15. Mai 2023 | U23 | von Luisa Gärtner

Internationale Wedau Regatta 2023

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Das vergangene Wochenende stand in Duisburg ganz im Zeichen der internationalen Wedau Regatta. Noch dazu tagte parallel das Präsidium des Deutschen Ruderverbandes.

Beide Veranstaltungen gingen ohne Zwischenfälle über die Bühne und so kommt Tobias Weysters, der Regattaleiter und Fachressort-Vorsitzende Wettkampf, zu dem Schluss: „Es war eine schöne Regatta, wir haben uns über das große Meldefeld gefreut! 620 Meldungen aus 14 Nationen. Entgegen der Prognose war sogar das Wetter super. Es herrschten relativ gute Bedingungen. Der Wind kam zwar von leicht schrägvorne, aber Rudern ist halt nun mal eine Outdoorsportart.“.

Den größten Teil der deutschen Mannschaft stellte der U23-Bereich. Von der aktuellen A-Mannschaft ist lediglich Alexandra Föster (RC Meschede) gestartet. An beiden Tagen ist sie zweite hinter der Japanerin Shiho Yonekawa geworden. Der Kommentar des Regattasprechers lautete: „Sie ist wohl noch nicht wieder zu voller stärke zurückgekehrt und konnte ihre Endspurtstärke aus dem Vorjahr noch nicht wieder abrufen.“

„Es ist genau wie im letzten Jahr in Essen, wir sehen natürlich, dass wir gerade noch am Anfang des Selektionsprozesses stehen und erst ein gemeinsames Trainingswochenende hatten. Wir haben noch Luft nach oben und müssen uns auch in allen Bereichen weiterentwickeln, das haben wir letztes Jahr gemacht und ich hoffe natürlich, dass wir das dieses Jahr wieder hinbekommen.“, meint Marcus Schwarzrock, der U23-Bundestrainer. Doch auch er bestätigt, dass es eine sehr gute Regatta auf einer hervorragenden Anlage war. Außerdem lobt er die Reaktion des Regattastabs auf den schrägen Gegenwind, die Finalläufe zu setzen.

Das große Meldeergebnis ist auch für ihn sehr erfreulich, aber dadurch, dass Senioren A und Senioren B Läufe immer zusammengestartet wurden, gab es für die B-Boote immer wieder starke A Konkurrenz. Er bedauert im gleichen Atemzug, dass er dadurch manche B Boote nicht im direkten Vergleich beurteilen konnte. „Das ist ein kleiner Wermutstropfen. Die Regatta war aber eigentlich gar nicht so selektiv, sondern wir wollten die ersten Besetzungen ausprobieren. Die Kombinationen der Trainingswochenenden zeigten schon einige Tendenzen.“, so Schwarzrock.

Bei den leichten Frauen steht aktuell vor allem der bis 2024 olympische Doppelzweier im Fokus. Hier wurden an beiden Tagen verschiedene Doppelzweierkombinationen probiert. Am ersten Tag starteten Rebekka Falkenberg (Stralsunder RC) und Romy Dreher (Ulmer RC Donau) und konnten hinter zwei polnischen Zweiern die nationale Wertung gewinnen. Insgesamt präsentieren sich gerade sechs Frauen, die im U23-Doppelzweier national das Niveau bestimmen.

Der U23-Leichtgewichtsbereich Männer Skull wird zur Zeit von vier starken Skullern geprägt, die jeweils zwei Doppelzweier gebildet haben. Am Sonntag haben sich Nikita Mohr (RTHC) und Finn Wolter (RC Witten) durchgesetzt. Die Beiden haben im A-Finale knapp gegen die Franzosen verloren.

Im schwerer Skullbereich der Männer stand am Samstag auch der Doppelzweier im Fokus. Hier wurden ebenfalls verschiedene Kombinationen ausprobiert. Der U23-EM Zweier mit Timo Strache und Sydney Garbers (Beide Hannoverscher RC), der letztes Jahr eine Medaille auf der U23-EM geholt hat, setzte sich hinter einen internationalen A-Zweier auf den zweiten Rang und gewann die U23-Wertung. „Das war in Ordnung, damit haben sie auch die internationale B-Wertung gewonnen. Am Sonntag stand dann der Doppelvierer im Fokus, wo der erste U23-Doppelvierer die U23 und die A-Wertung gewonnen hat.“, freut sich der U23 Bundestrainer.

Bundestrainer Christian Viedt, der verantwortlich für den Bereich U23 Männer Riemen ist, hat Samstag den Achter in den Fokus gestellt. Der bestbesetzte U23-Achter konnte ins Finale fahren und hatte dort nur internationale A-Boote als Gegner. Der Achter belegte im Finale Platz vier. Am Sonntag wurde der Vierer ohne Steuermann gefahren. Der DRV konnte elf Vierer an den Start bringen, von denen es zwei Boote ins A Finale schafften. Der Vierer in der Besetzung Leon Braatz (RC Bergedorf), Jannis Matzander (RC Favorite Hammonia), Kaspar Virnekäs (Münchener RC) und Noah Anger (Ulmer RC Donau) konnten hinter den starken A-Booten aus Frankreich und Polen den dritten Platz belegen und damit die U23-Wertung gewinnen. Insgesamt ein Ergebnis, das Schwarzrock zu diesem Zeitpunkt als einen ordentlichen Einstieg in die internationale Saison bezeichnet.

Im Gegensatz zu den anderen Disziplinbereichen, die vollständig an den Start gehen konnten, fielen bei den Frauen Skull am Sonntag vier leistungsstarke Athletinnen krankheitsbedingt aus. Am Samstag waren sie noch im Doppelzweier gestartet. Dort belegten Lena Wölke (SC Magdeburg) und Rianne Lagerpusch (Frankfurter RG) als bestes deutsches Boot in der U23-Konkurrenz hinter Frankreich den zweiten Platz. „Im Bereich Frauen Skull ist die Athletinnendecke von leistungsstarken Sportlerinnen schon sehr dünn. In diesem Bereich in allen drei Bootsklassen für die U23-WM eine optimale Besetzung zu finden, stellt eine hohe Herausforderung dar“, so der Kommentar von Marcus Schwarzrock.

Bei den U23-Frauen Riemen hat der zuständige Bundestrainer Karsten Timm für diesen Bereich am Samstag den Vierer ohne Steuerfrau in den Mittelpunkt gestellt. Es waren fünf deutsche Boote am Start. Zwei Boote erreichten das Finale und haben hinter ausländischen A-Booten den fünften und sechsten Platz belegt. Am Sonntag konnte der Achter gegen die Niederlande die U23 Wertung gewinnen und hat hinter dem starken A-Boot der Universität Brooks aus Oxford den zweiten Platz belegt. Insgesamt ein erwartungsgemäßes Ergebnis, aber gerade die zum Teil großen Abstände zu den ausländischen A-Booten zeigt, dass wir in diesem Bereich auch im Nachwuchs weiterhin sehr aktiv sein müssen, um den Anschluss an die internationale Spitze herzustellen.

Zum Ende des Wochenendes freut sich Weysters: „Insgesamt gab es nur gutes Feedback von allen Nationen, alle freuen sich wieder zu kommen. Es war ein perfekter Test für die Universiade und die U23-WM, die 2026 hier in Duisburg ausgerichtet werden. Ich hatte absolut tolle Helfer! Ich bin rundum zufrieden!“.