16. März 2023 | Nationalmannschaft | von Luisa Gärtner

Olli Zeidler - ungeschlagen auf dem Ergometer

Herzlichen Glückwunsch zum Weltmeistertitel auf dem Ergometer in Toronto!

Jetzt ist der Jetlag vollends überwunden und der Fokus liegt wieder auf dem Boot. Dennoch wollen wir auf die Ergometersaison zurückblicken - explizit auf die World Rowing Indoor Championships Weltmeisterschaft in Toronto.

Oliver Zeidler, der Einer-Fahrer der Deutschen Rudernationalmannschaft, ist mit einem Team aus 22 Leuten unter der Reiseleitung von Boris Orlowski über London nach Toronto geflogen. Zur Akklimatisierung durfte das Team die nächsten zwei Tage ein wenig Sightseeing machen. „Das ist ja nicht so gewöhnlich vor einer Regatta. Aber es ist schon schön, dass man mal ein bisschen was von Kanada zu sehen bekommt, wenn man schon so weit reist.“, freut sich Zeidler. Im gleichen Atemzug erwähnt er: „Zwischendrin haben wir uns aber schon im Hotel auf dem Ergo vorbereitet!“

Die Halle wurde erst an den Renntagen geöffnet, weswegen das Team zur Vorbereitung in das Hotel ausgewichen ist. Nach den zwei Tagen Akklimatisierung, die Zeidler offensichtlich gereicht haben, um wieder zu voller Power zu gelangen, war es dann so weit für den Münchner.

„Da hatte ich schon ein bisschen Respekt vor - muss ich sagen. Ich wusste ja, dass die Konkurrenz recht stark ist und ich war unsicher, wie sehr mich der 12-Stunden-Flug und die sechs Stunden Zeitverschiebung in meiner Leistungsfähigkeit einschränken. Aber ich glaub das habe ich ganz gut weggesteckt.“, erinnert sich der 26-Jährige mit einem Grinsen auf den Lippen.

„The big man from Germany“ kündigt ihn der Kommentator am Tag des Wettkampfes an, während Olli Zeidler zu seinem Ergometer schreitet! Sein größter Konkurrent und Sieger aus dem Vorjahr, der Belgier Ward Lemmelijn, war nicht vor Ort, sondern online aus seiner Heimat zugeschaltet. Trotz des Nachteils der Zeitverschiebung und der Reisestrapazen konnte Oliver Zeidler ihn um knapp zwei Sekunden auf den zweiten Platz verweisen. „Ich war überrascht, dass ich schon so schnell bin. Hatte eigentlich eine Zeit von 5:40 angepeilt und dass es dann so viel schneller gewesen ist, das war schon überraschend für mich; vor allem mit Jetlag und Zeitverschiebung. Von daher bin ich ein super Rennen gefahren - glaube ich.“, erzählt der amtierende Weltmeister auf dem Ergometer und im Männer-Einer auf dem Wasser stolz. Dass zwei Sportler weniger als 5:40 Minuten für die 2000m auf einer solchen Veranstaltung gebraucht haben, war auch das erste Mal. Somit kann unser Einer-Fahrer auch sehr stolz sein auf seine 05:37.3 Minuten, die er für die 2000m gebraucht hat!

„Was mir wichtig war, ist, dass ich ungeschlagen auf Indoor-Ruderwettkämpfen geblieben bin! Darüber dass das auch in Toronto geklappt hat, bin ich sehr froh, weil davor eben ein bisschen Unsicherheit meinerseits gewesen da ist und ich wusste, das Ward entsprechend stark ist und an die 5:40 ranfahren kann.“, resümiert Zeidler mit Stolz.

Das Besondere an Indoormeisterschaften ist, dass dort auch Sportler:innen an den Start gehen, die nicht aus dem Rudern kommen, sondern z.B. aus dem Cross-Fit. „Die sind einfach verrückt nach diesem Indoorrudergerät, das in Ruderkreisen eigentlich hauptsächlich dafür bekannt ist, uns wirklich fertig zu machen!“, ist der Wassersportler erstaunt. In diesem Zusammenhang erzählt er auch von seiner Challenge, die er gegen sechs Bodybuilder eingegangen ist und natürlich gewonnen hat!

Aktuell ist der Hoffnungsträger in Sabaudia (Italien) im Trainingslager zur Saisonvorbereitung fürs Wasser! Dabei wünschen wir ihm viel Erfolg!

Athleten