01. März 2023 | Verband | von Deutscher Ruderverband

Trauer um einen der erfahrensten Wettkampfrichter Deutschlands - Gerhard Meyboden

Der Deutsche Ruderverband trauert um Gerhard Meyboden. Plötzlich und unerwartet ist der international anerkannte Wettkampfrichter vor einigen Tagen verstorben. Die Nachricht von seinem Tod hat nicht nur die Hamburger Ruderfamilie, sondern auch seinen großen Freundes- und Bekanntenkreis in der gesamten Ruderwelt betroffen gemacht. Wir trauern mit seiner Familie um einen guten Freund und Kamerad.

Die Ruderei war neben seiner Leidenschaft für weltweite Kreuzfahrten insbesondere in die Arktis und Antarktis ein wesentlicher Teil des Lebens von Gerhard. Hier fand er seine Erfüllung. Ausgleich waren viele Besuche klassischer Konzerte in seiner Heimatstadt Hamburg.

Seine Ruderkarriere begann Gerhard als Schülerruderer, bevor er bei der RG Hansa seine sportliche Heimat fand. Nach kurzen leistungssportlichen Aktivitäten wechselte er auf die Seite der Trainer und Funktionäre und übte in seinem Verein zunächst vielfältige Funktionen als Trainer und Vorstandsmitglied aus. Daneben erwarb er auch die für eine nationale und internationale Schiedsrichterlaufbahn erforderlichen Lizenzen.

Er war über Jahrzehnte ein prägender Schiedsrichter auf nationalen und internationalen Regatten. Neben vielen Berufungen als internationaler Schiedsrichter auf Weltcups, Welt- und Europameisterschaften waren seine Teilnahme als Schiedsrichter des DRV bei den paralympischen Spielen 2008 in Peking und den olympischen Spielen 2016 in Rio die Höhepunkte seiner internationalen Karriere.

Daneben war seine seit den 70er Jahren andauernde Tätigkeit im Allgemeinen Alster-Club/Norddeutscher Ruderer-Bund ein ganz wesentlicher Teil seines Lebens.

Außerdem hat er sich im Landesruderverband Hamburg an vielen Stellen und in vielen Funktionen engagiert.

Sein Start waren Aufgaben im Vorstand der Hamburger Ruderjugend, bevor er sich im AAC/NRB-Vorstand einbrachte. Er war hier u.a. auch intensiv als Verantwortlicher für das Lehrwesen in die Aus- und Weiterbildung der Hamburger Trainer:innen und Ausbilder:innen aktiv.

Seine größte Bekanntheit erreichte er als „Man of the Regatta“. Die Regattaanlage in Hamburg-Allermöhe und die auf ihr durchgeführten Regatten waren sein „Baby“. Seit Beginn des Baus der Anlage bis hin zu ihrer heutigen Gestalt war Gerhard dabei. Zu jedem Detail konnte er sein Wissen einbringen und bestimmte oftmals die Weiterentwicklung in konstruktiv-kritischen Diskussionen mit der Stadt und seinen Vorstandskolleg:innen. Sein Detailwissen und die Kenntnis um bauliche Besonderheiten hat vielfach geholfen, Irrwege zu vermeiden.

Gerhard stand auch für Tradition und fand aber mit seiner Liebe zur Ruderei und dem Regattawesen immer den Weg zu einer guten und konstruktiven Lösung und Weiterentwicklung. So hat er bis zuletzt auch die Ausbauplanung des Standorts in Allermöhe begleitet.

Gerhard war ein verlässlicher Kamerad und hatte gerade für dieses Jahr noch viele Pläne.

Sein Tod trifft uns unvorbereitet und macht uns betroffen. Er wird uns immer in unseren Gedanken begleiten.