06. März 2025 | Nationalmannschaft | von Luisa Gärtner

Wechsel in der DRV-Physiotherapie: Nicky Hollaus folgt auf Marco Bührer

Marco Bührer vor der Mensa im Olympischen Dorf in Paris – viele Jahre als Physiotherapeut für den DRV im Einsatz. Foto: Hollaus
Nicky Hollaus (links) übernimmt die Leitung der DRV-Physiotherapie, unterstützt von Ann-Kathrin Kujawa (rechts). Foto: DOSB und Schwier
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Nach 14 Jahren engagierter Arbeit als Physiotherapeut des Deutschen Ruderverbands (DRV), davon die letzten Jahre als leitender Physiotherapeut, hat Marco Bührer seinen Posten niedergelegt. Mit seiner ruhigen, strukturierten und stets um das Wohl der Athletinnen und Athleten besorgten Art hat er nicht nur zahlreiche Sportlerinnen und Sportler auf ihrem Weg begleitet, sondern auch ein System geschaffen, das langfristig Bestand haben wird. Seine Nachfolge tritt Nicky Hollaus an, die bereits als stellvertretende leitende Physiotherapeutin im Team fest verankert war. Ihre neue Stellvertreterin ist Ann-Kathrin Kujawa, die ebenfalls seit unzähligen Jahren fester Bestandteil des physiotherapeutischen Netzwerks des DRV ist.

Ein Strukturgeber mit Herz

Marco Bührer hat die Physiotherapie im DRV nachhaltig geprägt. Was als kurzes Einspringen begann, entwickelte sich zu 14 Jahren Engagement im Team – 2021 wurde er schließlich leitender Physiotherapeut. Eine seiner größten Errungenschaften war die Entwicklung eines strukturierten Versorgungsmodells, das sicherstellt, dass verletzte Athletinnen und Athleten innerhalb eines funktionierenden Systems aufgefangen und betreut werden. Mit dem DRV-Verbandsarzt Dr. Uli Kau schuf er Rahmenbedingungen, um Sportlerinnen und Sportler optimal zu versorgen, sei es durch die Organisation von Reha-Maßnahmen oder durch die Vernetzung mit geeigneten Spezialisten.

"Marco hat es geschafft, Struktur in die Physiotherapie im DRV hineinzubringen. Weg vom Flickenteppich, hin zu einer kontinuierlichen Begleitung und Behandlung auf den Wettkämpfen und in den Trainingslagern", sagt die ehemalige Steuerfrau des Frauen-Achters Larina Wiesen, „und bei all dem hatte er immer ein offenes Ohr und ist jedem mit Respekt begegnet!“

Neben der klassischen Wettkampf- und Trainingslagerbetreuung lief ein Großteil von Bührers Arbeit im Hintergrund: die Koordination von Stützpunkt-Physiotherapeuten, die enge Absprache mit dem medizinisch-therapeutischen Team sowie die Reduzierung von Ausfalltagen durch ein ausgeklügeltes Betreuungssystem. Dabei bewies er nicht nur herausragende Fachkompetenz, sondern auch enormes Feingefühl in der Teamführung.

Hannes Ocik, ehemaliger Schlagmann des Deutschlandachters, bringt es auf den Punkt: „Für mich persönlich ist er der beste Physiotherapeut, den ich bisher kennenlernen durfte. Seine Unterstützung in den letzten Jahren war unbezahlbar. Besonders beeindruckend ist auch sein ehrenamtliches Engagement und die unzähligen extra Meter, die er für uns gegangen ist. Lieber Marco, vielen Dank für alles!“

Marco Bührer bei der Behandlung eines Sportlers – sein Fachwissen und Engagement prägten die physiotherapeutische Betreuung im DRV nachhaltig. Foto: Hollaus

Neue Leitung, bewährte Strukturen und neue Impulse

Mit dem Wechsel an der Spitze der Physiotherapie tritt Nicky Hollaus in große Fußstapfen. Die ehemalige Leistungsschwimmerin kam 2020 durch ihre Arbeit mit Oliver Zeidler in das DRV-Team und fühlte sich dort sofort sehr wohl. Nachdem sie zuvor ca. zehn Jahre im Schwimmsport bis hin zur Betreuung der Nationalmannschaft gearbeitet hat.

"Marco hat das jetzt lange sehr intensiv betrieben und wollte deswegen aufhören. Ich konnte ihn aber dazu überreden, mir noch beratend zur Seite zu stehen, und dafür bin ich ihm wirklich sehr dankbar", sagt Hollaus. Ihr Ziel ist es, die von Bührer geschaffenen Strukturen nicht nur zu erhalten, sondern auch punktuell weiterzuentwickeln: "Wir wollen den Fokus noch stärker auf die athletische Weiterentwicklung der Sportlerinnen und Sportler legen. Je besser sie vorbereitet sind, desto präventiver können wir mit ihnen arbeiten und dadurch fallen sie weniger aus. Das steigert letztlich die Performance."

Unterstützt wird die Münchnerin in ihrer neuen Rolle von Ann-Kathrin Kujawa, besser bekannt als Anki. Sie ist bereits seit 2007 für den DRV tätig, hat Erfahrung in verschiedenen Sportarten und leitet den Stützpunkt in Dortmund. Sie war bisher für den U23-Bereich zuständig, bleibt dort weiterhin aktiv und wird nun parallel als stellvertretende leitende Physiotherapeutin unterstützen.

"Wir versuchen das Elite- und das U23-Team noch stärker miteinander zu vernetzen", erklärt sie. "Unser gemeinsames Ziel ist es, das physiotherapeutische Angebot weiter zu optimieren und sportartspezifische Entwicklungen voranzutreiben."

Ein Dank an Marco Bührer

Mit seinem unermüdlichen Engagement und seiner strukturierten Arbeitsweise hat Marco Bührer die Physiotherapie im DRV auf ein neues Niveau gehoben. Er hat nicht nur ein funktionierendes System geschaffen, sondern war für viele auch die Seele des Teams – stets ruhig, zuverlässig, aber auch mit einem Augenzwinkern und dem nötigen Humor.

Ein herzliches Dankeschön an Marco Bührer für seinen unersetzlichen Einsatz und alles Gute für seinen weiteren Weg!