24. Juli 2025 | Nationalmannschaft | von Heiner Schwartz

Stark besetztes Ruderteam für die Rhine Ruhr Games

Einmarsch der deutschen Mannschaft bei der Eröffnungsfeier: Till Martini, der Steuermann des Männer-Achters, auf den Schultern seiner Teamkollegen. Foto: adh.de
M4- von links: Maximilian von Bülow; Jacob Waldhelm; Nikita Mohr; Simon Haible (Foto adh.de)
M2x von links: Arno Gaus; Moritz Küpper (Foto adh)
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Die FISU World University Games sind 2025 die größte Sportveranstaltung der Welt und geben einen Eindruck, wie olympische Spiele in Deutschland aussehen könnten. 36 Jahre nachdem zuletzt eine Universiade in Deutschland stattfand, sind die Spiele unter dem Namen Rhine-Ruhr 2025 zurückgekehrt ins Ruhrgebiet sowie nach Berlin. Rudern ist eine von 18 Sportarten der studentischen Multisportveranstaltung und wird wie 1989 auf der Wedau-Regattastrecke ausgetragen. „Diese großartige Chance wollen wir für den Rudersport nutzen: Zum Einen ist es uns ein Anliegen, als Gastgebernation jede Bootsklasse zu besetzen, und zum Zweiten möglichst leistungsstarke Boote in die Rennen zu schicken“ beschreibt Sören Dannhauer, Disziplinchef Rudern im Allgemeine Deutschen Hochschulsportverband (adh), die generelle Zielstellung vor den Wettkämpfen, die am Freitag beginnen.

Die zeitgleich zu den Rhine-Ruhr Games stattfindende U23-WM in Poznan, der deutlich frühere und für das Rudern untypische Nominierungsweg im adh sowie die personellen Veränderungen in den Verbandsstrukturen des Deutschen Ruderverbandes waren Herausforderungen auf dem Weg nach Duisburg. „Durch die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Vorstand Sport, den DisziplintrainerInnen A und den U23 Bereichsleitungen, U23 Bundestrainer Dirk Brockmann und insbesondere mit Cheftrainer Marcus Schwarzrock ist es uns gelungen tolle Teams in allen Bootsklassen zusammenzustellen“ führt Dannhauer weiter aus.

 

Frauen Einer

Alexandra Föster (Fernuni Hagen), Trainer: Sebastian Kleinsorgen

Mit Alexandra Föster geht die amtierende U23-Weltmeisterin und Olympiastarterin aus Paris in dieser Bootsklasse an den Start. „Wir freuen uns sehr, dass es Alex so wichtig war, hier an den Start zu gehen, und sind sehr auf die Rennen gespannt!“ freut sich Dannhauer.

Frauen Doppelzweier 

Lena Wölke (Uni Magdeburg), Katharina Bauer (Goethe Uni Frankfurt), Trainer: Heiner Schwartz

Katharina Bauer startete 2024 bei der WUC im Einer und Achter. Lena Wölke gehörte in den vergangenen Jahren zum Stamm der U23 Nationalmannschaften und gewann in diesem Jahr die Silbermedaille bei den deutschen Jahrgangsmeisterschaften im Einer. Hier kann man gespannt sein, wie sich das Duo zusammenfindet.

Männer Einer

Jonas Gelsen (Goethe Uni Frankfurt), Trainer: Heiner Schwartz

Mit Jonas Gelsen ist ein weiterer Olympiateilnehmer aus Paris am Start. Er ruderte in Paris allerdings im Doppelzweier. 2025 konzentrierte er sich bisher auf sein Studium und konnte seinen Bachelor abschließen. Die WUG ist für ihn der erste internationale Wettkampf in diesem Jahr und im neuen Olympiazyklus. In seinem letzten internationalen Einer-Rennen wurde Jonas 2022 U23 Weltmeister. Auch hier darf man gespannt sein, wie er in das Turnier findet.

Männer Doppelzweier:

Arno Gaus (FH Sankt Augustin), Moritz Küpper (Ruhr-Uni Bochum), Trainerin: Julia Leiding

Beides ehemalige Leichtgewichte mit internationalen Medaillenerfolgen in ihrer ersten Saison in der offenen Klasse. Moritz konnte in diesem Jahr die Jahrgangsmeisterschaften im Doppelvierer gewinnen und beide zusammen siegten zuletzt bei der Henley Royal Regatta mit ihrem Team im intermediate Doppelvierer. In einem großen Feld mit 24 Meldungen und starken Gegnern erwarten die beiden harte und enge Rennen.

Mixed Doppelvierer:

Helena Brenke (KIT Karlsruhe), Tjorven Schneider (Hochschule Hamm-Lippstadt), Sydney Garbers (Leibniz Universität Hannover), Oskar Kroglowski (Uni Hamburg), TrainerInnentandem: Julia Hoffmann/ Sören Dannhauer

Mixed Bootklassen finden langsam ihren Einzug in olympische und paralympische Spiele. Auf der studentischen Ebene ist diese Bootsklasse seit 2016 fester Bestandteil der internationalen Wettkämpfe und bei 14 gemeldeten Mannschaften geht es im Vorlauf zunächst um den Halbfinaleinzug für das deutsche Team. Mit Oskar und Helena sind zwei ehemalige Leichtgewichte im Boot, die 2024 bei der U23WM in Kanada am Start waren, wo ebenfalls Sydney Garbers in der offenen Gewichtsklasse startete, wohingegen Tjorven 2024 bereits eine Medaille in dieser Bootsklasse bei der WUC erruderte. Diese internationalen Erfahrungen nun zusammenzubringen heißt es für dieses Team.

Frauen Zweier:

Andra Aumann (University of Oklahoma), Malin van der Aue (TU Berlin), Trainer: Florian Momm

Ein U23 Team aus einer US-Studentin und einer Studentin aus Deutschland, die sich über die zweite Kleinbootüberprüfung gefunden haben und sich nun international beweisen wollen.

Frauen Vierer:

Luise Bachmann (Stanford Univerity), Olivia Clotten (TU Berlin), Lene Mührs (Charité Berlin)), Paula Hartmann (Goethe Universität Frankfurt), Trainertandem: Florian Momm/Alexander Schmidt

Frauen Achter:         

Luise Bachmann (Stanford Univerity), Olivia Clotten (TU Berlin), Lene Mührs (Charité Berlin)), Paula Hartmann (Goethe Universität Frankfurt), Paula Gerundt (Universität des Saarlandes), Tabea Kuhnert (TU Berlin), Katharina Bauer (Humboldt-Universität zu Berlin), Judith Guhse (Berliner Hochschule für Technik), Stm. Florian Koch (FH Dortmund), Trainer: Alexander Schmidt

Beim Frauen Vierer und Achter war es möglich, einen großen Teil der A-Mannschaft zu gewinnen, die sich auf die WM in Shanghai vorbereitet. Im Vierer und Achter treten die besten Teams an, die Ruderdeutschland unter den Bedingungen von Studium und Altersgrenze ins Rennen schicken kann. Entsprechend klar ist das Ziel, um die Medaillen mitzufahren.

Männer Zweier:

Mark Hinrichs (Ruhr-Universität Bochum), Tom Tewes (Ruhr-Universität Bochum), Trainerin: Julia Hoffmann

Auch diese beiden sind Bestandteil der aktuellen A-Nationalmannschaft und suchen in Duisburg die Möglichkeit, Rennen zu fahren und sich in einem großen internationalen Feld möglichst weit vorne zu platzieren. Außerdem werden sie das Team im Achter verstärken.

Männer Vierer:

Jacob Waldhelm (Uni Hamburg), Maximilian von Bülow (Uni Hamburg), Nikita Mohr (Uni Köln), Simon Haible (Ruhr-Uni Bochum), Trainer: Ralf Bockelmann

Vier ehemalige Leichtgewichte, die in dieser Saison den Wechsel in die offene Gewichtsklasse vollzogen haben. Alle starteten in den vergangenen Jahren international und konnten bei U23 Weltmeisterschaften Medaillen und Titel einfahren. Nun sind sie motiviert, sich erstmals in einer internationalen Konkurrenz in der offenen Gewichtsklasse zu stellen.

Männer Achter:

Mark Hinrichs (Ruhr-Universität Bochum), Tom Tewes (Ruhr-Universität Bochum), Jannik Metzger (Ruhr-Universität Bochum), Julian Garth (Ruhr-Universität Bochum), Leonhard Brahms (University of California), Jasper Angl (Ruhr-Universität Bochum), Ben Gebauer (Ruhr-Universität Bochum), Julius Kaim (TU Dortmund), Stm Till Martini (Friedrich-Alexander-Universität-Erlangen-Nürnberg), Trainer: Ralf Bockelmann

Dem Achter als größte und schnellste Bootsklasse sowie dem Aushängeschild des Deutschen Rudersports, kommt immer eine besondere Rolle zu. Mit der räumlichen Nähe des Wettkampfortes zum Heimatstützpunkt des Mythos Deutschlandachter in Dortmund überträgt sich auch etwas von diesem Mythos auf diesen Deutschlandachter der Studenten. Da nahezu alle Athleten in der Vergangenheit bereits Bestandteile der Nationalmannschaftsteams im U23 sowie A Bereich waren, ist hier auch der unbedingte Wille und das Vermögen vorhanden, sich diesem Mythos zu stellen.

Insgesamt haben die Ruderwettkämpfe in Duisburg mit fast 490 SportlerInnen beinahe die doppelte Menge an Meldungen, wie die letzten World University Games in Chengdu 2023. „Die höheren Meldezahlen sind nicht überraschend, liegen aber nochmal über dem von uns Erwarteten. Ein tolles Signal für den internationalen Rudersport. Mehr Teilnehmer heißt nicht automatisch, dass das Niveau in der Spitze gestiegen ist. Der Termin der WUG im Verhältnis auf die späte A-WM lässt doch vermuten, dass einige Nationen, die WUG als Aufbauwettkampf für die WM nutzen. Das erhöht unsere Vorfreude auf tolle Rennen nochmals.“ fasst Dannhauer die Situation vor Beginn der Wettkämpfe zusammen. „Wir haben in den letzten Jahren versucht, die studentischen Zielwettkämpfe auch zu nutzen, um Neues zu versuchen. Doppelstarts und Disziplinwechsel werden zukünftig einen höheren Stellenwert haben. Gefühlt sind andere Nationen darin routinierter als wir. Nun sind wir gespannt, wie sich unsere Studierenden-Nationalmannschaft ihren Aufgaben stellt.“ kommentiert Sören Dannhauer. 

Darüber hinaus ergibt sich die Möglichkeit für studentische Rudernovizen im Rahmen der World University Games  den besonderen Geist der „studentischen Olympischen Spiele“ unmittelbar zu erleben. Zwölf Teams der Deutschen Hochschulmeisterschaften treten am kommenden Wochenende im Rahmen der Ruderwettbewerbe bei Rhine-Ruhr 2025 auf der Regattabahn in Duisburg als adh-open „Novice Four“ gegeneinander an. In zwei Vorläufen und zwei Finalläufen messen sich die Mannschaften sportlich auf der Regattabahn im Sportpark in Duisburg. 

Ermöglicht wurde diese Initiative durch die enge Zusammenarbeit zwischen dem Organisationskomitee von @rhineruhr2025 und dem Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (@adh.de) sowie durch großzügige finanzielle und materielle Unterstützung der @ruderwerkstatt.de und der Ruder-Club Deutschland Stiftung.

DUISBURG IS ALL IN – und der deutsche Rudernachwuchs ist engagiert dabei.