21. Juli 2025 | Nationalmannschaft | von Deutscher Ruderverband

Zwei Weltklasse-Zweier, ein Startplatz – und ein bemerkenswerter Schritt

Kathrin Marchand zeigte eine außergewöhnliche Geste im Sinne des Mannschaftserfolgs (Foto DRV/ Gärtner)


Der Bereich Para-Rudern hat am letzten Wochenende die finalen Ausscheidugsrennen ausgefahren, um die Teams für die WM 2025 zu formieren. Im PR3Mix2x traten mit Kathrin Marchand / Valentin Luz (RTHC Bayer Leverkusen / Frankfurter RG Germania) sowie Hermine Krumbein / Jan Helmich (RK Normannia Braunschweig / Renngemeinschaft) zwei absolute Top-Boote gegeneinander an. Europameister gegen Luzern-Sieger, welche Nation kann das schon bieten? 

Im Rahmen eines zweistufigen Auswahlverfahrens wurden zunächst die eingespielten Duos getestet, anschließend folgten ein Rennen „über Kreuz“, bei denen die die Duos durchgemischt wurden, um das schnellste Team zu ermitteln. Die amtierenden Europameister Marchand/Luz überzeugten dabei auf ganzer Linie. Sie gewannen im Zeitvergleich klar und sicherten sich damit verdient, dass sie zur Nominierung für die Weltmeisterschaft in Shanghai vorgeschlagen werden.

Keine Rückkehr in den Vierer – Teamlösung gefragt
Bereits im Vorfeld hatte Jan Helmich dem Trainerteam mitgeteilt, dass er für den PR3Mix4+ nicht zur Verfügung stehen würde. Auch intensive Gespräche mit Cheftrainer Marcus Schwarzrock und Bundestrainer Marc Stallberg konnten ihn nicht umstimmen. Stattdessen möchte sich Helmich in den kommenden Monaten auf sein Start-up in London konzentrieren. Damit entstand eine Lücke im Vierer, die es dringend zu schließen galt – nicht zuletzt im Hinblick auf die Kaderplatzregelung des DBS.

Die Lösung kam aus dem Team selbst: Kathrin Marchand bot von sich aus an, zusätzlich zum Doppelzweier auch im Vierer zu starten, um die sportliche Qualität abzusichern und die Kaderplätze zu sichern – eine außergewöhnliche Geste im Sinne des Mannschaftserfolgs.

Bundestrainer Marc Stallberg erklärt:

„Wir bedauern, dass Jan endgültig nicht für den Vierer zur Verfügung steht. Dass Kathrin freiwillig diese Doppelbelastung übernimmt, ist ein starkes Zeichen für den Teamgeist und für den Spitzensport. Dafür kann man ihr nicht genug danken – und auch Valentin unterstützt diese Entscheidung mit voller Überzeugung. Der Ausscheid war nur mit der Unterstützung der Stadt Duisburg und dem Duisburger Ruderverein möglich, dafür meinen herzlichen Dank." 

Realistische Zielsetzung im Vierer
Der PR3Mix4+ wird in Shanghai nach jetzigem Stand nicht mit einer konkreten Zielstellung an den Start gehen. Vorrangiges Ziel dieser Besetzung ist es, die für den Verband wichtigen Kaderplätze abzusichern und internationale Rennerfahrung zu sammeln. In einer Phase der personellen Neuorientierung steht die mannschaftliche Geschlossenheit und langfristige Entwicklung klar im Vordergrund. Die finalen Nominierungen sind noch nicht bestätigt. 

 

Die vogeschlagenen Boote für Shanghai im Überblick:

PR1M1x

Marcus Klemp (ORC Rostock)

Trainer: Lutz Bühnert

PR2Mix2x

Jasmina Bier (RG Hansa Hamburg)
Paul Umbach (RC Nürtingen)

Trainer: Stephan Froelke

PR3Mix2x

Valentin Luz (Frankfurter RG Germania)
Kathrin Marchand (RTHC Bayer Leverkusen)

Trainer: Marc Stallberg / Ralf Müller

PR3Mix4+

Kathrin Marchand (RTHC Bayer Leverkusen)
Hermine Krumbein (RK Normannia Braunschweig)
Marc Lembeck (RTHC Bayer Leverkusen)
Philipp Dosse (Hamburger und Germania RC)
Steuerfrau Inga Thöne (Ulmer RC Donau) 

Trainer: Marc Stallberg / Ralf Müller