den beiden Dänen Anders Foldager und Nicklas Pedersen. Stattgefunden hat der Wettkampf über die virtuelle Plattform Zwift. Diese ermöglicht es, sich von zu Hause aus mit anderen zu messen. Dafür benötigt man lediglich einen Smart-Trainer und einen Internetanschluss. Strecken sind realistisch abgebildet, ein Einloggen ist jederzeit möglich und der Wettkampf gegen Freunde oder Fremde aus aller Welt durchführbar. Das Programm sorgt somit für Abwechslung und Flexibilität, auch im Training. Szenarien, die auch für den Rudersport spannend zu verfolgen sind. Das Jahr 2020 hat zumindest gezeigt, dass virtuelle Formate Zukunftsaussichten haben.

Den Zieleinlauf von Jason Osborne könnt ihr hier noch einmal nachverfolgen.
Untenstehend findet ihr darüber hinaus Teil 1 des Interviews mit Jason und der Firma LUDUM, dem DRV-Partner in Hinsicht Trainingsdatenprotokollierung.