30. Nov. 2025 | Nationalmannschaft | von Hans Strauss

Mit Marc Weber und Juliane Faralisch siegt Erfahrung auf den 6000 Metern in Dortmund

Solide Leistungen: Marc Weber war auf den 6000 Metern der Schnellste, nachdem er am Vortag die zweitbeste Zeit auf dem Ergometer abgeliefert hatte. Foto: meinruderbild
Die Schnellste über 6000 Meter in einer engen Konkurrenz: Juliane Faralisch zeigte eine beständige Fahrt. Foto: meinruderbild
2 Bilder

Die 6000-Meter-Distanzen auf dem Wasser waren der Abschluss der DRV-Leistungsüberprüfung in Dortmund (29./30. November 2025). Mit Marc Weber und Juliane Faralisch siegte bei Männern und Frauen dabei jeweils die Erfahrung. Cheftrainer Marcus Schwarzrock zog ein gemischtes Fazit des Saisonauftakts. „Mit den Leistungen der Frauen bin ich sowohl auf dem Ergometer als im Boot sehr zufrieden. Bei den Männern war es eher durchwachsen, auch wenn natürlich einige sehr gute Skuller gefehlt haben.“   

Marc Weber (RuS Marburg) war über die Langstrecke der Männer klar der Beste. Er bewältigte die 6000 Meter auf dem Dortmund-Ems-Kanal in 22:39 Minuten und war damit zwölf Sekunden schneller als der Überraschungszweite Moritz Küpper (RC Westfalen Herdecke/22:51). Für Wiedereinsteiger Weber war es nach der zweitbesten Ergometer-Zeit am Vortag damit ein rundes Wochenende.

Mit Küpper, Finn Wolter (RC Witten/22:56) und Arno Gaus (Bonner RG/23:01) landeten drei ehemalige Leichtgewichte auf den Plätzen zwei bis vier – nicht ungewöhnlich für die Langstrecke. Mit zusätzlich einer guten Leistung auf dem Ergometer am Vortag brachte sich vor allem Gaus bei den DRV-Verantwortlichen ins Gespräch. Zeitgleich mit ihm kam Jasper Angl (RV Münster) ein. Der Rückkehrer war damit der beste Riemer im Einer.  Von den anderen Riemen-Spezialisten konnten in erster Linie Theis Hagemeister und Olaf Roggensack zufrieden sein. U19-Einer-Weltmeister Mads Schmied (RC Potsdam) schlug sich nach einer großen Verbesserung auf dem Ergo auch auf dem Wasser gut. Der Ergometer-Überraschungssieger Ole Hanack (RV Hellas Offenbach/5:50,1 Minuten) musste sich im Einer mit Rang 58 begnügen, 1:28 Minuten hinter dem Sieger. Genau 100 Männer und damit 26 weniger als am Vortag auf dem Ergometer waren noch ins Rennen gegangen.

Gutes Wochenende für Johanna Debus

Enger als bei den Männern fiel die Entscheidung bei den Frauen. Die ersten Fünf trennten nach den sechs Kilometern Alleinfahrt nur elf Sekunden. Der Sieg ging in 25:02 Minuten an Juliane Faralisch (Frankfurter RG Germania), die bis auf die letzte Teilstrecke überall die schnellste Zeit hatte. Auf dem Ruder-Ergometer durfte Faralisch, die sich bei der WM in Shanghai mit der Ersatzrolle hatte begnügen müssen, wegen einer Handverletzung nicht starten, hatte aber eine vergleichbare Einheit auf einem Fahrrad-Ergometer absolviert.

Nur fünf Sekunden langsamer als sie war Pia Greiten (Osnabrücker RV/25:07). Die Olympia-Dritte im Doppelvierer schob sich auf den letzten 1000 Metern noch auf Platz zwei. Rang drei ging an U23-Ruderin Johanna Debus (RV Hellas Offenbach/25:10), die nach der viertbesten Ergo-Leistung am Vortag insgesamt sehr zufrieden sein konnte. Vierte wurde Lisa Gutfleisch (Heidelberger RK/25:11), mit Platz fünf musste sich Alexandra Föster (RC Meschede/25:13) zufriedengeben. Die WM-Fünfte dieses Jahres im Einer hatte am Vortag allerdings die beste Zeit auf dem Ergometer abgeliefert und blieb in 6:36,5 Minuten über 2000 Meter nur eine Sekunde über ihrer persönlichen Bestmarke. Vielversprechend war der Ergo-Auftritt der Zweitplatzierten Antonia Galland (RK am Baldeneysee/6:39,6), die bis Mai noch in Cambridge studiert und dann das Riemen-Nationalteam verstärken wird.

Die Skullerinnen dominierten den Wettbewerb auf dem Wasser. Insgesamt 66 Frauen hatten sich auf die Strecke begeben, nur zwei weniger als beim Ergometer-Rudern am Vortag.

Para: Rothländer und Braun zeigen sich 

Krankheitsbedingte Ausfälle machten die Leistungsüberprüfung im Para-Bereich nicht allzu ergiebig. Immerhin machten zwei relativ neue Gesichter positiv auf sich aufmerksam. Jan Rothländer (RC Bergedorf) stellte auf dem Ergometer eine persönliche Bestzeit auf und machte tags darauf auch auf dem Wasser im Einer PR3 über die 4000 Meter eine gute Figur. Louisa Braun (RTHC Bayer Leverkusen), die im Doppelzweier PR3 mit einem Guide fuhr, zeigte vielversprechende Ansätze. Die Routiniers Markus Klemp (ORC Rostock) und Paul Umbach (RC Nürtingen) kamen nicht in den Bereich ihrer Bestzeiten, Manuela Diening (RV Münster) bestätigte ihren Kaderstatus in der Klasse PR2. Die beste Para-Leistung des Wochenendes zeigte Weltmeister Valentin Luz (Frankfurter RG Germania) mit 6:34,8 Minuten auf dem Ergo, er verfehlte seine Bestleistung damit nur knapp. Da sein Mixed-Doppelzweier-Start wegen Erkrankung der Partnerin ausfiel, absolvierte Luz am Sonntag noch einen Langstrecken-Ergotest.

Testrennen auch für den Nachwuchs

Auch im Junioren- und Juniorinnen-Bereich wurden Testrennen über die 6000 Meter abgehalten. Bei den Junioren war Hannes Herting (RV Ems-Jade-Weser) in 23:51 Minuten der Schnellste. Nur zwei Sekunden langsamer war der Zweitplatzierte Julian Lainck (Kettwiger RG), weitere drei Sekunden zurück wurde Anori Benz (RG München) Dritter. Im Junioren-Zweier ohne setzten sich Lars Berkemeyer und Luis Rübenstrunk (Hansa Dortmund/RC Germania) in 22:37 Minuten klar als Schnellste durch.  Rang zwei ging an Yoan Ivanov/Heinrik Möller (Alster-RV Hanseat/RG Hansa), die zwölf Sekunden langsamer waren. Dritter wurden 53 Sekunden hinter dem Siegerboot Timo Lank/Barne Hecht (Hansa Dortmund/RC Herdecke).

Bei den Juniorinnen war Leonora Fritsche (Bremer RC Hansa) in 26:22 Minuten deutlich die Schnellste. 20 Sekunden langsamer war die Zweitplatzierte Josefina Namer (RV Erlangen), Neele Knauf (RV Kurhessen Cassel) war als Dritte nur eine weitere Sekunde länger unterwegs. Große Zeit-Abstände gab es im Juniorinnen-Zweier ohne. Charlotte Paulat und Maria Pesch (Alster-RV Hanseat) absolvierten die Strecke in 25:03 Minuten siegreich. Frida Weiler/Annika Rychwalski (Kettwiger RG/Duisburger RV) wurden in 26:32 Zweite, Rang drei ging an Emelie Ricker/Nele Mauritz (Hermann Billung Celle/Hannover RC) in 26:38. 

Alle Ergebnisse der Langstrecke finden Sie hier   

Galerien