07. Okt. 2021 | Vereine | von Deutscher Ruder-Club von 1884 e.V.

CleanUp-Aktion der hannoverschen Rudervereine

Neben viel Müll wurden beispielsweise auch ein E-Scooter, Einkaufswagen und ein Sofa aus den Gewässern Hannovers gezogen. Foto: Marcel Kipke
Foto: Malte Engelbracht
Foto: Juliane von Wrangel
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Ein Fahrrad, einen E-Scooter, eine Mikrowelle, einen Einkaufswagen, ein Sofa – dies und viel mehr wurde bei einer gemeinsamen Müllsammelaktion der hannoverschen Rudervereine geborgen. Um ein Zeichen für mehr Gewässerschutz zu setzen, haben der Deutsche Ruder-Club von 1884 e. V., der Hannoversche Ruder-Club von 1880 e. V., der Ruderverein Linden von 1911 e. V. und die Rudergemeinschaft Angaria Hannover e. V. miteinander eine CleanUp Challenge organisiert.

Im Rudersport erleben wir unsere Gewässer aus einer ganz besonderen Perspektive. Aus dem Boot heraus lassen sich Wasservögel und der Lauf der Jahreszeiten an den Böschungen beobachten - es wird einem aber auch auf eine erschreckende Weise die Verschmutzung und Vermüllung der Gewässer bewusst. Viele Ruder*Innen sind sicherlich schon einmal mit dem Ruderblatt an einer Flasche oder Plastiktüte hängen geblieben. Manchmal verheddert man sich mit dem Ausleger auch in einer Angelleine oder entdeckt Sperrmüll in den Uferbereichen. Dies stellt nicht nur eine unmittelbare Gefahr für die Tierwelt vor Ort dar. Der Müll kann in die Nord- und Ostsee gelangen und dort weiteren Schaden anrichten. Laut Umweltbundesamt verbleibt der Kunststoffmüll über Jahrhunderte in den Meeren. Bei seinem Abbau kommt es außerdem zur Freisetzung giftiger Weichmacher. Weil der Plastikmüll nicht vollständig zersetzt werden kann, gelangen kleinste Kunststoffteilchen in die Meeresumwelt. Dieses sogenannte Mikroplastik wurde kürzlich in einer Untersuchung der Universität Oldenburg in sämtlichen Kotproben von Seehunden und Kegelrobben im niedersächsischen Wattenmeer nachgewiesen.

Da wir als Ruder*Innen auf die Nutzung unserer Gewässer angewiesen sind, liegt uns ihr Schutz ganz besonders am Herzen. Um einen kleinen Beitrag zu leisten, sind die Hannoverschen Rudervereine am 3. Oktober mit insgesamt 40 Ruder*Innen in Ruderbooten und zu Fuß losgezogen. Dabei konnten insgesamt knapp 410 kg Müll aus den heimischen Gewässern und ihren Uferbereichen gesammelt werden.

Die Sportler*Innen haben mit Keschern nach Flaschen geangelt und haben in einer waghalsigen Aktion einen 30 kg schweren Schrank in einen Gig-Doppelzweier gehievt. Sie haben ein überwuchertes Fahrrad aus der Böschung befreit und verhedderte Angelschnüre aus dem Wasser gezogen. Außerdem gab es ein Team an Läufer*Innen, die beim sogenannten ‘Plogging’ joggend Müll gesammelt haben. Die hannoverschen Rudervereine werden nun eine jährliche gemeinsame CleanUp Challenge veranstalten. Der Wanderpokal geht bei dieser Auftakt-Aktion an den Hannoverschen Ruder-Club. Außerdem gab es in jedem Verein einen internen Wettbewerb, bei dem die jeweils drei erfolgreichsten Müllsammler*Innen mit nachhaltigen Sachpreisen ausgezeichnet wurden. Bei der CleanUp Challenge haben wir uns als hannoversche Ruderschaft miteinander vernetzt, um die Gemeinschaft in und zwischen den Vereinen zu stärken und gleichzeitig einen Beitrag zum Gewässerschutz zu leisten - ein voller Erfolg.