Drei A-Finals mit deutschen Booten: Daumendrücken angesagt am Donnerstag
Der Donnerstag (25.9.2025) ist der Tag mit den ersten Finals und dem größten Programm bei diesen Weltmeisterschaften. In drei der sechs A-Finals ist der Deutsche Ruderverband vertreten. Daumen dürfen gedrückt werden für die beiden Doppelvierer und den leichten Männer-Doppelzweier. Die Vorschau auf den fünften WM-Tag:
Frauen Doppelvierer um 8:58 Uhr
Es wird ein erster Höhepunkt in Shanghai aus deutscher Sicht. Um 8:58 Uhr deutscher Zeit trifft das Quartett vom Stützpunkt Berlin im A-Finale auf Europameister Großbritannien, die Niederlande, Rumänien, Neuseeland und Kanada. Es wird ein heißer Kampf um den Titel und die Medaillen erwartet, in dem Sarah Wibberenz, Frauke Hundeling, Lisa Gutfleisch und Pia Greiten ein gewichtiges Wort mitsprechen wollen. „Die Medaille war vorher unser Ziel, die haben wir nach wie vor im Blick. Wir werden das Finale so angehen, dass wir es gewinnen können“, sagte Schlagfrau Pia Greiten, die als einzige Rudererin der aktuellen Mannschaft schon letztes Jahr dabei war, nach dem Vorlauf mit Rang zwei knapp hinter den Niederlanden. „Wir müssen wieder mutig sein und werden im Endspurt um unser Leben fahren“, versprach Lisa Gutfleisch. „Ich bin mir sicher, dass sie im Training alles getan haben, um mich morgen stolz zu machen“, sagt Trainer Marcin Witkowski.
Es wäre keine Überraschung, wenn am Ende genau die drei Nationen auf dem Siegersteg stehen würden, die letztes Jahr bei den Olympischen Spielen in Paris die Medaillen unter sich ausgemacht hatten. Nur würde das deutsche Boot an der Reihenfolge gerne etwas ändern. Damals gewann Großbritannien vor den Niederlanden, Bronze ging an Deutschland.
Männer Doppelvierer um 9:12 Uhr
Gleich nach den Frauen sind in der gleichen Bootsklasse die deutschen Männer an der Reihe. Im A-Finale (9:12 Uhr) wartet nun eine ebenso reizvolle wie schwierige Aufgabe. Wenn alles nach der Papierform läuft, würden sich Italien und Großbritannien ein Duell um den WM-Titel liefern. Die USA und Polen wollen mit aufs Podium, und dafür werden sie sicher höher gewettet als die Ukraine und die junge DRV-Mannschaft. Doch die gibt sich kämpferisch. „Mein Ziel ist es schon, eine Medaille zu machen. Für mich ist das drin“, sagte Schlagmann Oliver Holtz ganz offen nach dem dritten Rang im Halbfinale. „Wir wissen, dass wir gegenüber dem Halbfinale noch eine Schippe im Finale raufpacken müssen, aber das ist auch unser Anspruch“, meinte Bugmann Tom Gränitz. Und Youngster Ole Hohensee ist nun einfach „heiß aufs Finale“.
Was gibt Francesco Fossi seinen Ruderern mit? „Sie müssen mutig sein und dem Team vertrauen. Sie haben das Niveau gezeigt, um mit den Schnellsten mithalten zu können. In einem WM-Finale gewinnt nur, wer wirklich gewinnen will, und nicht, wer Angst vor der Niederlage hat oder froh ist, im Finale zu stehen. Wir müssen lernen, diesem Druck standzuhalten, um ein erfolgreiches Team zu werden“, sagt der Trainer.
Leichter Männer-Doppelzweier um 8:05 Uhr
Um eine Medaille geht es ab 8:05 Uhr im Finale auch für den Leichtgewichts-Männer-Doppelzweier. Im Vier-Boote-Feld wollen Joachim Agne und Paul Maissenhälter (Akademischer RC Würzburg und RV Neptun Konstanz) angreifen und um Gold mitrudern. Das Bahnverteilungsrennen hatten die beiden Deutschen auf Rang drei beendet. Die Gegner sind erneut China, Indonesien und Georgien.
Achter-Vorläufe um 4:11 und 4:23 Uhr
Der Donnerstag ist der WM-Tag, auf den der Frauen-Achter mit großer Spannung und Vorfreude gewartet hat. Um 4:11 Uhr steht für Michelle Lebahn, Paula Hartmann, Olivia Clotten, Anne Härtl, Luisa Bachmann, Tabea Schendekehl, Lene Mührs, Schlagfrau Nora Peuser und Steuermann Florian Koch der Vorlauf auf dem Programm. Die vier Gegner sind USA, Großbritannien, Polen und Italien. Die ersten Beiden der zwei Vorläufe sowie die beiden Zeitschnellsten dahinter ziehen ins A-Finale am Samstag ein. Ihre guten Leistungen seit dem Neuaufbau möchten die Schützlinge von Trainer Alexander Schmidt auch mit dem Erreichen des A-Finales krönen, aber es wird eine schwere Aufgabe. Ein bisschen bange ist den Deutschen vor den Windverhältnissen am Donnerstag, weil sie auf Bahn 1 dem üblichen Seitenwind besonders stark ausgesetzt wären. Man hofft, dass die Jury auf faire Bedingungen achtet.
Das lange Warten ist nun auch für den Deutschland-Achter vorbei. Am Donnerstag um 10.23 Uhr Ortszeit (4:23 Uhr deutscher Zeit) springt für das Flaggschiff die Startampel in Shanghai auf Grün. Im WM-Vorlauf treffen Paul Klapperich, Mattes Schönherr, Benedict Eggeling, Tobias Strangemann, Olaf Roggensack, Julius Christ, Sönke Kruse, Schlagmann Theis Hagemeister und Steuermann Jonas Wiesen auf die Großboote aus den Niederlanden, China, Kanada und den USA. „Das ist eine gute Herausforderung mit weitestgehend unbekannten Gegnern. Kanada und USA sind neu, die Niederlande neu zusammengesetzt. Wir freuen uns auf den Lauf“, sagt Jonas Wiesen. Die Plätze eins und zwei dieses Rennens und zwei Zeitschnellste aus den beiden Vorläufen erreichen das Finale am Samstag.
„Alle sind gesund, alle sind heiß. Jetzt gilt es, jetzt wollen sie performen“, sagte Trainer Mark Emke und ergänzte: „Das Ziel ist, den Vorlauf zu gewinnen. Aber es ein insgesamt harter Wettbewerb.“ Der große Favorit, Europameister Großbritannien, bekommt es im anderen Vorlauf mit Rumänien, Australien, Polen und Italien zu tun.
Semifinale leichter Männer-Einer um 4:43 Uhr
Im Semifinale des leichten Männer-Einers geht es für Fabio Kress ab 4:43 Uhr um den Einzug ins Finale. Jeweils die drei Erstplatzierten der beiden Läufe werden am Samstag um die Medaillen kämpfen. Die Gegner kommen aus China, Österreich, Hongkong, der Türkei und der USA.
Vorlauf PR3-Mixed-Doppelzweier um 5:09 Uhr
Mit dem Mixed-Doppelzweier PR3 greift nun auch das vierte deutsche Para-Boot ins WM-Geschehen ein. Im Vorlauf treten Valentin Luz und Kathrin Marchand gegen das Boot der Unabhängigen neutralen Athleten (AIN), Frankreich und Indien an. Die beiden Erstplatzierten erreichen das Halbfinale.
ZDF steigt in Übertragungen ein
Bei den drei Finals ist das ZDF im Livestream erstmals dabei. Die Übertragung ist ab 7.50 Uhr angekündigt. Ansonsten überträgt Worldrowing wie gewohnt alle Rennen ab 4 Uhr deutscher Zeit.