22. Sep 2021 | Breitensport | von Hannes Blank

Baden-Württembergs Meisterschaften auf dem Stadtsee in Bad Waldsee

Bald finden sie statt: Die Landesmeisterschaften in Baden-Württemberg. Foto: RV Waldsee

Die Landesmeisterschaften 2021 in Baden-Württemberg finden am letzten September-Wochenende in Bad Waldsee statt – Das ist ebenso ungewöhnlich wie überraschend. Die Ruder-Landesmeisterschaften haben im Südweststaat schon an vielen Orten stattgefunden, das beschauliche Bad Waldsee war seit etwa 20 Jahren nicht mehr darunter. Der dortige Ruderverein veranstaltet Jahr für Jahr eine Herbstregatta. Eigentlich war vorgesehen, die beliebten Meisterschaften wieder Ende Juli mit dem erfahrenen Organisationsteam im südbadischen Breisach durchzuführen, doch das Hochwasser des Rheins machte dem Vorhaben ein Strich durch die Rechnung. Die Strömung war einfach zu stark, um regelgerechte Rennen auszutragen.

Nach intensiven Gesprächen der Landesruderverbands-Vorsitzenden Heike Breitenbücher und der Vorsitzenden für Wettkampfwesen, Karin Stephan, ergab sich die Möglichkeit, die Meisterschaften auf der höchstgelegenen Regattastrecke in Bad Waldsee (588m ü. N.) auszutragen. Ausrichter ist dort der Ruderverein Waldsee, der das „Bad“ nicht im Namen hat, weil er älter als der Heilbadstatus der Kleinstadt im Landkreis Ravensburg ist. Die Ausschreibung blieb die gleiche, nur die Streckenlänge beträgt nun 500 statt 1000 Meter – der Stadtsee in Bad Waldsee ist nicht allzu groß.

„Leicht ist mir diese Entscheidung nicht gefallen“, sagte der RVW-Vorsitzende Dieter Seebold,, „...da wir unsere Ruderfreunde außerhalb Baden-Württembergs somit dieses Jahr nicht in Bad Waldsee begrüßen können.“ Wie auch in den vergangenen Jahren, finden die Meisterschafts-Vorläufe am Vormittag und die Finalrennen am Nachmittag (Samstag ab 14:30 Uhr, Sonntag ab 13 Uhr) statt. Das erste Finale, dass die direkten Titelkämpfe eröffnet, ist wieder der Junioren-Doppelvierer mit Steuermann B. Beim Männer-Einer, der mit einem Wanderpreis versehen ist, befindet sich Florian Roller (Stuttgarter RG) in der klaren Favoritenrolle. Dennoch haben 11 Einer gemeldet, darunter Berkay Günes vom Heidelberger RK und Mahni Fatahi vom Ulmer Ruderclub Donau. Völlig offen dagegen ist das Rennen der Frauen im Einer, da die amtierende Landesmeisterin von 2019 nicht mehr antritt. Zieht man aktuellen Ergebnisse dieses Jahres heran, so hat der Ulmer Ruderclub Donau mit Katrin Volk und Romy Dreher zwei heisse Eisen im Feuer. Für den gastgebenden RV Waldsee tritt die erst 18jährige Lucie Rieunau an.

„Preis des Neckars“ heißt der neue Wanderpreis der baden-württembergischen Meisterschaften, und er wird an die Siegerinnen im Frauen-Doppelvierer verliehen. Dazu haben sich zehn Mannschaften angemeldet, davon drei vom Ulmer Ruderclub Donau. Das Boot der RG Heidelberg tritt mit Johanna Debus an, Stuttgart mit Nora Radke, beide sind Junioren-WM-Bronzemedaillengewinnerin.

Abschluss der Regatta am Sonntag ist das Rennen der Männer-Achter. Titelverteidiger RC Nürtingen ist wieder dabei, aber auch frühere Wanderpreis-Gewinner wie der Karlsruher Ruderverein Wiking und die Stuttgarter RG. Neu dabei ist, das RC Undine Radolfzell einen Männer-Achter stellt. Insgesamt 8 Boote möchten ins Finale und dann am Siegersteg das „Bügeleisen“, wie der Wanderpreis scherzhaft genannt wird, in die Höhe stemmen. Frauenachter-Titelverteidiger Karlsruher RV hat kein Team gemeldet, dafür Ulm gleich zwei – die Ruderinnen und Ruderer vom Metzgerturm sind damit Topfavorit, der Mannheimer RG Baden und er Heidelberger RK werden es schwer haben. Erfreulich sind vier Meldungen im Frauen-Achter für den Landesruderverband Baden-Württemberg allemal, den Wettbewerb gibt es erst seit 2019. Am Sonntag um 12 Uhr würdigt der Verband in einem kleinen Festakt die Arbeit einige Mitglieder, Dietrich Besch, Uwe Gerstenmaier und Professor Dr. Jürgen Steinacker werden zu Ehrenmitgliedern des LRVBW ernannt.