28. Aug. 2016 | Jugend | von Oliver Quickert

U19-WM 2016: 10 Medaillen für den DRV

Bei den Junioren-Weltmeisterschaften auf der Willem-Alexander Baan in Rotterdam gewannen die Boote des Deutschen Ruderverbandes (DRV) 10 Medaillen (2 Gold-, 7 Silbermedaillen und 1 Bronzemedaille). Gold ging an den Juniorinnen-Vierer und den Junioren-Achter mit Steuermann. Silber gewannen der Junioren-Vierer mit Steuermann, jeweils der Junioren- und Juniorinnen-Einer, der Junioren-Zweier, der Junioren-Doppelzweier, der Junioren-Doppelvierer und der Juniorinnen-Achter mit Steuerfrau. Der Junioren-Vierer errang die Bronzemedaille. Den sechsten Platz im Finale A belegten der Juniorinnen-Zweier, -Doppelzweier und -Doppelvierer. Der DRV gewann bei diesen Meisterschaften der Junioren die meisten Medaillen. In der Zusammenfassung der gemeinsam ausgetragen Weltmeisterschaften der Junioren, der U23 und der nichtolympischen Bootsklassen wurde der DRV erfolgreichster Verband mit 22 Medaillen, darunter 5 Gold-, 12 Silber- und 5 Bronzemedaillen.

Finale A, Sonntag, 28.08.

Wegen eines Gewitters am Morgen wurde die Regatta an diesem Tag verspätet gestartet. Die Tribüne und die provisorisch aufgestellten Zeltbauten wurden aus Sicherheitsgründen (Blitzschlag) geräumt. Teilnehmer und Besucher fanden sich daher im Bootshaus ein. Als das Gewitter und der Regen abgezogen waren, wurde die Regatta mit verkürztem Rennabstand fortgesetzt, was zu etwas Eile bei den Siegerehrungen führte. Die Regattabahn zeigte sich von einer welligen Seite. Es herrschte seitlicher Schiebewind. Vier Weltbestzeiten wurden in den dreizehn Bootsklassen verbessert.

Das erste Finale A ruderte der Juniorinnen-Vierer für Deutschland. Das Boot ging das Rennen schnell an. Italien war Deutschland immer dicht auf den Fersen. Beide Boote setzten sich im Rennverlauf von den anderen Booten etwas ab und lieferten sich teilweise einen spanenden Bord an Bord-Kampf mit nahezu gleicher Bugballhöhe, den Deutschland in einer neuen Weltbestzeit für sich entschied.

  • Ergebnis: 1. Deutschland (Friederike Müller, Isabelle Hübener, Janina Arndt, Annabel Oertel) 6:42,17, 2. Italien 6:43,15, 3. Vereinigte Staaten von Amerika 6:47,60, 4. Großbritannien 6:47,64, 5. China 6:48,15, 6. Neuseeland 6:58,78
  • Friederike Müller: "Das war ein sehr gutes Rennen von uns."

Im Junioren-Vierer mit Steuermann setzte sich Italien nach der Startphase ab und ruderte zu einem Start-Ziel-Sieg. Deutschland fuhr dahinter kontrolliert auf Platz 2.

  • Ergebnis: 1. Italien 6:15,97, 2. Deutschland (Jan Harder, Oliver Peikert. Tm Hinrichs, Lasse Grimmer, Steuer: Max Schwarzkopf) 6:18,16, 3. Vereinigte Staaten von Amerika 6:20,58, 4. Serbien 6:20,69, 5. Australien 6:23,95, 6. Türkei 6:23,98

Deutschland konnte im Juniorinnen-Zweier nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen. Das Boot kam schlecht in das Rennen hatte daher gleich zu den anderen Booten einen größeren Rückstand, den es nicht mehr verringern konnte.

  • Ergebnis: 1. Italien 7:15,85, 2. Dänemark 7:18,50, 3. Vereinigte Staaten von Amerika 7:20,63, 4. Griechenland 7:25,32, 5. Frankreich 7:27,68, 6. Deutschland (Katja Fuhrmann, Katja Rübling) 7:30,71

Mehr als 1000 m lag Deutschland im Junioren-Zweier in Führung, doch dann kam Griechenland immer näher. Beide Boote lieferten sich einen spannenden Zweikampf um die Goldmedaille. Auf dem dritten Viertel der Strecke schafften es die Deutschen dann nicht mehr des Aufkommen der Griechenland abzuwehren und mussten sie passieren lassen. Griechenland gewann das Rennen in einer neuen Weltbestzeit vor Deutschland. Dahinter folgten die anderen Boote mit großem Abstand.

  • Ergebnis: 1. Griechenland 6:32,51, 2. Deutschland (Jan Hennecke, Marcus Elster) 6:35,00, 3. Südafrika 6:44,82, 4. Vereinigte Staaten von Amerika 6:46,58, 5. Italien 6:48,58, 6. Österreich 7:03,02
  • Marcus Elster: "Wir haben versucht, dagegen zu halten. Es war das besten Rennen, das wir hatten."

Im Junioren-Vierer lag Deutschland nach 1000 m an der dritten Position, doch dann kam Italien stärker auf und fuhr vor. Deutschland lag auf Platz 4, doch auf den letzten 500 m wagte Italien offenbar zu viel und fing einen Krebs, der das Boot merklich abstoppte. Die Mannschaft stellt daraufhin das Rudern ein und wurde dann fast noch von Griechenland gerammt, weil sie auch durch den Seitenwind von Bahn 5 auf 6 getrieben war. Deutschland wurde Dritter.

  • Ergebnis: 1. Rumänien 5:58,85, 2. Großbritannien 6:03,71, 3. Deutschland (Niclas Junkes, Leon Münch, Simon Klose, Benjamin Leibelt), 4. Vereinigte Staaten von Amerika 6:12,47, 5. Griechenland 6:16,72, 6. Italien 7:01

Klar in Führung lag Deutschland Juniorinnen-Doppelvierer doch dann passiert nach ca. 750 m das Unerwartete. Deutschland fing einen Krebs, der das Skull und dem Boot verkeilte. Die anderen Boote fuhren vorbei und Deutschland kam als sechstes Boot durch Ziel.

  • Ergebnis: 1. China 6:39,45, 2. Großbritannien 6:41,47, 3. Tschechien 6:43,15, 4. Neuseeland 6:44,98, 5. Griechenland 6:47,93, 6. Deutschland (Luise Asmussen, Paula Vosgerau, Anneke Mau, Maren Völz) 7:20,72

Tschechien übernahm schnell die Führungsposition im Junioren-Doppelvierer und behielt diese bis ins Ziel. Mit klarem Abstand nach vorne und hinten (zu den Amerikaner) ruderte Deutschland als zweites Boot über die Ziellinie.

  • Ergebnis: 1. Tschechien 5:56,77, 2. Deutschland (Malte Engelbrecht, Matthias Fischer, Jan Berend, Simon Schlott) 5:58,89, 3. Vereinigte Staaten von Amerika 6:00,32, 4. Frankreich 6:05,15, 5. Neuseeland 6:09,60, 6. Dänemark 6:14,65
  • Simon Schlott: "Es war ein schnelles Rennen. Wir waren gut dabei.

Im Juniorinnen-Doppelzweier ruderten die Deutschen die ersten drei Viertel der Strecke an der fünften Position. Der Abstand betrug bis dahin keine fünf Sekunden zum führenden Boot aus den Vereinigten Staaten von Amerika. Dann kamen allerdings die Australierinnen im Endspurt auf und fuhren auf Platz 4 vor, wodurch Deutschland auf Platz 6 zurückfiel.

  • Ergebnis: 1. Vereinigte Staaten von Amerika 7:08,12, 2. Griechenland 7:10,55, 3. Italien 7:10,78, 4. Australien 7:13,62, 5. Dänemark 7:14,39, 6. Deutschland (Leonie Menzel, Sophie Leupold) 7:16,75

Weißrussland ging Junioren-Doppelzweier zunächst in Führung, fiel im Verlauf des Rennens aber auf Platz 4 zurück. Deutschland lag am Anfang des Rennens auf Platz 2, doch Neuseeland kam immer näher und überholte es nach der Streckenhälfte. Auch Italien wollte es Neuseeland gleich tun, doch Deutschland konnte die Angriffe von Italien abwehren und wurde Zweiter hinter Neuseeland und vor Italien.

  • Ergebnis: 1. Neuseeland 6:26,19, 2. Deutschland (Konstantin Nowitzki, Henry Schwinde) 6:28,16, 3. Italien 6:28,84, 4. Weißrussland 6:35,37, 5. Ungarn 6:36,54, 6. Spanien 6:40,05
  • Henry Schwinde: "Das Rennen war sau anstrengend. Am Start sind wir gut weggekommen und waren vorne dabei. Wir wollten am Ende nur noch vor Italien bleiben."

Im Juniorinnen-Achter mit Steuerfrau lag Deutschland nach sehr schnellen ersten 500 m weitere 1000 m auf Siegeskurs. Plötzlich verlor der Boot an Fahrt. Ein Krebs. Die Geschwindigkeit musste neu aufgebaut werden und so war die relativ sichere Führung dahin. Tschechien holte Deutschland ein und lieferte sich einen engen Kampf mit Deutschland, den Tschechien für sich entschied.

  • Ergebnis: 1. Tschechien 6:27,82, 2. Deutschland (Josephine Kiesler, Marie-Sophie Zeidler, Marieluise Witting, Klara Grube, Leonie Bergé, Marie Elena Zürcher, Tabea Schendekehl, Helena Schäfer, Steuer: Lynn Artinger) 6:28,30, 3. Italien 6:30,32, 4. Weißrussland 6:30,39, 5. Vereinigte Staaten von Amerika 6:37,00, 6. Rumänien 6:41,39

Die Italienerin fuhr im Juniorinnen-Einer ein dominantes Rennen und siegte klar. Dahinter Alicia Bohn aus Deutschland, die wiederum ihre Verfolgerinnen sehr gut distanzierte und daher Zweite wurde.

  • Ergebnis: 1. Italien 7:49,69, 2. Deutschland (Alicia Bohn) 7:54,26, 3. Niederlande 7:56,16, 4. Frankreich 7:56,33, 5. Weißrussland 8:04,90, 6. Australien 8:21,14
  • Alicia Bohn: "Es war ein schönes Rennen, eine Erfahrung wert. Man vergisst den Wind und die Wellen, weil mal überwältigt ist."

Anton Finger lieferte sich mit dem Brasilianer im Junioren-Einer einen engen Kampf um die Silbermedaille, den der Deutsche am Ende klar für sich entschied. Es gewann allerdings der Litauer, der sich gleich am Anfang des Rennens die Führung übernahm und sie bis kurz vor das Ziel ausbaute.

  • Ergebnis: 1. Litauen 7:09,72, 2. Deutschland (Anton Finger) 7:13,25, 3. Brasilien 7:15,90, 4. Weißrussland 7:19,54, 5. Schweiz 7:22,76, 6. Dänemark 7:33,24

Deutschland ging im Junioren-Achter mit Steuermann schnell in Führung. Doch nach 500 m war die deutliche Führung dahin. Die Vereinigten Staaten von Amerika lagen nun auf gleicher Höhe, was sich bis ins Ziel kaum änderte. Spannend. Dort hatte Deutschland den Entscheidenden Bugball vorne und gewann das Rennen.

  • Ergebnis: 1. Deutschland (Paul Gralla, Niklas Hauser, Alexander von Schwerdtner, Frederik Johne, Yannik Burg, Jonathan Reitenbach, Marcel Teckemeyer, Nils Kocher, Steuer: Sebastian Ferling) 5:38,58, 2. Vereinigte Staaten von Amerika 5:38,61, 3. Großbritannien 5:43,25, 4. Neuseeland 5:47,13, 5. Italien 5:48,00, 6. Niederlande 5:59,59
  • Yannik Burg: "Wir sind das Rennen sehr offensiv und engagiert angegangen, sodass wir schnell eine halbe Länge vorne lagen. Über die Strecke sind die anderen Boote rangefahren. Wir wussten, dass wir gute 500m am Ende fahren können. Der Endspurt geht auf jeden Fall."

Events

Boote

Vorlauf 7:44.61 1 . Platz
Halbfinale 8:37.81 2 . Platz
Finale 7:54.26 2 . Platz

Vorlauf 7:17.29 3 . Platz
Hoffnungslauf 7:45.04 1 . Platz
Halbfinale 7:58.97 2 . Platz
Finale 7:16.75 6 . Platz

Vorlauf 6:38.82 2 . Platz
Halbfinale 7:27.72 2 . Platz
Finale 7:20.72 6 . Platz

Vorlauf 7:33.80 2 . Platz
Hoffnungslauf 7:28.82 2 . Platz
Finale 7:30.71 6 . Platz

Vorlauf 6:51.33 1 . Platz
Halbfinale 7:41.28 1 . Platz
Finale 6:42.17 1 . Platz

Vorlauf 7:16.36 1 . Platz
Viertelfinale 7:37.86 1 . Platz
Halbfinale 7:59.06 1 . Platz
Finale 7:13.25 2 . Platz

Vorlauf 6:30.09 1 . Platz
Viertelfinale 6:45.32 1 . Platz
Halbfinale 7:17.47 1 . Platz
Finale 6:28.16 2 . Platz

Vorlauf 5:58.63 1 . Platz
Viertelfinale 6:10.09 1 . Platz
Halbfinale 6:39.50 1 . Platz
Finale 5:58.89 2 . Platz

Vorlauf 6:42.82 1 . Platz
Halbfinale 7:31.40 1 . Platz
Finale 6:35.00 2 . Platz

Vorlauf 6:10.39 2 . Platz
Halbfinale 6:59.45 3 . Platz
Finale 6:09.30 3 . Platz

Vorlauf 5:41.89 2 . Platz
Hoffnungslauf 5:51.77 1 . Platz
Finale 5:38.58 1 . Platz