15. Apr. 2023 | Nationalmannschaft | von Hans Strauss

Kleinboot-DM: Zeidler und Naske makellos ins Finale

Freuten sich über ihren Halbfinalsieg: Jannik Metzer (rechts) und Julius Alexander Christ. Foto: Detlev Seyb/Maren Derlien
Mit einem Sieg ins Finale des Frauen-Einers: Tabea Schendekehl. Foto: Detlev Seyb/Maren Derlien

Vor spannenden A-Finals stehen die deutschen Kleinboot-Meisterschaften am Sonntag in Brandenburg an der Havel. In den Einern haben Oliver Zeidler (Frankfurter RG Germania) und Alexandra Föster (RC Meschede) die Chance, die im Vorjahr verliehenen Meisterketten wieder mit nach Hause zu nehmen. Bereits vorher stand fest, dass es in den Konkurrenzen der Zweier ohne Steuermann neue Titelträger geben würde. Von einigen Ausnahmen abgesehen, setzten sich am Samstag in den Viertel- und Halbfinals die Favoriten durch.

Greiten und Schendekehl mit Halbfinalsiegen

Bei durch den Seitenwind schwierigen, aber fairen Bedingungen auf der Regattastrecke Beetzsee fuhren die Frauen am Samstagnachmittag als Erste ihre Halbfinals aus. Den ersten Lauf gewann die starke Pia Greiten (Osnabrücker RV) vor Maren Völz (RC Potsdam), die aus einem Jahr Verletzungspause gut zurückgekommen ist, und der WM-Siebten Föster, die mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen hatte. Alle drei stehen im Endlauf. Carlotta Nwajide (DRC Hannover), Lokalmatadorin Sarah Wibberenz (RC Havel Brandenburg) und Sophia Krause (Limburger ClfW) müssen sich mit dem B-Finale begnügen. Im zweiten Halbfinale siegte Tabea Schendekehl (Hansa Dortmund) vor der international für die Schweiz startenden Aurelia Janzen (Rostocker RC) und Leonie Menzel (RSGD Düsseldorf). Das B-Finale bestreiten am Sonntag Rianne Lagerpusch (Frankfurter RG Germania), Frauke Hundeling (DRC Hannover) und Lena Wölke (SC Magdeburg).

Ins Finale des Männer-Einers zogen zwei Athleten mit makellosen drei Siegen in drei Rennen ein: Oliver Zeidler gelang das ebenso wie Tim-Ole Naske (RG Hansa).  Weltmeister Zeidler kontrollierte sein Halbfinale souverän und legte im Ziel 4:75 Sekunden zwischen sich und Jonas Gelsen (Nassovia Höchst). Dritter wurde Marc Weber (Rudern und Sport Steinmühle). Dahinter landeten Anton Finger, sein Bruder Alexander Finger (beide Berliner RC) und Felix Heinrich (RK Normannia), die nun im B-Finale an den Start gehen werden. Das zweite Halbfinale gestaltete Naske ebenso überlegen. 4:09 Sekunden betrug sein Zielvorsprung auf den erneut gut aufgelegten Julius Rommelmann (RRG Mülheim). Als Dritter ruderte Moritz Wolff (Berliner RC) ebenfalls ins Finale. Vierter wurde David Junge (RC Favorite Hammonia) vor Max Appel (SC Magdeburg), der sich wohl mehr erwartet hatte, und Timo Strache (Hannoverscher RC).

Sarassa/Reif nun in der Favoritenrolle

Im ersten Halbfinale des Frauen-Zweiers ohne Steuermann setzten sich die drei Finalistinnen deutlich von den drei anderen Booten ab. Anna Härtl/Lisa Holbrook (Frankfurter RG Germania/Hanauer RC Hassia) gewannen das Rennen, gefolgt von Melanie Göldner/Luisa Schade (beide RC Potsdam) und Tori Schwerin/Maike Böttcher (RG OSC Rostock/Greifswalder RC Hilda). Ins B-Finale kamen auf den Plätzen vier, fünf und sechs Tabea Kuhnert/Nora Peuser (SC Magdeburg/RU Arkona), Lena Osterkamp/Annika Weber (DRC Hannover/RRG Mülheim) und Fiona Heidemann/Paula Becher (beide DRC Hannover). Deutlich schneller war das zweite Halbfinale, deshalb manövrierten sich Lena Sarassa/Hannah Reif (Crefelder RC/Frankfurter RG Germania) mit ihrem überlegenen Sieg auch in die Favoritenrolle für Sonntag. 7,71 Sekunden zurück kamen Katarina Tkachenko/Katja Fuhrmann (RC Potsdam/Laubegaster RV Dresden) auf Rang zwei ein, gefolgt von den Ex-Skullerinnen Judith Guhse/Sophie Leupold (Rendsburger RV/Pirnaer RV).  Mit dem B-Finale vorliebnehmen müssen Ricarda Heuser/Klara Kersten (Crefelder RC/Frankfurter RG Germania), Chiara Saccomando/Michelle Lebahn (Breisacher RV/RC Potdsdam) und Malou Wollenhaupt/Antonia Labonde (Frankfurter RG Germania).

Metzger/Christ Überraschungssieger

Dass nach dem Ausfall der Titelverteidiger Olaf Roggensack und Mattes Schönherr (RC Tegel/RC Potsdam) durch eine Erkrankung von Roggensack mit Benedict Eggeling und Jasper Angl (RC Favorite Hammonia/RV Münster) zu rechnen sein würde, war schon vor dem Beginn der Wettbewerbe im Zweier der Männer ohne Steuermann klar. Die beiden Dortmunder gewannen dann auch das erste Halbfinale sicher vor Wolf Niclas Schröder/Marc Kammann (Armona Berlin/Der Hamburger und Germania RC) und Max John/Theis Hagemeister (ORC Rostock/Frankfurter RG Germania), die ebenfalls den Sprung ins Finale am Sonntag schafften. Constantin Conrad/Simon Schubert (Dresdner RC/TU Dresden), eher unerwartet Paul Klapperich/Hannes Ocik (Bonner RG/Schweriner RG) und Friedrich Dunkel/Rene Schmela (RG Alster-RV Hanseat/Berliner RC) müssen sich mit dem Start im B-Finale begnügen. Im zweiten Halbfinale sorgten Jannik Metzger/Julius Alexander Christ (Marbacher RV/Bayer Leverkusen) mit ihrem entschlossen erkämpften Sieg für eine Überraschung. Sie sicherten ihren Finaleinzug vor Malte Grossmann/Sönke Kruse (RC Favorite Hammonia/RV Münster) und Mark Hinrichs/Torben Johannesen (Limburger ClfW/RC Favorite Hammonia). Auf den Plätzen vier bis sechs landeten Lukas Föbinger/Henry Hopmann (RC Witten/Hansa Dortmund), Paul Emil Scholz/Sven Achterfeld (Duisburger RV/RRG Mülheim) und Valentin Wiering/Ole Bartenbach (RV Trevieris/RG Speyer).

Im Leichtgewichts-Einer der Frauen sicherten sich Rebekka Falkenberg (Stralsunder RC), Rieke Hülsen (TSV Otterndorf) und Marion Reichardt (ARC Würzburg) im ersten Halbfinale die Finalplätze. Im B-Finale weiter geht es für Helene Brenke (Karlsruher RV Wiking), Kristin Burkert-Scholz (RRG Mülheim) und Natalie Weber (Koblenzer RC). Das A-Finale erreichten dann auch Julia Tertünte (RV Münster) als Siegerin des zweiten Semifinales, Romy Dreher (Ulmer RC Donau) und Anna Händle (Würzburger RVB). Im B-Finale rudern Charlotte Heyltjes (RRG Müllheim), etwas überraschend Johanna Reichardt (ARC Würzburg) und Victoria Hory (SC DHfK Leipzig).

Rommelmann und Wolter Halbfinalsieger

Das erste Halbfinale im Leichtgewichts-Einer der Männer sah Jonathan Rommelmann (Crefelder RC) vorne. In seiner Comeback-Saison verwies der Silber-Gewinner von Tokio den Titelverteidiger Joachim Agne (ARC Würzburg) auf den zweiten Platz. Auch der drittplatzierte Nikita Mohr (RTHC Bayer Leverkusen) rudert am Sonntag im Finale. Fabio Kress (ARC Würzburg), Oskar Kroglowski (Kieler RC) und Zeno Robertson (Der Hamburger und Germania RC) mischen im B-Finale mit. Im zweiten Halbfinale setzte sich Finn Wolter (RC Witten) im Duell mit Paul David Leerkamp (Osnabrücker RV) um den Sieg durch. Dritter wurde Max Röger (RC Wiking). Auf den folgenden Plätzen und somit im B-Finale landeten Simon Klüter (MRV Amicitia), Yannick Dörr (Bonner RG) und Moritz Küpper (RC Herdecke).

Die Para-Ruderer bestritten vor ihren Meisterschaftsfinals am Sonntag bereits Testrennen. Am frühesten aufstehen mussten die U19-Junioren für ihre Leistungsüberprüfung, die am Sonntag fortgesetzt wird.

Schwieriger Start am Freitag

Begonnen hatten die Meisterschaften am Freitag mit fordernden Bedingungen für die Athleten. Starker Schiebewind und kabbeliges Wasser machten vielen Athletinnen und Athleten in den Vorläufen das Leben sehr schwer. Die Zuschauer auf dem Regattagelände mussten dem Nieselregen und den kühlen Temperaturen trotzen. Mit Arno Gaus (Bonner RG) hatte noch einer der Favoriten im Leichtgewichts-Einer absagen müssen. Die Favoriten setzten sich fast immer sicher durch. Keinen guten Tag erwischte jedoch Juliane Faralisch (Frankfurter RG Germania), die in ihrem Vorlauf nur Fünfte und Letzte wurde und sich den Weg auf die vorderen Meisterschaftsränge im Frauen-Einer damit verbaute. Gleiches galt für Jannis Romanowski (Hildesheimer RC), der lediglich Platz vier seines Vorlaufs im Männer-Einer schaffte.

Für Aufsehen sorgte am Freitag die Havarie des Zweiers Paul Klapperich/Hannes Ocik (Bonner RG/Schweriner RG), die beim Aufwärmen an einem Poller hängenblieben. Ein Totalschaden war die Folge, das Boot musste von der DLRG geborgen werden. Nasse Füsse blieben Olympia-Teilnehmer Ocik und seinem jüngeren Partner Klapperich aber erspart.  Damit beide in ein U23-Boot wechseln konnten, wurde ihr Vorlauf verschoben. Und den gewannen sie dann auch.

Der Zeitplan am Sonntag: 8:26 – 10:28 Uhr, U19 Finals; 10:40 – 11 Uhr, Finals Para-Meisterschaft; 11:15 – 13:06 A- und B-Finals DKBM; 13:15 Uhr Finale Para; 13:30 – 15:24 Uhr weitere Finals DKBM; 15:30 – 16:12 Uhr U19

Livestreaming
Alle Meisterschaftsrennen werden live auf sportdeutschland.tv übertragen

 

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