Es geht los: Vier deutsche Boote sind am ersten WM-Tag im Einsatz
Knapp eine Woche lang hatte die deutsche Nationalmannschaft Zeit, sich in der 30-Millionen-Mega-Metropole Shanghai zu akklimatisieren. Nun geht es los im riesigen „Water Sports Center“, das am Rande des Dianshan-Sees gleich zwei künstliche, 2250 Meter lange Becken bietet. Nur eines wird für die Ruder-Weltmeisterschaften genutzt.
Vier DRV-Boote sind am ersten Wettkampftag am Sonntag (21. September 2025) gleich im Einsatz. Jeweils Vorläufe stehen für den Männer-Zweier ohne (4:37 Uhr deutscher Zeit), den Frauen-Doppelzweier (5:09 Uhr) und den Männer-Doppelvierer (5:27 Uhr) an. Der geänderte Modus, der keine Hoffnungsläufe mehr vorsieht, fordert von allen Teams, gleich mit dem ersten Ruderschlag voll da zu sein. Der leichte Männer-Doppelzweier bestreitet sein Bahnverteilungsrennen (4:11 Uhr).
„Auf dem Wasser zerfließt man förmlich“
Die Temperaturen sind am Wochenende erstmals seit der Ankunft unter die 30-Grad-Grenze gesunken, bleiben aber anstrengend. „Die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit sind schon ein Brett. Auf dem Wasser zerfließt man förmlich. Aber wir sind gut drauf, die Stimmung in der gesamten Nationalmannschaft passt, die WM kann losgehen“, sagte Frauke Hundeling. Am Freitag hatte der Großteil der Mannschaft die Möglichkeit zu einem Ausflug in die Altstadt von Shanghai genutzt, um sich ein wenig zu entspannen.
Im Männer-Zweier ohne wurden Kaspar Virnekäs und Simon Schubert (Münchener RC und TU Dresden Abt. Rudern) in den ersten von drei Vorläufen gelost. Mit dem EM-Dritten Spanien, dem Luzern-Fünften Schweden, dem Luzern-Siebten Tschechien und Großbritannien gibt es dort vier starke Gegner. Die beiden Ersten jeden Vorlaufs kommen direkt ins Halbfinale am Dienstag, dazu die sechs Zeitbesten. Das wollen Virnekäs/Schubert schaffen.
Zwölf Boote sind im Frauen-Doppelvierer gemeldet. Das heißt: über die beiden Vorläufe geht es für die jeweils zwei Erstplatzierten und die beiden Zeitschnellsten direkt ins A-Finale am Donnerstag. Das ist natürlich das Ziel für Sarah Wibberenz, Frauke Hundeling, Lisa Gutfleisch und Pia Greiten (RC Havel Brandenburg, Deutscher RC, Heidelberger RK und Osnabrücker RV). Sie messen sich im zweiten Vorlauf mit den Niederlanden, die einer der Topfavoriten sind. Weitere Gegner sind Polen, Tschechien, die USA und Neuseeland.
Eine lösbare Aufgabe bescherte die Auslosung dem Männer-Doppelvierer mit Tom Gränitz, Felix Heinrich, Ole Hohensee und Oliver Holtz (Berliner RC, RK Normannia Braunschweig, Stralsunder RC und Rostocker RC). Irland, Kroatien und Polen sind die Gegner im nur mit vier Booten besetzten dritten Vorlauf. Jeweils die beiden Vorlaufsieger und sechs Zeitschnellste kommen ins Halbfinale am Dienstag. Nur drei der 15 Boote bleiben auf der Strecke.
Der leichte Männer-Doppelzweier mit Joachim Agne und Paul Maissenhälter (Akademischer RC Würzburg und RV Neptun Konstanz) geht als erstes deutsches Boot auf die Strecke. Im Bahnverteilungsrennen gibt es ein erstes Kennenlernen mit den drei Gegnern Indonesien, China und Georgien. Das Finale ist für Donnerstag angesetzt.
Interessant für Frühaufsteher in der Heimat: Auf rudern.de ist der Stream von Worldrowing erstmals direkt zu verfolgen.