08. Juli 2017 | Nationalmannschaft | von Judith Garbe

Zwei Medaillen bei Finalrennen am Samstag

Der Männer-Zweier mit Steuermann feiert seinen ersten Weltcupsieg. Foto: DRV/Seyb
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Der zweite Weltcup-Tag in Luzern war bei Temperaturen von über 30 Grad wieder eine heiße Angelegenheit. Nach Vor- und Hoffnungsläufen gestern, standen heute weitere Hoffnungs-, Halb- und Finalläufe auf dem Plan. Mit zwei Medaillen, einmal Platz vier, drei Finaleinzügen und 6 Ausscheiden war es aus deutscher Sicht ein durchwachsender Regattatag auf dem Rotsee.

Ihren ersten Weltcup-Sieg  in der nicht-olympischen Bootsklasse des Männer-Zweiers mit Steuermann feierten Malte Großmann, René Stüven und Jonas Wiesen (Stm.). Die von Christian Viedt trainierten Jungs haben das Rennen von Beginn an dominiert und mit über einer Bootslänge Vorsprung gewonnen. „Das war heute ein echt gutes Rennen, gerade auch im Vergleich zu gestern, da sind wir nach 1000 m schon eingegangen“, so Malte Großmann. „Man will immer sein Bestes geben, ob es dann für den ersten Platz reicht ist dann immer die andere Sache. Heute hat es aber gut geklappt und wir freuen uns“, ergänzt Rene Stüven.  

Jonas Wiesen, Rene Stüven und Malte Großmann im Interview nach ihrem ersten Weltcupsieg in Luzern 2017.

Der Leichtgewichts-Vierer ohne (Martin Stöcker, Sven Keßler, Jonathan Koch und Julius Peschel) kam gut vom Start weg und führte zusammen mit Italien das Feld an. Auf den zweiten 500 m zogen die Italiener an, die Deutschen versuchten dran zu bleiben, mussten dann aber auch Russland passieren lassen. Mit einer Bootslänger Rückstand auf die Sieger holte das Team von Ralf Hollmann Bronze.

Patrik Stöcker, Sven Keßler, Jonathan Koch, Julius Peschel im Interview nach ihrem Medaillengewinn

Platz vier für Leichtgewichts-Doppelvierer der Männer
Das Podium knapp verpasst hat der Leichtgewichts-Doppelvierer der Männer, der sich über den Hoffnungslauf heute Vormittag für das Finale qualifiziert hatte. Nach 1000 m lagen die Boote aus Tschechien, Italien und Frankreich schon uneinholbar vorne und es lief auf einen Zweikampf mit Australien um Platz vier heraus. Hier hatten die Deutschen am Ende mehr Körner und beendeten das Rennen als Vierter.

Thiele auf Medaillenkurs 
Im Halbfinale machte Annekatrin Thiele im Einer wie gewohnt von Beginn an Druck und setzte sich an die Spitze. Bei ca. 1000 m zog die die Österreicherin Magdalena Lobnig am deutschen Boot vorbei, kurze Zeit später dann auch die Britin. Doch Thiele ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und holte zu einem starken Schlussspurt aus – mit Erfolg. Im Ziel leuchtete die Zwei auf, das Finalticket war gelöst. „Das Rennen war ganz schön anstrengend. Aber ich hatte das Gefühl, den inneren Schweinehund überwinden zu können“, so die erschöpfte Leipzigerin nach dem Zieleinlauf. „Ich bin froh, hier in Luzern im Einer-Finale zu stehen. Morgen schauen wir mal, was geht, ich werde mein Bestes geben.“

Der Frauen-Doppelvierer mit Schlagfrau Frieda Hämmerling, Frauke Hundeling, Julia Richter und Daniela Schultze steht im Finale. Die Europameisterinnen von Racice haben als Drittplatzierte und mit einigen Bootslängen Vorsprung auf Rang vier das Finalticket souverän gelöst. „Das war ein gutes Rennen“, so Frieda Hämmerling. „Das Finale ist ein komplett neues Rennen. Da ist alles möglich, es könnte auch eine Medaille drin sein“, ergänzt die Ruderin des Monats Mai.  

Schweres Los für Frauen-Doppelzweier
Der Frauen-Doppelzweier mit Carlotta Nwajide und Julia Leiding hatte im Halbfinale ein ganz schweres Los gezogen. Die Gegnerinnen aus Neuseeland, Australien und den USA machten von Beginn an Druck und lagen nach der ersten Streckenhälfte schon uneinholbar vorne. Doch das deutsche Duo kämpfte, wurde Vierter und tritt morgen im B-Finale an.

Nach einem guten Start mussten Ruben Steinhardt und Henrik Runge im Männer-Doppelzweier ab 1000 m die anderen Boote ziehen lassen, am Ende wurde es für die Schützlinge von Karsten Timm Platz sechs.

Nicht mal zwei Zehntelsekunden fehlten Melanie Hansen und Lea-Kathlen Kühne im Frauen-Zweier ohne am Ende zum Finaleinzug. Das von Premsyl Pranuska betreute Boot lieferte sich auf den letzten 500 m einen Zweikampf mit dem Boot aus Großbritannien, doch es sollte nicht reichen. Morgen geht es nun im B-Finale um eine gute Platzierung, um sich für die WM in Florida zu empfehlen.

Im Halbfinale des Männer-Vierers ohne lagen die Niederländer von Anfang an in Führung, dahinter kämpften Ungarn, Deutschland und Spanien um die weitere Halbfinaltickets. Leider mit dem schlechteren Ende für die Deutschen. Als Vierter treten sie morgen im B-Finale an. 

Wichert am Ende starker Siebter
Bereits am Vormittag stand das Halbfinale im Leichtgewichts-Einer an. Lars Wichert ging das stark besetzte Rennen beherzt an, bei 1000 m lag er vier Sekunden hinter der Spitze. Bis zum Ziel konnte er noch einen Platz gut machen, mit Platz verfehlte er das Finale nur knapp. Im B-Finale zeigte der Hamburger dann, was er drauf hat und siegte mit fast zwei Bootslängen Vorsprung.

Der Leichtgewichts-Frauen-Doppelzweier musste aufgrund einer Verletzung von Leonie Pless kurzfristig ummelden. Spontan sprang Leonie Pieper, die heute bereits als Drittplatzierte ein C-Finale in den Knochen stecken hatte, ein. Doch ohne gemeinsame Trainingskilometer ist es natürlich schwierig, in der Weltspitze mit zu fahren, aber das Duo schlug sich achtbar und kam als Fünfte ins Ziel.

Der Männer-Zweier ohne mit Finn Schröder und Anton Braun musste sich mit Platz zwei im C-Finale nur knapp den Australiern geschlagen geben, der Männer-Doppelzweier mit Maximilian Fränkel und Samuel Tieben kam auf Rang fünf ins Ziel.

Männer-Doppelvierer mit bestem Rennen
Nach dem Finalplatz von Poznan, wollte der Männer-Doppelvierer auch in Luzern ins Finale. Doch die Boote aus Polen und Neuseeland waren an diesem Tag zu stark für die Deutschen, die mit einer Bootslänge Rückstand als Dritte ins Ziel kamen und sich morgen im B-Finale für die WM empfehlen wollen. „Das war unser bestes Rennen bisher. Nur hinten raus fehlt es uns noch etwas, da müssen wir noch dran arbeiten“, bilanziert Tim Grohmann.

Der Deutschland-Achter hatte sich bereits gestern für das Finale qualifiziert. 

"Leider hatten wir weitere krankheitsbedingte Ausfälle. Im Idealfall hätten sicherlich zwei bis drei Boote mehr das A-Finale erreichen können", so Cheftrainer Marcus Schwarzrock. "Im nicht-olympischen Bereich freuen wir uns über Gold im Zweier mit Steuermann und über die Bronzemedaille im leichten Männer-Vierer ohne. Der Leichtgewichts-Männer-Doppelvierer ist mit seinem vierten Platz und den 2,5 Sekunden Abstand zum Podiusmplatz sicherlich noch in Schlagdistanz zu den Medaillen, vor allem, wenn man noch die lange Vorbereitungszeit bis Sarasota bedenkt."

Events

Weltcup 3/2017

Nationalmannschaft | Luzern (SUI)

Boote

Vorlauf 7:48.89 1 . Platz
Viertelfinale 8:01.51 2 . Platz
Halbfinale 7:35.96 2 . Platz
Finale A 7:37.94 6 . Platz

Vorlauf 7:06.99 3 . Platz
Viertelfinale 0:00.00

Vorlauf 8:03.57 5 . Platz
Hoffnungslauf 8:28.64 4 . Platz
Finale C 8:15.86 3 . Platz

Vorlauf 7:23.30 4 . Platz
Viertelfinale 7:26.18 3 . Platz
Halbfinale A/B 7:31.15 4 . Platz
Finale B 7:04.41 1 . Platz

Vorlauf 7:00.21 3 . Platz
Halbfinale A/B 7:08.20 4 . Platz
Finale B 7:13.16 4 . Platz

Vorlauf 6:30.15 2 . Platz
Halbfinale A/B 6:31.04 5 . Platz
Finale B 6:32.62 3 . Platz

Vorlauf 6:36.36 4 . Platz
Hoffnungslauf 6:45.82 4 . Platz
Finale C 6:36.36 5 . Platz

Vorlauf 7:14.33 3 . Platz
Hoffnungslauf 7:20.79 5 . Platz
Finale B 7:22.89 3 . Platz

Vorlauf 6:33.28 2 . Platz
Hoffnungslauf 6:34.93 3 . Platz
Finale A 6:25.66 4 . Platz

Vorlauf 5:56.98 4 . Platz
Hoffnungslauf 5:49.81 3 . Platz
Finale B 5:59.54 3 . Platz

Vorlauf 6:08.86 4 . Platz
Hoffnungslauf 6:08.86 1 . Platz
Finale A 5:56.22 4 . Platz

Vorlauf 7:30.29 3 . Platz
Hoffnungslauf 7:28.41 4 . Platz
Finale B 7:36.66 2 . Platz

Vorlauf 7:00.26 4 . Platz
Hoffnungslauf 7:05.27 4 . Platz
Finale C 6:46.93 2 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 7:37.14 3 . Platz
Finale A 7:07.39 1 . Platz

Vorlauf 6:15.59 5 . Platz
Hoffnungslauf 6:10.60 2 . Platz
Halbfinale A/B 6:04.78 4 . Platz
Finale B 6:03.40 1 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 6:30.86 3 . Platz
Finale A 5:58.52 3 . Platz

Vorlauf 5:35.04 1 . Platz
Finale A 5:24.31 1 . Platz

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