Wenn die Nationalmannschaft auf Reisen geht, sind nicht nur die Athleten an Bord, sondern auch Trainer, Betreuer, Bootsmeister, Physios und Ärzte. Sie kümmern sich um die Belange der Athleten und helfen, wenn sie gefragt sind.
Neu im Boot ist Regattaärztin Katharina Lattka. Die 30-Jährige betreut in Luzern zum ersten Mal die A-Nationalmannschaft. Wenn Sie nicht mit der Mannschaft zusammen ist, arbeitet Katharina in Dortmund in den städtischen Kliniken in der Orthopädie. Wir haben mit der gebürtigen Niedersächsin über ihre Aufgaben als Regattaärztin gesprochen.
Katharina, es ist deine erste Regatta, die du als DRV-Ärztin betreust, wie ist dein bisheriger Eindruck?
Mein erster Eindruck ist sehr positiv. Ich wurde von den Trainern, den Athleten, den Physiotherapeuten, den Bootsmeistern, den Messtechnikern, den Fotografen und allen weiteren zugehörigen Personen des Teams herzlich aufgenommen. Das freut mich natürlich sehr.
Die Stadt Luzern soll sehr schön sein, nur leider habe ich davon noch nicht viel sehen können, aber auch die Regattastrecke kann glänzen und das Wetter präsentiert sich von der besten Seite. Die Athleten wirken sehr motiviert und zeigen mir, dass ich als neue Ärztin direkt akzeptiert werde.
Hast du schon vorher Erfahrungen in dem Bereich gesammelt?
Ja, ich habe letztes Jahr bei der WM in Rotterdam einen ersten Eindruck gewinnen können und im Februar dieses Jahres war ich eine Woche im Trainingslager in Mequinenza.
Wie bist du zum Rudersport gekommen?
Bereits im Praktischen Jahr des Medizinstudiums in Dortmund habe ich durch Philipp Hitzler von der Möglichkeit der Betreuung der Ruder-Nationalmannschaft erfahren. Der Kontakt zu Philipp ist nie abgebrochen, er hat mich mitgenommen, in den Rudersport eingeführt und mir gezeigt, welche Aufgaben auf mich zukommen werden. Jetzt bin ich zum ersten Mal offiziell als betreuende Ärztin dabei und schon bald geht es zum nächsten Einsatz nach Plovdiv.
Was genau sind deine Aufgaben, mit welchen Beschwerden kommen die Athleten zu dir?
Das ist schwer auf einen Punkt zu bringen, denn es ist ein ganz breitgefächertes Aufgabenspektrum, Es geht von einfach nur Rat und Trainingstipps geben, über Behandlungen von Muskelverspannungen und Schmerzen in verschiedenen Gelenken bis hin zu allergischen Reaktionen und Durchfällen. In den kälteren Monaten, wie beispielsweise während des Trainingslagers in Mequinenza, waren es hauptsächlich Erkältungenserscheinungen.
Was müssen die Athleten bei dieser Hitze unbedingt beachten?
Da es für die Athleten nicht die erste Regatta bei so heißen Temperaturen ist, sind sie sehr gut vorbereitet. Sie wissen, dass Sonnenschutz auf dem Rotsee eine wichtige Rolle spielt, sowie ausreichend Flüssigkeitszufuhr. Für die Leichtgewichte ist es in diesem Zusammenhang von Bedeutung, gleichzeitig auch das Gewicht im Auge zu behalten.
Hast du selbst schon mal im Ruderboot gesessen?
Ja, im Schulsport hatte ich einen Ruderkurs, der allerdings nicht so von Erfolg gekrönt war. Danach hab ich nur noch auf dem Ergometer trainiert. Aber vielleicht bietet sich ja noch einmal die Chance, erneut ins Ruderboot zu steigen.
Vielen Dank für das Interview! Hoffentlich wirst du in Luzern nicht gebraucht!
