Das Wasser des Galvė-Sees war ruhig, die Bedingungen fair – und die Bilanz für das deutsche Team am ersten Wettkampftag der U19-Weltmeisterschaften in Trakai: bemerkenswert. Drei Boote des Deutschen Ruderverbandes fuhren am Mittwoch Vorlaufsiege ein, ein weiteres qualifizierte sich durch die Zeit für die nächste Runde.
DRV-Bundestrainer Paul Zander: „Ich bin mit unserem Auftakt sehr zufrieden. Mads Schmied und Julius Klein/Felix Krones haben ihre tolle Entwicklung der letzten Wochen bestätigt und ihre hohen Ambitionen unterstrichen. Der Doppelzweier der Mädels mit Greta Amort und Anna Keller konnte in einem tollen Kampf den direkten Halbfinaleinzug erreichen. Sie werden sich ganz sicher von Rennen zu Rennen steigern. Anna Koseki hat gezeigt, dass im Kampf um das Halbfinale ganz klar mit ihr zu rechnen ist.
Insgesamt also ein sehr positiver Auftakt, der allen Mannschaften Selbstvertrauen gibt und zeigt, dass wir pünktlich fit sind. Wir wissen aber auch: Die entscheidenden Rennen kommen erst noch."
Ein starker Auftakt im Einer – doch es bleibt Arbeit
Den Anfang machte Anna Yuri Koseki im Juniorinnen-Einer (JW1x). Die Ruderin vom RV Wandsbek hatte es in ihrem Vorlauf mit starken Gegnerinnen zu tun – darunter die spätere Siegerin Maria Hauser aus Österreich. Koseki lag zur Streckenhälfte auf Rang zwei, musste dann aber die Slowenin und Slowakin ziehen lassen und fiel dann aber leicht zurück und beendete das Rennen auf Platz vier in 8:21,42 Minuten. Eine direkte Qualifikation blieb ihr damit verwehrt – doch dank der Zeitwertung steht sie im Viertelfinale und hat weiter alle Chancen auf das Halbfinale.
Schmied übernimmt die Kontrolle
Im Junioren-Einer (JM1x) meldete sich Mads Schmied eindrucksvoll zurück. Der Weltmeister im Doppelvierer aus dem Vorjahr kontrollierte seinen Vorlauf von der ersten Boje an. Mit einem explosiven Start setzte er sich früh an die Spitze und ließ auch auf den folgenden Streckenabschnitten nichts anbrennen. In 7:10,16 Minuten siegte der Potsdamer mit fast fünf Sekunden Vorsprung vor dem Briten Wellington – der erste DRV-Sieg des Tages und der Regatta insgesamt.
Doppelschlag im Doppelzweier
Im Juniorinnen-Doppelzweier (JW2x) zeigten sich Anna Keller (HRV Böllberg/Nelson) und Greta Amort (Lübecker RG) von ihrer besten Seite. Gegen ein starkes Feld mit Booten aus Großbritannien, der Schweiz und der Türkei lagen sie vom Start an auf Finalkurs. Zwar mussten sie sich knapp dem britischen Duo geschlagen geben, doch mit 7:27,53 Minuten ruderten sie sicher ins Halbfinale – als Zweitplatzierte in ihrem Vorlauf. Auf dem letzten Streckenviertel konnte das deutsche Boot sich den Angriffen der Schweizerinnen erfolgreich erwehren, insgesamt ist die Leistungsdichte in der Bootsklasse groß.
Rund 20 Minuten später machten es ihre männlichen Kollegen nicht so spannend: Felix Krones (USV TU Dresden) und Julius Klein (Hanauer RC Hassia) siegten in ihrem Vorlauf des Junioren-Doppelzweiers mit der schnellsten Zeit aller Rennen an diesem Tag: 6:36,79 Minuten. Der Abstand zum italienischen Boot betrug über sechs Sekunden – ein klares Statement. Insgesamt war die Bootsgeschwindigkeit des deutschen Duos einfach höher, insgesamt wird es im Halbfinale bei der Leistungsdichte des Feldes darauf ankommen, diese Leistung zu bestätigen.
Ausblick: Mehr Boote, mehr Chancen
Am Donnerstag greifen weitere acht deutsche Boote ins WM-Geschehen ein – insgesamt ist die Leistungsstärke in den Bootsklassen international wieder angestiegen. Dies wurde in den Vorrennen heute eindrucksvoll bestätigt, denn in 16 Rennen insgesamt gab es Siege 10 verschiedener Nationen. Dies ist ein Beleg, dass mittlerweile viele Nationen den U19-Bereich sehr ernst nehmen. Die Stimmung im deutschenTeam ist positiv – und die Hoffnung groß, dass Trakai 2025 ein goldener Jahrgang für den DRV wird.
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U19 Ruder-Weltmeisterschaften 2025 in Trakai