28. Nov. 2025 | Nationalmannschaft | von Hans Strauss

Auf dem Ergometer und im Einer: Langstrecke Dortmund wieder die erste Kaderüberprüfung

Zuspruch und Anfeuerung können die Athleten über die 2000 Meter auf dem Ruderergometer gut vertragen. Foto: Meinruderbild

Am Samstag (29. November 2025) über 2000 Meter Vollgas auf dem Ergometer im Bundesstützpunkt, am Sonntag (30. November) dann vorwiegend im Einer 6000 Meter den Dortmund-Ems-Kanal entlang: Es ist diese Kombination, die die besondere Herausforderung der Langstrecke Dortmund ausmacht. Sie ist stets die erste Kaderüberprüfung des Deutschen Ruderverbandes und so etwas wie der Startschuss in die neue Saison. Ausgerichtet wird sie wie immer vom RC Hansa Dortmund.

Während die WM-Teilnehmer erst seit einigen Wochen wieder im Training stehen, konnten sich Quereinsteiger und Nachwuchskräfte gezielt auf den Leistungstest vorbereiten. Deren Bedeutung ist für sie durch die im vergangenen Jahr veränderten Kader-Kriterien gewachsen. Mit zwei guten Leistungen an beiden Tagen können sie den Bundeskader-Status erwerben und würden damit zu zentralen Lehrgängen des A-Bereichs eingeladen werden. Vor einem Jahr machte beispielsweise der 18-jährige Ole Hohensee auf sich aufmerksam, als er im Einer mit Abstand die schnellste Zeit hinlegte. Er qualifizierte sich später für den Doppelvierer, der bei der WM in Shanghai auf Rang fünf vorfuhr.

Zeidler und Hohensee nicht am Start

Hohensee wird dieses Mal nicht in Dortmund starten können. Er absolviert - ebenso wie Oliver Holtz, Rene Schmela und Michelle Lebahn - gerade einen Ausbildungsblock bei der Bundespolizei. Olympiasieger Oliver Zeidler, der vergangenes Jahr auf dem Ergometer beeindruckte, hat abgemeldet. Es gab wie immer auch kurzfristige Abmeldungen, die den derzeitigen Witterungsbedingungen geschuldet sind. Gestrichen haben u.a. Jannik Metzger, Ole Bartenbach und Jonas Gelsen bei den Männern und Ricarda Heuser, Judith Guhse und Lanea Rüter bei den Frauen. Dennoch tritt bei den Männern A mit rund 130 Teilnehmern ein stattliches Feld an. Bei den Frauen A sind es knapp 80 Starterinnen.

Auch der Para-Bereich nutzt Dortmund als individuellen Leistungstest. Der Neustart nach der so erfolgreichen WM wird durch begründete Abmeldungen leicht getrübt. Weltmeisterin Kathrin Marchand ist freigestellt, weil sie sich auf die Qualifikationswettkämpfe für die Langlauf-Wettbewerbe der Paralympics vorbereitet. So tritt ihr WM-Partner Valentin Luz im Doppelzweier zusammen mit Susanne Lackner an. Einige Newcomer wollen sich anbieten und den Sprung in den Kader schaffen. Beim Para-Rudern zählt dafür alleine die Ergo-Zeit, die Langstrecke geht hier über 4000 Meter.

Die Ergometer-Tests beginnen am Samstag um 9:00 Uhr mit dem Bereich Para, ab 9:30 Uhr folgen die Männer und ab 12:30 Uhr die Frauen. Das Rudern am Sonntag startet ebenfalls um 9:00 Uhr mit dem Bereich Para. Ab 9:30 Uhr gehen die Männer im Abstand von einer Minute auf die sechs Kilometer, ab 11:45 Uhr dann die Frauen.

Der RV Hansa Dortmund bietet auf seiner Webseite einen Regatta-Timer mit den Ergebnissen in Echtzeit an.