15. Jan. 2020 | Nationalmannschaft | von Felix Kannengießer

Sabaudia war für das Team Deutschland-Achter ein voller Gewinn

In Sabaudia wurde vor allem in den Zweiern trainiert…Fotos: Deutschland-Achter
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Bundestrainer Uwe Bender spricht von „fantastischen Bedingungen“, U23-Bundestrainer Christian Viedt hat in Sabaudia „nie ein besseres Trainingslager erlebt“ – die 17 Tage in Italien sind für das Team Deutschland-Achter und die Nachwuchs-Ruderer aus dem U23-Bereich optimal gelaufen. Der Fokus für die kommenden Wochen ist geschärft.

„Wir konnten in Sabaudia sehr gut trainieren, das Wetter und das Wasser hätten kaum besser sein können. Außerdem waren wir zeitweise fast alleine auf dem Lago di Sabaudia“, schwärmt Bundestrainer Uwe Bender: „So konnten wir die großen Umfänge, die wir geplant hatten, alle schaffen.“ Die Schrauben wurden von den Trainern Uwe Bender, Tim Schönberg und Peter Thiede in Italien angezogen. In Sabaudia wurde viel und intensiv gearbeitet, um für die kommenden Aufgaben auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Tokio gewappnet zu sein.

Die ersten internen Wettkämpfe rücken näher
Die nächsten Aufgaben sind der Ergometertest in Dortmund (24.1.) und die Ausscheidungs-Rennen in Montemor-o-Velho in Portugal (ab 28.1.). Dementsprechend viel wurde in den Zweierbooten und auf dem Ergometer gearbeitet. Die Konzentration lag dabei vor allem auf dem Training in den Kleinbooten, in denen etliche Kilometer abgespult wurden. Aber auch im Vierer und im Achter standen einige Einheiten an. Für die Arbeit an den Grundlagen ging es zusätzlich in den Kraftraum und aufs Rennrad, wo die Ruderer vor der malerischen Kulisse in den Bergen Italiens mal den Kopf frei bekommen konnten.

Umfänge und Intensität im Fokus
„Das war insgesamt schon viel Training, aber es ist ein Zeitpunkt, an dem es sein muss. Je länger die Ruderer in dem Rhythmus waren, desto besser haben sie es weggesteckt. Alle haben die Vorgaben gut umgesetzt“, lobt Bender, der voll trainieren lassen konnte. Zwischenzeitlich mussten Felix Brummel und Nico Merget aussetzen, sonst blieben alle Mann gesund. Während in der ersten Hälfte des Trainingslagers noch die Umfänge im Vordergrund standen, rückte am Ende die Intensität in den Fokus.

Ruderer kommen in den "Vollgas-Modus"
„Die Zweier sind kurze Sprintstrecken gegeneinander gefahren, um in den Vollgas-Modus zu kommen“, sagt Bender, der auch dabei mit der Leistung zufrieden war: „Die verschiedenen Pärchen sind das sehr diszipliniert und konzentriert angegangen.“ Bei den Athleten ist schon der Tunnelblick vorhanden, immerhin geht es immer näher auf die Entscheidung zu, wer in den kommenden Monaten auf dem Weg zu Olympia im Zweier, Vierer und im Deutschland-Achter sitzen darf.

Training geht in Dortmund weiter
„Es ging trotz Ermüdungserscheinungen richtig ab auf dem Wasser. Die Jungs sind bereit für die Zweier-Entscheidung“, meint Bender, der nun in Dortmund die Belastung wieder herunterfahren wird: „Regeneration ist jetzt unheimlich wichtig, damit die Sportler die richtige Frische für die Wettkämpfe kriegen.“ Erholung heißt für die Ruderer aus dem Team Deutschland-Achter allerdings nicht Pause. Mitte der Woche geht das Training am Stützpunkt in Dortmund weiter, dann mit einem größeren Fokus auf den 2.000-Meter-Ergotest am 24. Januar.

Positives Fazit auch im U23-Bereich
Auch für die U23-Talente vom Dortmunder Stützpunkt war das Trainingslager in Sabaudia ein echter Gewinn. Das U23-Team war mit einem großen Tross von 24 Mann angereist. Die Mannschaft sollte in Italien zusammenwachsen und im Ruderboot den nächsten Schritt machen. Der Plan ist aufgegangen, wie U23-Bundestrainer Christian Viedt erzählt: „Die Jungs haben sich technisch und von der Ausdauer gut entwickelt. Das war ein top Trainingslager.“

Für das von Viedt und Friedrich-Wilhelm Bücker betreute U23-Team drehte sich in Sabaudia alles darum, die richtigen Grundlagen im Ruderboot zu schaffen. In allen Bootsklassen wurde gearbeitet, das Ergometer konnte ganz ungenutzt bleiben. Die jungen Ruderer hielten den großen Belastungen stand und genossen gleichzeitig die Atmosphäre, gleich neben dem Team Deutschland-Achter zu trainieren. Trotz der verschiedenen Trainingspläne gab es einige Berührungspunkte. „Die Jungs saugen diese Atmosphäre auf“, sagt Viedt, der nach dem großen Umbruch auch mit dem Teamgefühl innerhalb des U23-Bereichs zufrieden ist: „Einige kommen von den Junioren, andere sind länger dabei. Die Spannbreite ist deswegen groß, aber die Jungs helfen sich untereinander und lernen voneinander.“