12. März 2025 | Nationalmannschaft | von Hans Strauss

Trainingslager in Lago Azul auch im Zeichen der neuen Trainer

Achter-Training in Lago Azul: Am Steuer Jonas Wiesen, auf Schlag Theis Hagemeister und Wolf-Niclas Schroeder, Rene Schmela, Max John, Johann Svoboda, Carl Sgonina, Jannik Metzger und Kaspar Virnekäs. Foto: Eleni Henry
Training im Vierer ohne: von links Tobias Strangemann, Olaf Roggensack, Mattes Schönherr und Mark Hinrichs. Foto: Eleni Henry
von links Leonardo Rosenquist, Benedict Eggeling, Mattes Schönherr und Mark Hinrichs
Das Kleinboot stand beim Männer Skull im Vordergrund: Till Schindelhauer unterwegs. Foto: Eleni Henry
Grundlagentraining im Einer: Skuller Tom Gränitz. Foto: Eleni Henry
Im Einer auf dem Lagu Azul: Ben Tazir. Foto: Eleni Henry
Einstand in Portugal: Mark Emke, neuer Disziplintrainer Riemen, zusammen mit Kaspar Virnekäs. Foto: Eleni Henry
Im Gespräch: Mattes Schönherr und Tobias Strangemann (rechts). Foto: Eleni Henry
Auch im Kraftraum ging es zur Sache: Tom Tewes (im Vordergrund). Foto: Eleni Henry
Eisen für den Achter: Theis Hagemeister beim Training. Foto: Eleni Henry
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Warnstreiks an vielen deutschen Flughäfen ausgerechnet am geplanten Heimreise-Tag: Das bescherte etlichen Teilnehmern des zweiten Trainingslagers 2025 für Männer Skull und Riemen in Lago Azul (25. Februar bis 10. März 2025) einen kleinen Schock und eine verspätete Rückkehr aus Portugal. Leistungssport-Referent Jannik Möller, obwohl eigentlich im Urlaub, und das DRV-Reisebüro legten sich seit Bekanntwerden der Streiks schwer ins Zeug, um alternative Flugverbindungen zu organisieren. Erfolgreich, denn mit maximal einem Tag Verspätung waren dann alle wieder in Deutschland angekommen. Das zweite Trainingslager der Frauen Skull und Riemen in Lago Azul konnte analog erst einen Tag später beginnen. Auch für diese Gruppe mussten die Flüge umgebucht werden.

Für die Männer stand Lago Azul auch im Zeichen der personellen Neuausrichtung im Trainer-Bereich. Leistungssport-Vorstand Robert Sens verspricht sich von der Verpflichtung des Niederländers Mark Emke und des Italieners Francesco Fossi, der in den Niederlanden gearbeitet hat, wesentliche Impulse für eine erfolgreichere Zukunft. Emke hat seine Stelle in Dortmund zum 1. März angetreten und bildete in Lago Azul erstmals das Gespann mit Sabine Tschäge. „Wir sind in vielen Abstimmungen und haben dabei festgestellt, dass wir durchaus viele Ansichten teilen. Wir bemühen uns, alles zusammenzubringen. Ich glaube, es wird sich lohnen“, sagt Tschäge. Sie kümmerte sich in Lago Azul vorwiegend um Organisatorisches. Emke war viel auf dem Wasser und konnte die Sportler dabei kennenlernen.

Männer Skull stellt auf polarisiertes Training um

Im Männer Skull beginnt Francesco Fossi offiziell erst am 1. April mit der Arbeit. Dennoch kam er zum Ende des Trainingslagers für drei Tage nach Portugal, um das ausgesprochen junge Sportler-Team kennenzulernen und sich mit den Verantwortlichen auszutauschen. „Es war für alle gut, dass Francesco da war“, sagt Eric Johannesen, sein ebenfalls neuer Partner im Trainer-Gespann. Eines steht schon fest: „Wir werden den Umstieg wagen und versuchen, auf polarisiertes Training umzustellen“, sagt Johannesen. Bei dieser Art des Trainings geht es generell um hohe Umfänge und Arbeit in Blöcken. In Zusammenarbeit mit Cheftrainer Marcus Schwarzrock und den beiden neuen Diagnostik-Trainern Heiner Schwartz und Katharina Dunst soll dazu ein Konzept auf die Beine gestellt werden.

Mit dem Verlauf des Trainingslagers war Johannesen zufrieden. Dabei waren acht U23-Athleten und fünf A-Kader-Sportler. „Anders als im ersten Trainingslager lag der Fokus auf dem Kleinboot-Training, unterstützt durch das Messboot. Natürlich geht der Blick jetzt schon auf die Langstrecke Leipzig und die Deutsche Kleinboot-Meisterschaft. Großteils haben wir Grundlagentraining gemacht, den wettkampfspezifischen Belastungsbereich aber mit eingebaut“, berichtet Johannesen. Auch wenn die Sonne häufig fehlte, konnte das Programm auf dem Wasser mit einer Ausnahme umgesetzt werden. „Die Stimmung war gut“, findet der Trainer. David Junge musste kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen absagen. Drei Skuller waren verletzt angereist, wurden aber wieder fit. „Alle anderen sind gesund geblieben.“

Von einem „sehr arbeitsintensiven Trainingslager“ spricht Sabine Tschäge für den Bereich Riemen. „Es blieb wenig Zeit für andere Dinge.“ Ins Team zurückgekehrt ist Olaf Roggensack, der seinen Lehrgang zum gehobenen Polizei-Dienst abgeschlossen hat. Wenn es nun wieder in Dortmund aufs Wasser geht, sind auch Laurits Follert und Ben Gebauer zurück, die nach ihren beruflichen Verpflichtungen in Dortmund Aufbautraining absolvierten. Unter den Teilnehmern in Lago Azul waren auch fünf U23-Athleten, die U23-Bundestrainer Christian Viedt betreute. „Wir haben weiter an den Grundlagen gearbeitet, das Kleinboot stand nun mehr im Vordergrund“, sagt Sabine Tschäge. Auch im Riemen richtet sich der Blick immer mehr auf die Leistungsüberprüfung bei der Langstrecke Leipzig (29. und 30. März).

Teilnehmer des Trainingslagers, Männer Riemen: René Schmela (Berliner RC), Paul Klapperich (Bonner RG), Julian Garth, Jan-Hendrik Szymzak (beide Crefelder RC),  Theis Hagemeister (Frankfurter RG Germania), Mark Hinrichs (Limburger CfW), Jannik Metzger (Marbacher RV), Tom Tewes, Kaspar Virnekäs (beide Münchner RC), Max John (ORC Rostock), Friedrich Amelingmeyer (Osnabrücker RC), Julius Christ (RTHC Bayer Leverkusen), Benedikt Eggeling (RC Favorite Hammonia), Mattes Schönherr (RC Potsdam), Jonas Wiesen (RG Treis-Karden), Wolf-Niclas Schroeder (RU Arkona Berlin),  Sönke Kruse (RV Münster), Leon Gronbach (RG Speyer), Olaf Roggensack (RC Tegel), Tobias Strangemann (RV Dorsten), Leonardo Rosenquist (RC Allemannia),  Johann Svoboda, Carl Sgonina (beide Dresdner RC), Vincent Kuhn (RV Münster).

Männer Skull: Tom Gränitz, Yannik Sens, Jakob Geyer (alle Berliner RC), Ole Hanack (Hanauer RC), Paul Berghoff (SC Magdeburg), Oliver Holtz (Rostocker RC), Timo Strache (Hannoverscher RC), Paul Krüger, Ben Tazir (beide RC Favorite Hammonia), Felix Heinrich (RK Normannia Braunschweig), Till Schindelhauer (RV Kappeln), Lukas Haser (Laubegaster RV Dresden), Jesse Hilsemann (RG Hansa).