09. Aug. 2022 | Wettkampfsport | von Holger Siegler, Simone Haubner

RBL 2022: Volldampf beim Melitta-Renntag in Minden

Foto: Seyb/Derlien/Ruder-Bundesliga
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Wenn die Spundwand gefühlt immer näherkommt; man förmlich den Atem des Gegners spürt und wenn die 6.000 Zuschauer zum Rennen unbedingt die Füße einziehen müssen, dann ist wieder Ruder-Bundesliga in Minden: „Näher dran geht nicht“, Sprintsport zum Anfassen!

Denn am vergangenen Samstag gastierte die Ruder-Bundesliga zum vierten Mal auf dem Wasserstraßenkreuz, wo der Mittellandkanal die Weser kreuzt, zum Melitta-Renntag Minden. Auf der nur 24 Meter breiten „Alten Fahrt“ lieferten sich die Teams wieder spannende und vor allem enge Bord-an-Bord-Kämpfe. Der ausrichtende Bessel-Ruder-Club Minden hat einmal mehr bewiesen, mit welcher Präzision und Gastfreundlichkeit der Club eine für Athletinnen und Athleten sowie alle Zuschauenden einzigartige Regatta ausrichten kann.

Banner Wiking Linz meldet sich zurück

Bei den Frauen meldet sich die amtierenden Liga-Champions des Banner Wiking Linz beeindruckend im Kampf um die Ligakrone zurück. Die Havelqueens aus Berlin und der Meenzer Express waren punktgleich nach dem zweiten Renntag in Berlin-Tegel. Und auch in Minden war es im Zeitfahren zunächst die Crew um Schlagfrau Mandy Reppner aus Berlin, die die schnellste Zeit fuhr und somit ein Freilos im Achtelfinale hatte. Doch im großen Finale ließen die Linzerinnen die Havelqueens auf dem letzten Streckendrittel förmlich stehen und holten sich mit fast einer Länge Vorsprung den Sieg. Somit können die Österreicherinnen wieder den Anschluss an die Tabellenspitze herstellen. Nach drei Renntagen gab es drei verschiedene Siegerinnen. Das verspricht noch jede Menge Spannung für die zweite Saisonhälfte.

Die große Überraschung des Tages bei den Frauen waren allerdings die Lahnschwäne Gießen/Wetzlar. Nach Platz 8 in Kassel und Platz 7 in Berlin, holten die Frauen um Steuerfrau Elisa Carnetto diesmal unter großem Jubel die Goldene Ananas für den vierten Platz.

Münster-Achter weiterhin ungeschlagen

In der Ruder-Bundesliga der Männer gab es ebenfalls eine Überraschung. Der TÜV Nord Maschseeachter aus Hannover fuhr schon am Morgen im Zeitlauf die schnellste Zeit des Tages. In einem fulminanten Halbfinale gegen das Buderus Sprintteam Mülheim führte Schlagmann Carl-Philipp Hoppe sein Team zum Sieg und somit in das große Finale gegen den Münster-Achter. Doch auch diesmal war gegen „das Sprintteam der Neuzeit“ noch kein Kraut gewachsen. Der Münster-Achter setzt seine Siegesserie fort und holt sich souverän die nächste Goldmedaille. Die Freude bei den Männern vom Maschsee war trotzdem riesig. Schließlich zeigt die Formkurve steil nach oben, denn nach Platz 8 in Kassel und Platz 4 in Berlin gab es nun Silber. Damit sind sie auch ihrem Saisonziel, einem Platz unter den Top 5, ein ganzes Stück nähergekommen.

Pech für den Melitta-Achter Minden Team Black

Der Pechvogel des Tages waren leider die Lokalmatadoren vom Melitta-Achter Minden Team Black. Nach einem bärenstarken Zeitlauf fanden sich die Mindener zunächst auf Platz 2 wieder, sogar 6 Zehntelsekunden vor dem Münster-Achter. Im anschließenden Achtelfinale fuhren sie allerdings nur die neunt schnellste Siegerzeit, wodurch die Männer nicht mehr in den Kampf um die Medaillen eingreifen konnten. Am Ende stand mit Platz 7 dennoch das beste bisherige Ergebnis in dieser Saison, doch insgeheim hatte sich das Team vor heimischer Kulisse berechtigter Weise ein bisschen mehr ausgerechnet.

Mit dem Führungstrio bei den Damen, die jeweils nur einen Punkt auseinander liegen und der hohen Leistungsdichte in der Ruder-Bundesliga der Männer wächst die Spannung für den 4. RBL Renntag in Krefeld am 3. September 2022.

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