Die Selektion läuft: Wer schafft es in den EM-Kader?
Nach der deutschen Kleinboot-Meisterschaft in Brandenburg an der Havel hat das DRV-Trainerteam vergangene Woche den Teilnehmerkreis für die Bildung der Nationalmannschaft für die Europameisterschaft vom 29. Mai bis 1. Juni 2025 in Plovdiv (Bulgarien) festgelegt. „Das Ergebnis ist so, wie es nach den vorangegangenen Leistungen und Eindrücken zu erwarten war“, sagt Cheftrainer Marcus Schwarzrock im Rückblick.
Überraschungen gab es bei der DKBM nicht allzu viele, für die vielleicht größte sorgten die U23-Ruderinnen Manou Wollenhaupt und Antonia Labonde (beide Frankfurter RG Germania) mit ihrem dritten Platz im Zweier ohne. „Bei Gegenwind waren sie im Finale sehr stark“, lobt Schwarzrock. Der Lohn für das Frankfurter Duo: Beide sind bei der seit letzten Donnerstag in Berlin laufenden Mannschaftsbildung im Frauen Riemen für die Europameisterschaft dabei. Priorisiert für das EM-Aufgebot wird der Zweier, nachdem Lene Mührs und Olivia Clotten (Kettwiger RG/Neusser EV) das Finale in Brandenburg hochüberlegen gestaltet hatten und sie gemeinsam auch die EM-Chance erhalten sollen. Der Achter für die EM wird ohne die Beiden gebildet werden.
Alexander Schmidt übernimmt Frauen Riemen
Im Frauen Riemen hat es einen Trainerwechsel gegeben. Wegen unterschiedlicher Auffassungen trennte sich der DRV zum Ablauf der Probezeit von Peter Mansfeld. Den Bereich übernimmt Alexander Schmidt, der bis Paris im Bereich Frauen Skull gearbeitet hatte und danach in Berlin in den U23-Bereich gewechselt war.
In den drei anderen Disziplingruppen hat die Selektion ebenfalls begonnen. Im Männer Riemen zeigten die Zweier bei der DM eine bemerkenswerte Leistungsdichte, die für die Saison einiges verspricht. Alle drei Bootsklassen sollen zur EM besetzt werden, die Priorität liegt auf dem Achter vor dem Vierer ohne und dem Zweier ohne.
Im Frauen Skull genießt die Besetzung des Doppelvierers Priorität. Ob auch ein Doppelzweier zur EM gemeldet wird, ist eher fraglich. Für den Einer genießt Alexandra Föster (RC Meschede) auch für die EM das Vertrauen. Mehr als der dritte Platz bei der DM war für die Olympia-Siebte durch Trainingsrückstand und Verletzung nicht möglich, nun soll ihr Aufbau bis zur EM erfolgen. Die deutsche Vize-Meisterin im Einer Frauke Hundeling ist für den Doppelvierer vorgesehen.
Im Männer Skull ist noch offen, ob der deutsche Meister Marc Weber, der wegen seines Studienabschlusses eigentlich kürzertreten wollte, die Chance nutzen und auch die Europameisterschaft bestreiten will. Olympiasieger Oliver Zeidler steht studienhalber für die EM nicht zur Verfügung. Für den Doppelvierer, der auf jeden Fall ein sehr junges Boot sein, wird, stehen sieben Ruderer in der Selektion.
Max Appel beendet seine Ruderkarriere
Max Appel saß in Paris noch im Doppelvierer, der den fünften Platz belegte. Es war nach Tokyo seine zweite Olympia-Teilnahme. Nun hat der gebürtige Ratzeburger, der für den SC Magdeburg startete, mit 29 Jahren seine Ruderkarriere beendet. In einem MDR-Interview nennt Appel die Geburt seines zweiten Kindes und eine erneute Knieverletzung (Meniskusriss) als Gründe, aus dem Boot zu steigen und auch die Überlegung zu verwerfen, eventuell im Coastal weiterzumachen. Der ehemalige Sportsoldat überlegt nun, wie er sich künftig beruflich orientieren will.