03. Juni 2025 | Nationalmannschaft | von Deutscher Ruderverband

Knallharte Duelle in Hamburg: Entscheidungen bei der U19-Juniorenregatta

Mads Schmied gewinnt den Junioren-Einer vor Julius Klein. Foto: meinruderbild

Vom 30. Mai bis 1. Juni 2025 trafen sich im Wasserpark Dove-Elbe mehr als 1.000 Juniorinnen und Junioren aus dem In- und Ausland zur 2. Internationalen DRV-Juniorenregatta Hamburg. Über drei Tage hinweg waren rund 90 Bootsklassen in den Altersgruppen U17 und U19 an den Start gegangen. Paul Zander U19-Bundestrainer betonte im Vorfeld, dass diese Regatta neben den Deutschen Juniorenmeisterschaften die wichtigste Kleinboot‐Überprüfung darstellt und damit die Grundlage für die Zusammenstellung der Nationalmannschaft bildet. 

Die Regatta verlief unter hervorragenden Bedingungen. Das Wetter spielte mit, die Organisation war erstklassig, und das neue Ausrichterteam rund um den AAC/NRB überzeugte mit Professionalität und großem Engagement. „Ein großes Lob an das Organisationsteam in Hamburg – alles war hervorragend vorbereitet und lief reibungslos. Die Bedingungen waren top, und auch in angespannten Momenten war die Atmosphäre auf dem Bootsplatz positiv und respektvoll“, resümierte Zander nach dem Wochenende. Genau das schuf die Grundlage für faire Wettkämpfe und viele spannende Rennen.

Im U19-Einer der Juniorinnen setzte sich Ewa Grzimek (Neuköllner RC Berlin) durch und bestätigte damit ihre Favoritenrolle. Elena Schweisthal (Bernkasteler RV) folgte dicht auf, nur 1,91 Sekunden hinter der Siegerin. Den dritten Platz belegte Greta Amort (Lübecker RG). Alle drei haben sich damit unabhängig von späteren Meisterschaftsplatzierungen bereits für die Nationalmannschaftsbildung empfohlen und werden zu den entsprechenden Maßnahmen eingeladen.

Bei den Junioren-Einern gab es einen Tausch an der Spitze: Mads Schmied (RC Potsdam) gewann vor Julius Klein (Hanauer RC Hassia). Felix Krones (USV TU Dresden) rundete das Podium auf Platz drei ab. Auch hier dominierten die favorisierten Ruderer, sodass sich die bisherigen Platzierungen aus Brandenburg nur wenig änderten.

Der Zweier ohne der Juniorinnen entwickelte sich zu einem wahren Herzschlag‐Finale: Tabea Wittenburg und Aenne Zum Felde (LRV Mecklenburg-Vorpommern/RG 'Hansa') siegten in 7:37,00 Minuten und lagen damit lediglich 0,27 Sekunden vor Karolina Ulrich und Luisa Herzig (SC Magdeburg/ HRV Böllberg/Nelson). Maria Pesch und Melisa Mujic (Alster-RV Hanseat/RV Wandsbek) belegten den dritten Rang. Da Wittenburg/Zum Felde als Stamm für den bisher ungeschlagenen Vierer ohne gelten, werden Ulrich/Herzig versuchen, zur Meisterschaft den Zweier für die Junioren-WM zu qualifizieren.

Im Junior-Zweier ohne setzten sich die Sieger der Juniorenregatta München Ensio Flöter und Leander Reinelt (beide Frankfurter RG 'Germania') durch. Moritz Bitz und Julius Watzka (Marbacher RV/Stuttgart-Cannstatter Ruderclub) folgten nur 1,09 Sekunden dahinter, während Nicolai Gablenz und Peer Luis Czorny (Hannoverscher RG) den dritten Platz belegten. Mit einem Gesamtabstand von 2,79 Sekunden zwischen Erst- und Drittplatziertem haben alle Boote gezeigt, dass sie auf hohem Niveau mithalten können. Auch hier wollen sich die Sieger auf der DJM ihr Ticket für die WM sichern.

Am Sonntag standen die Mittel- und Großboote im Fokus. Im Juniorinnen-Doppelzweier gewannen Ewa Grzimek und Hannah Frenkler (Neuköllner RC Berlin/RC Tegel) mit deutlichem Vorsprung vor Elena Schweisthal und Anna Keller (Bernkasteler RV/HRV Böllberg/Nelson). Greta Amort und Ellen Bussian (Lübecker RG/Hanauer RC Hassia) belegten Platz drei. Bundestrainer Zander zeigte sich beeindruckt und sieht Grzimek/Frenkler auf einem guten Weg, den Doppelzweier-Platz für die Junioren-WM zu behaupten.

Bei den Junioren-Doppelzweiern zeigten Julius Klein und Felix Krones (Hanauer RC Hassia/USV TU Dresden) ihre Dominanz. Mads Schmied und Miklas Scheer (RC Potsdam/Lübecker RG) folgten 2,54 Sekunden dahinter, während Florian Schulze und Oskar Müller (Hildesheimer RC/RV Wandsbek) Dritte wurden. Hier werden sich in Richtung Meisterschaft nochmal neue Boote formieren, die Klein/Krones den WM-Start noch streitig machen wollen.

Mit Tabea Wittenburg, Aenne zum Felde, Gesa Junge und Leonie Grube (LRV Mecklenburg-Vorpommern/beide RG 'Hansa'/SC Magdeburg) haben sich im Juniorinnen-Vierer ohne erneut die Siegerinnen aus München durchgesetzt. Zander ist zuversichtlich, dass sich auch im Junioren-Vierer ohne eine gute Besetzung formiert hat. Hier setzte sich das Quartett aus Halle und Magdeburg mit Jan Kohlbach, Niclas Brell, Alex Ian Aderhold und Jakob Bergman (drei HRV Böllberg/Nelson/RC Alt-Werder Magdeburg) deutlich durch. Auch in diesen beiden Bootsklassen werden die folgenden Mannschaften alles daransetzen, einen spannenden Kampf um die JWM-Tickets zu liefern.

Nur 0,54 Sekunden trennten die beiden führenden Mannschaften im Juniorinnen-Doppelvierer. Greta Amort, Anna Keller, Ellen Bussian und Louisa Will (Lübecker RG/ HRV Böllberg/Nelson/Hanauer RC Hassia/ Limburger CfW) verwiesen Ewa Grzimek, Elena Schweisthal, Hannah Frenkler und Johanna Isabell Henningsen (Neuköllner RC Berlin/ Bernkasteler RV/RC Tegel/RV Kappeln) auf Rang zwei. Dahinter war dann viel Wasser zu den nächsten Booten.

Ein ähnliches Bild bot sich bei den Junioren-Doppelvierern. Mads Schmied, Julius Klein, Felix Krones und Miklas Scheer (RC Potsdam/ Hanauer RC Hassia/USV TU Dresden/Lübecker RG) gewannen mit 2,31 Sekunden Vorsprung vor dem Boot mit Florian Schulze, Eric Mengebier, Oskar Müller und Richard Schreiber (Hildesheimer RC/HRV Böllberg/Nelson/RV Wandsbek/HRV Böllberg/Nelson). Beide Boote lagen rund zwölf Sekunden vor den dänischen Verfolgern.

Die Riemen-Großboote werden zu diesem Zeitpunkt in der Saison immer noch in den Regionalgruppen besetzt. Der Achter der Juniorinnen wurde deutlichem Abstand vom Nordosten angeführt, der Süden folgte auf Platz zwei und der Westen belegte Rang drei. Damit signalisierte die Regionalgruppe Nord/Ost, dass sie als klare Favoriten in die Deutsche Juniorenmeisterschaft gehen.

Bei den Junioren-Achtern ging es etwas enger zu: Das siegreiche Boot der Regionalgruppe Süd gewann vor dem Achter aus Nord/Ost; nur 1,40 Sekunden trennten die beiden Boote. „Sowohl im Juniorinnen- als auch im Junioren-Achter wird die Steuerfrau bzw. der Streuermann des siegreichen Achters auf der Jahrgangsmeisterschaft später ein WM-Boot steuern. Vielleicht ist das ein zusätzlicher Ansporn für die DJM!“, erklärt Bundestrainer U19 Paul Zander.

Alles in allem hat die 2. Internationale DRV-Juniorenregatta Hamburg 2025 gezeigt, dass die Spitze im deutschen U19-Rudern relativ eng beieinanderliegt. Die knapp entschiedenen Rennen versprechen spannende Duelle um die Trakai-Tickets bei der Deutschen Jahrgangsmeisterschaft in Köln. Bis dahin werden die Trainerteams die identifizierten Spitzenboote gezielt vorbereiten und hoffen, dass alle Athletinnen und Athleten gesund bleiben, um ihr Potenzial voll auszuschöpfen und sich für die Junioren-Weltmeisterschaften in Trakai im Juli 2025 zu qualifizieren.

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