26. Apr. 2021 | Verband | von Hajo Hollatz

Rückblick auf das erste virtuelle Vereinsgespräch des DRV

Das "Studio" für das virtuelle Vereinsgespräch.

Am vergangenen Samstag (24.04.2021) fand erstmalig in der Geschichte des Deutschen Ruderverbandes ein virtueller Austausch mit knapp 130 interessierten Vereinsmitgliedern statt. In drei Stunden gab der DRV dabei erkenntnisreiche Einblicke in aktuelle, relevante Themenbereiche. Trotz kleinerer technischer Schwierigkeiten fiel das Gesamtfazit des Publikums und des DRV-Vorstands letztendlich positiv aus.

Zukünftige Struktur des Verbandes
Nach einer kurzen Begrüßung durch den DRV-Vorsitzenden, Siegfried Kaidel, warf der stellvertretende Vorsitzende, Moritz Petri, einen Ausblick auf die Agenda 2024. Auf dem 64. Deutschen Rudertag 2018 in Münster wurden gemeinsam 12 Leitsätze für die Agenda 2024 beschlossen. Ein aktueller Stand hinsichtlich der Umsetzung und Zuständigkeit konnte somit kurz und knapp vermittelt werden. Neben breitensportlichen Zielsetzungen stehen auch leistungssportliche Schwerpunkte auf der Agenda ebenso ein Fokus auf weiteren virtuellen Formaten.

Petri leitete nach seinem Ausblick thematisch den Übergang zu Katharina von Kodolitsch, Fachressortleiterin Vereinsentwicklung und Verbandsservice, ein. Diese stellte in einer kurzen Präsentation aktuelle Projekte vor. Im Indoor-Bereich wird derzeit an zeitgemäßen Formaten gearbeitet, die sowohl hybride als auch virtuelle Veranstaltungen erlauben. Auch gab von Kodolitsch einen kurzen Einblick in die Entwicklung der Themen Coastal Rowing, Sport pro Gesundheit, Naturschutz, Digitalisierung und Gendermanagement. Letzteres wurde detailreich im weiteren Verlauf des Tages von Dr. Martina Schott vorgestellt. Sehr zum Bedauern des DRV konnten die bisherigen Punkte im Anschluss nicht wie geplant in Breakout-Sessions mit den Teilnehmer*innen diskutiert werden, da es zu technischen Störungen kam. Dies ist an dieser Stelle noch einmal herzlichst zu entschuldigen.

Die technischen Schwierigkeiten boten dafür jedoch auch mehr Freiraum für die einzelnen Vorträge, der zunächst von Reinhart Grahn, Fachressortleiter Bildung, Wissenschaft und Forschung genutzt werden konnte. Grahn ging auf Basis der PotAS-Bewertung (Potenzialanalysesystem) auf Satzungsimplementierungen ein. Nach jedem Punkt wurde unter allen Teilnehmer*innen ein Meinungsbild zu den jeweiligen Veränderungen eingefangen, welches einen für den Verband hilfreichen Überblick darstellte. In insgesamt neun Umfragen zeichnete sich am Ende ab, dass der Verband mit seinen Vorschlägen überwiegend auf Zustimmung trifft.

Aktuelle Lage im Leistungssport und Ausblick auf Gendermanagement
Auch Sportdirektor Mario Woldt bot sich am Samstag die Möglichkeit, über aktuelle Themen im Leistungssport zu referieren. Hinsichtlich der Planungen in 2021 ging Woldt insbesondere auf die Themenschwerpunkte Vorbereitung, Wettkämpfe und der Olympischen Spiele, einschließlich Qualifikation ein. Die Vorbereitung in den Trainingslagern konnte nahezu wie gewohnt stattfinden. Die Ergebnisse der vergangenen Europameisterschaft bewertete Woldt zunächst neutral und legte den Fokus auf die Olympische Qualifikation.

„Wir haben in den qualifizierten Booten gute Medaillenergebnisse bei der EM erreicht. Natürlich sind die Ergebnisse ausbaufähig, sie spiegeln jedoch auch unseren aktuellen Stand wider. Bei der Olympia Qualifikation im Mai in Luzern wollen wir dann nach Möglichkeit noch zwei weitere Boote qualifizieren.“ Das nächste Event steht nun unmittelbar mit dem ersten Weltcup vor der Tür, bei dem das Nationalteam jedoch mit einer kleinen Mannschaft anreist, damit der Trainingsfokus auf die Qualifikation gerichtet bleiben kann.

Die Stärkung von weiblichen Mitgliedern im Verein und auf Führungsebenen sowie generell die Förderung von Mädchen und Frauen im Rudersport ist derzeit ausbaufähig. Das sieht auch Dr. Martina Schott so, die seit Herbst letzten Jahres kooptiertes Mitglied im DRV-Präsidium ist. In ihrem Vortrag über Gendermanagement gab sie neben einem Überblick auch konkrete Maßnahmen zur Umsetzung mit an die Hand. Der Vortrag stieß auch vor den Bildschirmen zuhause auf Zustimmung und Lob. Eine Teilnehmerin schrieb: „Genderspezifisches Trainingsmaterial und Werbematerial zum Rudersport überhaupt - sehr gute Idee! Vielen Dank für die tollen Anregungen an Martina Schott". Auch die Umfrage, ob der DRV das Thema weiterverfolgen soll und ob es in den jeweiligen Vereinen bereits interessant sei, konnte positiv in einem Meinungsbild aufgegriffen werden.

Fortführung der (virtuellen) Vereinsgespräche
Die abschließenden Worte gehörten dann erneut Moritz Petri und Siegfried Kaidel. In einer kurzen Umfrage konnte herausgestellt werden, dass das virtuelle Vereinsgespräch den Teilnehmer*innen grundsätzlich gefallen hat und eine Fortführung der Gespräche gewünscht ist. Der Deutsche Ruderverband wird nun die kommenden Wochen nutzen, um weitere Gespräche zu planen und um die wertvollen Beiträge im Chat sinnvoll zu sortieren, sodass sie in den Folgegesprächen beantwortet werden können. Auf der Homepage werden Sie dazu auf dem Laufenden gehalten. Bereits in der an das Vereinsgespräch angrenzenden Präsidiumssitzung wurde der Vormittag noch einmal rückblickend reflektiert und erste folgende Maßnahmen eruiert.

Der DRV bedankt sich für die Teilnahme und freut sich auf einen weiteren themenspezifischen Austausch. Die Zukunft des Verbandes liegt in der gemeinsamen Hand aller Verbandsmitglieder.