25. Juli 2025 | Nationalmannschaft | von Deutscher Ruderverband

Interview mit Katharina von Kodolitsch: „Rudern sichtbar machen – mitten in Dresden“

Rudern.de: Katharina, vom 31.7. bis 3. August finden in Dresden "Die Finals" statt. Der Rudersport ist mit drei Disziplinen vertreten. Kannst Du uns einen Überblick geben?

Katharina von Kodolitsch: Sehr gerne! Wir starten am Freitag, den 1. August, mit Coastal Rowing, also der neuen olympischen Disziplin – direkt in der Dresdner Innenstadt auf der Elbe. Darauf freue ich mich besonders, denn wir haben absolute Weltklasse am Start. Deutschland zählt in dieser Disziplin zur erweiterten Weltspitze. Ich erhoffe mir eine große Wirkung dieses Events – mitten in der Stadt, auf dem Fluss. Das ist nicht nur attraktiv für Zuschauerinnen und Zuschauer, sondern hat auch Vorbildcharakter für andere Städte und Veranstaltungsformate. Zudem ist es ein ganz besonderer Moment, weil sich Karl Schulze, unser zweifacher Olympiasieger, dort offiziell vom Leistungssport verabschiedet. Das wird emotional!

Rudern.de: Was erwartet uns bei den anderen beiden Disziplinen?

Katharina von Kodolitsch: Am Samstag und Sonntag geht es weiter mit dem Parallel-Sprint im Einer und im Achter. Das ist sportlich absolut hochklassig: Unser Cheftrainer Marcus Schwarzrock hat die besten Ruderinnen und Ruderer nominiert – mit einer Ausnahme: Oliver Zeidler konzentriert sich auf seine WM-Vorbereitung aufgrund seines nacholympischen Studienjahres und ist daher nicht dabei. Wir erwarten starke Felder und enge Rennen.

Besonders spannend wird es im Achter-Sprint: Dort treten die sechs bestplatzierten Teams der Ruder-Bundesliga gegen jeweils zwei Mannschaften vom Deutschen Ruderverband an. Marcus Schwarzrock hat hier alle gemeldet, die national vorne sind – und es wird spannend zu sehen sein, wer die Bugspitze vorn hat. Einziger Haken: Der Austragungsort ist der Alberthafen, der etwas außerhalb der Innenstadt liegt. Das macht es zur Herausforderung, Zuschauerinnen und Zuschauer an die Strecke zu bringen. Deshalb mein Appell an Dich: Komm nach Dresden, bring Deine Freundinnen und Freunde mit und mach Werbung für unseren tollen Sport!

Rudern.de:  die dritte Disziplin?

Katharina von Kodolitsch: Auch unsere Para-Ruderinnen und -Ruderer sind dabei – das freut mich besonders. Es gibt Rennen im Männer-Einer sowie einen Mixed-Doppelzweier. Das zeigt die Vielfalt unseres Sports und ist ein starkes Zeichen für Inklusion.

Rudern.de: Ein besonderes Highlight soll die Siegerehrung im Finals Park sein, oder?

Katharina von Kodolitsch: Absolut! Die Siegerehrungen finden im Finals Park statt – angelehnt an das große Vorbild Olympische Spiele in Paris. Ich finde es großartig, dass unsere Deutschen Meisterinnen und Meister dort auf einer großen Bühne geehrt werden. Das bringt Sichtbarkeit für den Rudersport und wertschätzt die Leistungen unserer Athletinnen und Athleten auf besondere Weise.

Rudern.de: Was bedeutet Dir persönlich dieses Event – gerade in Deiner Rolle als Verantwortliche für das Rudern im DRV?

Katharina von Kodolitsch: Als Mitglied der Coastal Commission im Weltruderverband freue ich mich ehrlicherweise besonders auf Coastal Rowing – einfach, weil es durch die Durchführung auf einem Fluss ein neues Format ist. Es ist ein echtes Pilotprojekt, bei dem wir ausprobieren, wie man Rudern medienwirksam und publikumsnah in Innenstädten inszenieren kann. Das hat enormes Potenzial.

Gleichzeitig bin ich natürlich auch etwas nervös, ob es uns gelingt, den Alberthafen als Austragungsort gut zu beleben. Dafür bitte ich um Unterstützung – von Vereinen, Aktiven, Fans. Lass uns gemeinsam Werbung für das Rudern machen!

Jetzt, wenige Tage vor dem Start, überwiegt aber die Vorfreude. Die letzten Wochen waren sehr arbeitsintensiv – nun möchte ich sehen, dass all das Herzblut, das viele Menschen in dieses Event gesteckt haben, Früchte trägt.