02. Dez. 2020 | Verband | von Hajo Hollatz

Virtuelle Präsidiumssitzung November – Wettkampfsport im Fokus

Auf die Präsidiumsmitglieder des Deutschen Ruderverbands wartete am vergangenen Donnerstagabend eine volle Tagesordnung. Dem Bereich Wettkampsport galt dabei ein stärkerer Fokus.

Wettkampf:
Den Auftakt machte der Ressortvorsitzender Wettkampf, Rolf Warnke, mit einen Überblick über den aktuellen Stand zum Thema Regattasoftware. Unterschiedliche Ansätze für die verschiedenen Bereiche von Regatten sollen in Zukunft mithilfe einer einheitlichen Lösung zusammengeführt werden. Als Gast stellte Digitalexperte, Schiedsrichter und Regattaleiter Tobias Weysters den aktuellen Stand bezüglich einer Regattasoftware vor, die das Ziel verfolgt, die gesamte Organisation einer Regatta darzustellen, immer gekoppelt zu den zentralen Stammdaten der Vereine. „Zunächst war es wichtig einen Anforderungskatalog zu erstellen. In einem nächsten Schritt werden wir weitere Gespräche mit potenziellen Partnern aufnehmen. Durch den eigens entwickelten Arbeitskreis und dem engen Austausch zum Lenkungsausschuss Digitalisierung, blicke ich dem Projekt positiv entgegen“, so Rolf Warnke.

Eine Corona-bedingte Änderung gibt es bei den Deutschen Indoor-Rowing Meisterschaft 2021. Diese werden in einem virtuellen Format am 14.Februar 2021 stattfinden. Concept2 konnte für diesen neuen Ansatz als Partner gewonnen werden.

Im Rahmen der Sitzung wurden auch die Deutschen Meisterschaften für das Jahr 2022 einstimmig vergeben. Die Deutschen Kleinbootmeisterschaften finden vom 22.-24.04.2022 in Krefeld statt. Die Deutschen Jugend- und Jahrgangsmeisterschaften U17/U19/U23 (23.-26. Juni 2022) wurden nach Köln vergeben. Münster bekam den Zuschlag für die Deutschen Meisterschaften im Mittel- und Großboot, das Deutsche Meisterschaftsrudern für Para-Ruderer und die offenen Deutschen Masters-Meisterschaften vom 08.-10. Juli 2022.

Finanzen:
Der DRV investiert in zwei Einer, einen Zweier und einen weiteren Vierer für den Bereich Coastal-Rowing. Damit soll die noch junge Disziplin in Deutschland populärer gemacht werden und zeitgleich die notwendigen Vorkehrungen getroffen werden, für die in Kürze erwartete Aufnahme in das olympische Programm 2024.

Projekte Geschäftsstelle:
DRV-Generalsekretär Jens Hundertmark stellte die im Winter geplanten Projekte vor. Zum Wochenende werden weitere Informationen darüber mit dem Verbandsrundschreiben folgen. Neben der erfolgreichen Women’s Challenge wird es weitere breitensportorientierte Angebote geben. Im April soll es eine Woche des Rudersports geben, die Vereine sind aufgefordert dafür schon heute einen Tag in ihren eigenen Terminkalendern zu reservieren.

Ordnungen des Verbandes:
Die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) hat ihre Anti-Doping Ordnung aktualisiert, deren hauptsächlichen Veränderungen von Verbandsjustiziar Stefan Felsner vorgestellt wurden. Der DRV hat diese aktualisierte Fassung nun in seine Ordnung mitaufgenommen.

Leistungssport:
Auf Betreiben des Bundesinnenministeriums und der Länder wurde die Finanzierung von Bundes- und Landestrainern intensiv in den letzten Monaten analysiert. Nach mehreren Gesprächsrunden aller Beteiligten ist nun klar, dass weitere vier Trainerstellen im Rudersport in die Bundesfinanzierung überführt werden. Die Trainerstellen waren bisher bei Landesruderverbänden beziehungsweise Olympiastützpunkten angebunden. Die Finanzierung erfolgt ab dem 01.01.2021.

Die Stelle für den Cheftrainer ab dem kommenden Olympiazyklus ist ausgeschrieben worden. „Dennoch bleibt Ralf Holtmeyer natürlich leitender Bundestrainer bis Tokio“, so Mario Woldt und ergänzt „Die neue Stelle soll dennoch zum nächstmöglichen Zeitpunkt besetzt werden, um eine ausreichende Übergabe und Einarbeitung mit Hinblick auf Paris 2024 zu gewährleisten.“

Darüber hinaus wurde das Präsidium darüber informiert, dass die anstehenden Dezember-Trainingslager in Portugal stattfinden. Den Athleten und Athletinnen wurde jedoch die Teilnahme freigestellt. Die überwiegende Mehrheit der Aktiven hat sich für eine Teilnahme entschieden.

Sportdirektor Mario Woldt forderte weiterhin ein, dass der Beirat Leistungssport in Zukunft verstärkt in die leistungssportrelevanten Belange der Ressorts miteinbezogen werden soll.

Deutsche Ruderjugend:
Vorsitzender der deutschen Ruderjugend Marc Hildebrandt stellte das aktualisierte Stufenmodell zur Prävention sexualisierter Gewalt vor. Darüber hinaus wurde ein Positionspapier der DSJ vorgestellt, welches dabei helfen soll, die Diskussion zur Durchführung von Kinder- und Jugendsport während der Corona-Pandemie zu unterstützen.

Ruderreviere, Umwelt und Technik:
Michael Stoffels berichtete über AQUATAG – ein vom Bundesverkehrsministerium in Auftrag gegebenes Projekt – zur Erkenntnisgewinnung neuer Managementansätze, basierend auf Nutzerpräferenzen. Wie die anderen Wassersportverbände ist der Deutsche Ruderverband aufgefordert, dazu Informationen zu liefern. Essenziell ist die Auswertung des DRV-Wanderruderwettbewerbs vor allem für das Jahr 2019, eventuell auch 2017, 2018 und zukünftig 2020.

Wanderrudern und Breitensport:
Der „rudersport“ hat sich nach der Neuorientierung in der Redaktion erfolgreich als Magazin positioniert. Im Zuge der Modernisierung des Magazins werden dadurch allerdings nicht mehr alle Informationen des DRV wie in der Vergangenheit veröffentlicht. Daraus ergibt sich auch, dass alternative Wege der Kommunikation im Bereich Wanderrudern gegangen werden müssen. Als erste Maßnahmen hat das Ressort mit Hilfe der Geschäftsstelle das gesamte Meldewesen zu Wanderfahrten digitalisiert und die Ressortseiten auf rudern.de komplett neu strukturiert.

Die nächste Präsidiumssitzung wird erneut virtuell ablaufen. Sie findet am 17.12.20 statt.