Kölner Sommer, große Träume: DJM 2025 als Sprungbrett zur WM
Vom 19. bis 22. Juni 2025 stand der Fühlinger See in Köln ganz im Zeichen des deutschen Nachwuchs-Ruderns. Bei hochsommerlichen Temperaturen gingen rund 1.300 Sportlerinnen und Sportler aus knapp 200 Vereinen bei den Deutschen Jahrgangs- und Juniorenmeisterschaften U17/U19/U23 an den Start und sorgten für packende Rennen und emotionale Momente auf dem Wasser.
Ausrichter der diesjährigen Meisterschaften war der Kölner Regatta-Verband, der mit einer sieben Bahnen breiten Strecke und bewährter Infrastruktur beste Bedingungen für Athletinnen, Athleten und Gäste bot. Trotz der Hitze verliefen die Vor- und Hoffnungsläufe am Donnerstag und Freitag planmäßig. Am Samstag folgten die Finalrennen der U23-Klasse, bevor am Sonntag die Juniorinnen und Junioren ihre Meistertitel ausfuhren.
Abgerundet wurde das sportliche Geschehen durch ein buntes Rahmenprogramm mit gastronomischen Angeboten sowie einer Live-Übertragung auf einer großen Videoleinwand, bei dem zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer für eine spürbar mitreißende Stimmung entlang der Strecke sorgten. Ein ganz besonderer Dank gilt dabei Fabian Mimberg und seinem Team: Mit unermüdlichem Einsatz haben sie dafür gesorgt, dass von der Streckenorganisation über das Regattabüro bis hin zur Verpflegung alles reibungslos ablief – ohne euch wäre dieses Highlight im deutschen Rudern undenkbar gewesen!
Im Anschluss an die Rennen wurden zwei traditionsreiche Preise verliehen:
Der Peter-Velten- Gedächtnispreis wird seit 1988 jährlich an den Verein vergeben, der bei den U23-Titelkämpfen in den Achtern und Vierern die beste Gesamtleistung erzielt. In diesem Jahr ging die Auszeichnung erneut an den Ruder-Club Potsdam e.V., gefolgt vom SC Magdeburg e.V. und der Kettwiger Rudergesellschaft von 1906 e.V. – ein verdienter Lohn für herausragende Leistungen in den Großbootklassen.
Der Deutsche Jugendpokal wird verliehen an den Verein, die Trainingsgemeinschaft oder die Schüler-Ruderriege mit der stärksten Gesamtleistung bei den Deutschen Meisterschaften der Altersklassen U17 und U19. Zum dritten Mal in Folge sicherte sich der Allgemeine Alster-Club/Norddeutscher Ruderer-Bund die Trophäe; Platz zwei ging an den Hannoverschen Ruder-Club von 1880 e. V., Platz 3 an die Hallesche Rudervereinigung Böllberg/Nelson e. V.
Mit dem Abschluss der Ehrungen endete zwar das offizielle Programm, doch für die Bundestrainer begann unmittelbar die spannende Aufgabe, die Mannschaften für die U19- und U23-Weltmeisterschaften zu nominieren.
Starke Leistungen bei der DJM: U23-Boote für die WM in Poznań nominiert
Die packenden Finalrennen lieferten nicht nur nationale Titel, sondern auch die Grundlage für die Nominierungen zur U23-Weltmeisterschaft im August in Poznań.
Die Sieger auf dem Fühlinger See haben damit ihre Ambitionen untermauert und sich für die endgültige Auswahl der Bundestrainer empfohlen – ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu den internationalen Wettbewerben.
Männer-Skull: Erfolgreiches Duo im Doppelzweier
Im Männer-Einer (BM 1x) sicherte sich Christian Aethner (Hallesche RV Böllberg/Nelson) den Titel und bewies seine starke individuelle Klasse. Ebenfalls überzeugend präsentierte sich Ole Hohensee (Stralsunder RC), der Silber im Einer gewann und gemeinsam mit Timo Strache (Hannover RC) Gold im Doppelzweier (BM 2x) holte. Das eingespielte Duo wurde folgerichtig für die U23-WM nominiert und wird von Eric Johannesen und Anne Breitsprecher betreut.
Auch der Männer-Doppelvierer (BM 4x), der in Köln die Bronzemedaille gewann, darf zur Weltmeisterschaft fahren. Ursprünglich mit Jannik Sens, Jakob Geyer, Jakob Rastetter und Lukas Haaser besetzt, gab es nach einem internen Ranking jedoch eine Änderung: Paavo Schewe setzte sich durch und übernimmt den Platz von Rastetter, der nun als Ersatzmann nominiert wurde. Die Vorbereitung des Vierers liegt in den Händen von Trainer Tim Schönberg.
Im Einer wird Oliver Holtz die deutschen Farben in Poznań vertreten. Unter der Betreuung von Eric Johannesen bereitet er sich gezielt auf die internationalen Herausforderungen vor.
Frauen-Skull: Janzen triumphiert – Lagerpusch gesetzt
Im Frauen-Einer (BW 1x) holte sich Aurelia-Maxima Katharina Janzen (Rostocker RC), die international für die Schweiz startet, souverän den Meistertitel. Für die Weltmeisterschaft wurde deshalb Rianne Lagerpusch gesetzt, die sich im Rahmen des Sichtungs- und Trainingsprozesses als stärkste Kandidatin erwiesen hat.
Im Doppelzweier (BW 2x) setzten sich Johanna Debus und Charlotte Burgdorf (beide RV Weser Hameln) mit einer souveränen Leistung durch und sicherten sich das WM-Ticket. Sie gewannen nicht nur das Finale deutlich, sondern überzeugten auch im internen Ranking. Das Duo wird bereits am kommenden Wochenende beim Weltcup in Luzern an den Start gehen.
Der Frauen-Doppelvierer (BW 4x), bestehend aus Paula Lutz (Mannheimer RC), Lanea Rüter, Lena Gresens und Charlotte Luster, wurde ebenfalls nominiert. Als Ersatzfahrerin wurde Anna Schiefer benannt. Die Betreuung übernimmt Trainer Alin Irincu.
Männer-Riemen: Titel und Teamgeist führen zur Nominierung
Im Männer-Zweier ohne (BM 2-) holten sich Leonardo Rosenquist (RC Allemannia) und Vinzent Kuhn (RV Münster) verdient die Goldmedaille – sie wurden für Poznań ebenso nominiert wie das Quartett im Vierer ohne (BM 4-): Keno Salzmann, Alvar Flöter, Lars Trampert und Maximilian Brill, das in Köln die Silbermedaille errudert hat. Die Achterbesatzung, die in Köln Gold gewann, wird ebenfalls bei der U23-WM antreten. Der nominierte Achter besteht aus Ole Bartenbach, Lino Zastrow, Sven Achterfeld, Noah Anger, Leon Gronbach, Paul Martin, Maximilian Pfautsch, Johannes Benien sowie Steuermann Sadeepa Jagoda. Als Ersatz wurden Tom Olbrich und Franz Rudolph berufen. Die Betreuung der jeweiligen Boote übernehmen Larina Wiesen (2-), Maximilian Pawlik (4-) und Christian Viedt (8+).
Frauen-Riemen: Wegener, Becher & Co. setzen sich durch
Im Frauen-Zweier ohne (BW 2-) sowie im Vierer ohne (BW 4-) dominierten Helena Wegener, Paula Becher, Julia Irmler und Chiara Saccomando das Feld – eine souveräne Leistung, die sich in ihrer Nominierung für den Vierer ohne widerspiegelt. Den Zweier ohne besetzt das Duo Malou Wollenhaupt/Antonia Labonde. Die Beiden sind bereits im A-Bereich international an den Start gegangen und haben beim Weltcup in Varese Platz 16 belegt. Im Achter treten Alina Krüger, Anni Kötitz, Nike Utesch, Raphaela Werner, Sara Grauer, Clara Reiter, Lisa Behrens und Lisa Nagler an. Als Ersatz wurden Elena Carius und Sophie Egger nominiert. Das Trainerteam um Alexander Usen (2-), Felix Drahotta (4-) und Karsten Timm (8+) bereitet die Mannschaft auf die internationalen Titelkämpfe vor.
Titelgewinn als Sprungbrett: Leichtgewichts-Boote für U23-WM vorgeschlagen
Mit starken Leistungen und souveränen Siegen bei der DJM haben sich auch die Leichtgewichts-Boote für eine WM-Nominierung empfohlen. Alle Crews konnten ihren Finallauf gewinnen und wurden im Anschluss der Nominierungskommission für die U23-Weltmeisterschaft in Poznań vorgeschlagen.
Im Leichtgewichts-Männer-Einer (LBM 1x) sicherte sich Mats Winkels unter der Betreuung von Trainer René Modrak den Titel. Ebenfalls stark präsentierte sich Naveen Shah und Maximilian Rühling im Leichtgewichts-Doppelzweier der Männer (LBM 2x). Trainiert von Julian Weber, dominierten die Beiden ihr Rennen deutlich und wurden folgerichtig für die WM nominiert.
Bei den Frauen stand Ayse Gündüz (Trainer: Paul Habermann) im Leichtgewichts-Einer (LBW 1x) ganz oben auf dem Podest. Der Leichtgewichts-Doppelzweier der Frauen (LBW 2x) mit Caro Oldenkott und Nathalie Šendjuk rundete das erfolgreiche Abschneiden ab. Das Duo, trainiert von Florian Hilbert, überzeugte mit einem klaren Finalsieg und wird Deutschland ebenfalls in Poznań vertreten.
Ausblick: Weltmeisterschaft in Poznań als nächster Meilenstein
Mit einer starken Mischung aus erfahrenen Athletinnen und Athleten, aber auch neuen Gesichtern geht es nun in die finale Vorbereitungsphase für die U23-Weltmeisterschaften in Poznań. Der Deutsche Ruderverband gratuliert allen Nominierten herzlich und wünscht viel Erfolg für die anstehenden Herausforderungen!
Nominierung der U19-Nationalmannschaft für die Junioren-Weltmeisterschaften in Trakai
Nach vier spannenden Wettkampftagen bei der DJM 2025 in Köln steht fest, wer Deutschland bei den Junioren-Weltmeisterschaften im litauischen Trakai vertreten wird. Die Nominierung der Boote erfolgte – wie üblich – auf Basis der Ergebnisse im Klein- und Mittelboot sowie weiterer leistungsbezogener Kriterien. Insbesondere im Skullbereich gab es dabei ein paar Überraschungen.
Juniorinnen-Skull
Für eine echte Überraschung sorgte Anna Koseki (RV Wandsbek), die im Einer der Juniorinnen an den Start ging. Noch bei der Rangliste in Hamburg (KBÜ) auf Platz elf geführt, sicherte sie sich mit einem starken Finalrennen den Deutschen Meistertitel – und damit verdient das WM-Ticket.
Auch im Doppelzweier setzten sich unerwartet Greta Amort (Lübecker RG) und Anna Keller (Hallesche RV Böllberg/Nelson) durch. Sie verwiesen das favorisierte Berliner Duo Ewa Grzimek und Hannah Frenkler (Neuköllner RC / RC Tegel 1886) auf Rang drei – ebenfalls eine kleine Sensation. Die Silbermedaille ging an ein Boot aus Leipzig und Hamburg.
Im Doppelvierer der Juniorinnen wurden – gemäß des bewährten Prinzips – die verbliebenen ersten drei Athletinnen aus der Kleinbootüberprüfung (KBÜ) in Hamburg nominiert:
- Ewa Grzimek (Neuköllner RC Berlin)
- Elena Schweisthal (Bernkasteler RK)
- Hannah Frenkler (RC Tegel)
Ergänzt wird das Quartett durch zwei individuell nominierte Sportlerinnen: Ellen Bussian (Hanauer RC Hassia) und Louisa Will (Limburger CfW). Als Nachrückerin steht Johanna Henningsen (RV Kappeln) bereit.
Die Betreuung übernehmen Friedrich Kaiser (JF 1x), Björn Lötsch (JF 2x) und Rick van Hooydonk (JF 4x).
Junioren-Skull
Bei den Junioren verlief die DJM ohne große Überraschungen:
- Mads Schmied (RC Potsdam) sicherte sich souverän den Titel im Einer.
- Im Doppelzweier überzeugten Felix Krones und Julius Klein (USV TU Dresden / Hanauer RC Hassia) ebenfalls deutlich.
Die Positionen im Doppelvierer gehen an:
- Florian Schulze (Hildesheimer RC)
- Eric Mengebier (Hallesche RV Böllberg/Nelson)
- Oskar Müller (RV Wandsbek)
Ergänzt wird das Boot durch Miklas Scheer (Erster Kieler RC) und Till Schöning (RV Bochum). Als Nachrücker ist Richard Schreiber (Hallesche RV Böllberg/Nelson) vorgesehen. Die Betreuung des Bereichs übernehmen die Trainer Robin Lützkendorf (JM 1x), Jan Pötschke (JM 2x) und Erhard Günther (JM 4x).
Juniorinnen-Riemen
Im Zweier ohne lieferten Mia Tetiwa (RV Nürnberg) und Emma Bartelmeß (Münchener RC) eine starke Vorstellung ab. Obwohl sie wegen nicht ausreichender Ergometerwerte nicht zur Rangliste zugelassen waren, sicherten sie sich bei der DJM den Meistertitel und die direkte WM-Nominierung.
Der Vierer ohne – mit Tabea Wittenburg, Aenne zum Felde, Gesa Junge und Leonie Grube (Mecklenburg-Vorpommern, beide RG HANSA Hamburg, SC Magdeburg) – sicherte sich den Meistertitel, überzeugte ruderisch und wurde ebenfalls nominiert, auch wenn nur zwei Boote in dieser Klasse gemeldet waren.
Im Achter wurden analog zum Skullbereich die besten drei Boote der KBÜ berücksichtigt, ergänzt durch individuell nominierte Ruderinnen:
- Achter: Luisa Herzig, Karolina Ulrich, Maria Pesch, Melisa Mujic, Meike Mattheis und Jonna Thiebes (Hallesche RV Böllberg/Nelson / SC Magdeburg / Alster-RV Hanseat / RV Wandsbek / RRG Mülheim / RTHC Bayer Leverkusen)
- Individuell nominiert: Emma Sander (Schweriner RG), Elin Kowalik (RV Weser Hameln), Franka Müller (Mannheimer RV Amicitia), Johanna Stockbauer (Regensburger RK)
- Nachrückerinnen: Sara Meckl (Regensburger RK), Julina Kalinowski (Preetzer RC), Emma Kulak (Hannoverscher RC)
Betreut werden die Juniorinnen von David Martirosyan (JF 2-), Mira Moch (Vertretung JF 2-, Trainee JF 8+ & Athletik), Stephan Froelke (JF 4-) und Ralf Wenzel (JF 8).
Junioren-Riemen
Im Junioren-Zweier ohne setzten sich Ensio Flöter und Leander Reinelt (beide Frankfurter RG Germania) souverän durch. Der Vierer ohne war hart umkämpft – es gab keinen klaren Favoriten. Auch hier erhält die siegreiche Crew aus Hannover und Minden nun die WM-Startplätze.
Weitere Nominierte für den Achter:
- Achter: Moritz Bitz, Julius Watzka, Georg Rieck, Felix Zeymer, Jan Kohlbach und Niclas Brell (Marbacher RV / Stuttgart-Cannstatter RC / Berliner RC / alle drei Hallesche RV)
- Individuelle Einladung: Jakob Bergmann (RC Alt-Werder Magdeburg), Maximilian Gillmann (RC Favorite Hammonia), Alex Ian Aderhold (Hallesche RV. Böllberg/Nelson), Jan Bornemann (Mainzer RV) und Konstantin Wetzler (Dresdner RC)
- Nachrücker: Lars Berkemeyer (RC Hansa Dortmund) und ), Jan Bornemann (Mainzer RV) oder Konstantin Wetzler (Dresdner RC)
Diese Athleten bilden den erweiterten Kreis für die Mannschaftsbildung im Großboot. Die endgültige Besetzung erfolgt im Rahmen der UWV. Yannick Burg (JM 2-), Fritz Marcinczak (JM 4-) und Nils Meyer (JM 8+) werden die Athleten betreuen.
Steuerleute
- Juniorinnen-Achter: Clara Müller wurde – wie üblich – als Steuerfrau des siegreichen Achters nominiert.
- Junioren-Achter: Ella Lötsch überzeugte trotz eines unglücklichen Rennverlaufs ihres Achters und wurde ebenfalls nominiert.
U19-Bundestrainer Paul Zander zeigt sich optimistisch: „Wir hoffen, dass wir eine schlagkräftige Truppe für Trakai zusammengestellt haben. Die Kleinboote sind bereits viele Kilometer gemeinsam gefahren. Für die Großboote beginnt nun die spannende Phase der Mannschaftsbildung in der UWV. Ziel ist eine geschlossene Mannschaft, die fit und gesund in die WM startet.“
Die DJM 2025 in Köln bot vier Tage voller hochklassiger Rennen, taktischer Raffinesse und starker sportlicher Leistungen – ein würdiger Höhepunkt im Nachwuchs-Ruderkalender und Meilenstein auf dem Weg zur internationalen Bühne.
Alle Ergebnisse der Meisterschaften finden sich in der angehängten Übersicht.
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