29. Sep 2017 | Nationalmannschaft | von Redaktion rudern.de

Zweimal Bronze am ersten Finaltag

Der Männer-Zweier mit Steuermann Jonas Wiesen, Finn Schröder und Malte Großmann hat Bronze gewonnen. Foto: DRV/Seyb
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Heute war es soweit: sowohl der Männer-Zweier mit Steuermann wie auch der PR3 Mix2x holten vor vollen Zuschauerrängen Bronze und füllten das DRV-Konto mit den ersten zwei Medaillen. Lars Wichert hat die WM auf einem tollen fünften Rang abgeschlossen. Zudem hat Tim Ole Naske bei seiner ersten A-WM das Finale erreicht.  

Bronze für den PR3 Mix2x und Männer-Zweier mit Steuermann
Die erste Medaille des Tages holte der neu besetzte PR3 Mix2x. In ihrem ersten WM-Finale ruderten Valentin Luz (Frankfurter Rudergesellschaft 'Germania' 1869 e.V) und Jessica Dietz (Rudern und Sport Steinmühle) direkt zu Bronze hinter den neuen Weltmeistern aus Brasilien und den Silbermedaillengewinnern aus Frankreich. „Das war von allen drei Rennen das Beste. Wir können zufrieden sein, auch wenn wir nicht ganz unsere Leistung aus dem Training aufrufen konnten“, so ein glücklicher Valentin Luz nach dem Erfolg.

Und dann ging es Schlag auf Schlag - innerhalb weniger Minuten holte der Männer-Zweier ohne mit Steuermann Jonas Wiesen (Rudergesellschaft Treis‐Karden 1969 e.V.), Finn Schröder (Lübecker Ruder‐Gesellschaft von 1885 e.V.) und Malte Großmann (Ruder‐Club Favorite Hammonia) die zweite Bronzemedaille für das DRV-Team am heutigen Tag. Die Jungs von Peter Thiede hatten es in ihrem Rennen mit Vorlaufsieger Australien und den starken Briten zu tun. Die Aussies setzen sich vom Start weg an die erste Position, das deutsche Boot ordnete sich auf Rang vier ein. Bis zur 1500 m Marke lieferten sich die Jungs einen Zweikampf mit dem Boot aus Ungarn um Platz drei. Auf den letzten 300 m zündeten die Ungarn dann den Turbo und passierten Meter für Meter die bis dato Führenden Australier. Auch das deutsche Trio konnte auf der letzten Teilstrecke dank eines starken Schlussspurts die einbrechenden Briten überholen und hat verdient Bronze gewonnen. „Wir sind sehr zufrieden mit Bronze. Die Ungarn hatten ein richtig starkes Finish. Auf der zweiten Streckenhälfte konnten wir die Briten hinter uns lassen, das war die Zündung“, freut sich Jonas Wiesen über die WM-Medaille.

Lars Wichert Fünftschnellster der Welt
Bereits mit dem ersten Finaleinzug in dieser Saison hatte Lars Wichert (Ruder‐Club 'Allemannia von 1866') sein Ziel erreicht. „Alles was jetzt kommt, ist Zugabe“ erklärte der Hamburger bereits gestern nach dem Halbfinale, dem nicht viel Zeit zum Regenerieren blieb. Der 30-Jährige ging das Rennen beherzt an und lag nach 500 m auf der dritten Position. Dann kam die Stunde des Paul O`Donovan, der sich auf der nächsten Teilstrecke von Rang vier auf Platz eins vorschob und diese Position bis ins Ziel verteidigen konnte. Lars konnte das Tempo nicht mehr mitgehen und musste die Konkurrenz ziehen lassen, den Brasilianer Uncas Batista konnte er aber in Schach halten. Als Fünftschnellster der Welt beendet Lars die WM, ein toller Erfolg. "Ich habe versucht, die Chance zu nutzen und vorne mitzugehen. Als der Gegenwind dann stärker wurde, konnte ich den Rhythmus und das Tempo der anderen aber nicht mehr mitgehen, da hat es dann nicht gereicht", so Lars nach dem Rennen. "Der Abstand war am Ende zu groß, aber wenn man allein das Ergebnis betrachtet, ist der fünfte Platz ganz in Ordnung. 

Tim Ole Naske erfüllt sich Finaltraum
Nach zwei Siegen in zwei Rennen wollte Tim Ole Naske (Ruder‐Gesellschaft 'Hansa' e.V .) heute den Finaleinzug im Einer bei seiner ersten A-WM klar machen. Der Youngster ließ von Beginn an keine Zweifel an dieser Mission aufkommen und fuhr ein taktisch kluges und beherztes Rennen. Wie bereits im Viertelfinale gab der Hamburger auf den ersten 500 m das Tempo vor. Auf der zweiten Teilstrecke konnte sich der Kroate Martin Damir mit einer Bootslänge absetzen, Tole ordnete sich hinter dem Briten Thomas Barrar auf Rang drei ein. Auch heute bewahrte der 21-Jährige im Schlussspurt einen kühlen Kopf bewahrt, konnte sogar fast auf den Kroaten aufschließen und überquerte als Dritter die Ziellinie. Finale olé!
„Ich hab mein Ziel erreicht, es war das härteste, aber definitiv nicht das beste Rennen in meiner noch jungen Karriere. Jetzt freue ich mich einfach nur auf dieses großartig besetzte Finale und das ich Teil davon sein darf“, erklärt ein glücklicher Naske.

LM4x gewinnt kleines Finale
Nach dem knapp verpassten Finaleinzug wollte es der Leichtgewichts-Doppelvierer der Männer mit Jonas Ningelgen (Ruder‐Club 'Allemannia von 1866'), Edvin Novak (Rudergesellschaft Wiking Berlin e.V.), Johannes Ursprung (Frankfurter Rudergesellschaft 'Germania' 1869 e.V.) und Joachim Agne (Akademischer Ruderclub Würzburg e.V.) heute noch einmal allen zeigen. Die ersten 500 m liefen noch nicht optimal, dann fanden die Jungs von Ralf Hollmann aber immer besser ins Rennen und zogen Meter für Meter mit einer Geschwindigkeit von 19 km/h an den bis dahin in Führung liegenden Booten aus China und Tschechien vorbei. Auf den letzten 200 m konnten die Verfolger aber noch einmal aufschließen, der Schlussspurt sollte die Entscheidung bringen – mit dem guten Ende für das deutsche Quartett. Mit einer halben Sekunde Vorsprung vor den Chinesen überquerten Jonas, Edvin, Johannes und Joachim als Erster die Ziellinie.

Konkurrenz zu stark für Thiele
Annekatrin Thiele (SC DHfK Leipzig e.V. Abtlg. Rudern) suchte wie in den Rennen zuvor vom Start weg die Flucht nach vorne und ruderte bis zur 500 m Marke schon eine halbe Bootslänge Vorsprung auf die Konkurrenz heraus. Auf der zweiten Teilstrecke konnten die Boote aus den USA und der Schweiz auf die Deutsche aufschließen und sogar vorbeiziehen. Im weiteren Rennverlauf musste die Leipzigerin weitere Meter lassen, am Ende fehlten der 32-Jährige die Kräfte. An der Spitze entwickelte sich ein Vierkampf zwischen den USA, Schweiz, Österreich und Irland. Mit Rang fünf hat Annekatrin das Ziel A-Finale leider verpasst. Für die Athletin von Angelika Noack geht es am Sonntag um die Plätze sieben bis zwölf.

Rang vier für Pieper im kleinen Finale
Keine 24 Stunden blieben Leonie Pieper (Ruderclub Germania Düsseldorf 1904 e.V.) im Leichtgewichts-Einer zur Erholung nach ihrem Halbfinale. Locker angehen war die Divise für das heutige B-Finale. Nach der ersten Streckenhälfte lag die Düsseldorferin noch auf dem dritten Rang hinter der Polin und Mexikanerin, doch dann ließen die Kräfte nach und sie konnte die Tempoverschärfung ihrer Verfolgerin aus Italien nicht mitgehen. Am Ende wurde es Rang vier für Leonie, damit schließt sie die WM als insgesamt Zehnte ab.

Frauen-Doppelzweier trotz starken Rennen nicht im Finale
Carlotta Nwajide (Deutscher Ruder‐Club von 1884 e.V.) und Julia Leiding (Rostocker Ruder‐Club von 1885 e.V.) hatten es in ihrem Halbfinale mit den Olympiadritten aus Rio, den Litauerinnen und den Medaillengewinnern aus Luzern, den Franzosen zu tun. Auf den ersten 500 m spielte das deutsche Duo seine Stärke aus und übernahm direkt die Führung. Es entwickelte sich ein enges Rennen, die ersten vier Boote lagen bis zur 1000 m Marke fast gleichauf. Angefeuert vom heimischen Publikum setzten sich die US-Amerikanerinnen von den Verfolgern ab, dahinter die Boote aus Litauen, Frankreich und Deutschland. Die Mädels von Trainer Premsyl Panuska versuchten den Anschluss zu halten und zeigten ein richtig starkes Rennen. Am Ende fehlten Carlotta und Julia eine Bootslänge zum Finaleinzug, als Fünfte stehen sie nun im kleinen Finale. Das Rennen gewannen die US-Amerikanerinnen vor Litauen und Frankreich.  

Johannes Schmidt verpasst Finalticket
Die Konkurrenz im Para-Einer-Halbfinale war für Johannes Schmidt (Offenbacher Rudergesellschaft Undine 1876 e. V.) heute zu stark. Der Australier Erik Horrie setzte sich vom Start weg an die Spitze und fuhr dort ein einsames Rennen. Auch die Boote aus Großbritannien und Brasilien konnten sich Stück für Stück vom Deutschen absetzen. Als Viertplatzierter hat der 35-Jährige das Finale leider verpasst.

Männer-Doppelzweier wird Dritter im C-Finale
Am Nachmittag fand noch das vorgezogene C-Finale des Männer-Doppelzweiers statt. Henrik Runge (Ruder‐Gesellschaft 'Hansa' e.V.) und Ruben Steinhardt (Der Hamburger und Germania Ruder Club e.V.) hatten sich auf der ersten Streckenhälfte an die Spitze gesetzt, bei 1000 m lag das Hamburger-Duo fast eine Bootslänge vor Argentinien und Kanada. Auf den zweiten 1000 m erhöhten die Argentinier ihr Tempo, das die Jungs von Karsten Timm nicht mitgehen konnten. Auch die Bulgaren zogen am deutschen Boot vorbei, dem am Ende ein wenig die Kraft ausging. Als Dritter des C-Finales beenden Henrik und Ruben die WM auf dem 15. Gesamtrang. 

„Das ist ein guter Start mit den zwei Medaillen. Wir sehen, dass das Niveau in den Finals sehr hoch ist und konnten halt nicht ausreichend dagegen halten, gerad im leichten Einer und im stark besetzten Halbfinale des Frauen-Einers. Da fehlte auf dem letzten Drittel die Kraft. Für Tole ist es die erste A-WM und da direkt im Finale zu stehen, das ist schon toll“, bilanziert Sportdirektor Mario Woldt. 

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Zeitplan

Events

Boote

Vorlauf 7:42.89 3 . Platz
Hoffnungslauf 7:39.35 2 . Platz
Halbfinale A/B 7:39.39 5 . Platz
Finale B 7:43.90 4 . Platz

Vorlauf 7:08.09 1 . Platz
Viertelfinale 6:48.23 1 . Platz
Halbfinale A/B 6:51.94 3 . Platz
Finale A 6:55.90 6 . Platz

Vorlauf 8:03.34 4 . Platz
Hoffnungslauf 7:56.52 1 . Platz
Halbfinale A/B 8:00.87 5 . Platz
Finale B 8:06.14 4 . Platz

Vorlauf 7:00.31 1 . Platz
Hoffnungslauf 7:01.74 2 . Platz
Halbfinale A/B 6:57.11 3 . Platz
Finale A 7:02.25 5 . Platz

Vorlauf 11:45.72 1 . Platz
Finale A 11:55.75 3 . Platz

Vorlauf 11:10.81 4 . Platz
Hoffnungslauf 11:24.08 2 . Platz
Halbfinale A/B 10:56.84 4 . Platz
Finale B 10:45.28 1 . Platz

Vorlauf 7:17.70 5 . Platz
Hoffnungslauf 7:05.02 3 . Platz
Halbfinale A/B 7:02.92 5 . Platz
Finale B 7:13.10 4 . Platz

Vorlauf 6:25.89 3 . Platz
Hoffnungslauf 6:28.16 6 . Platz
Halbfinale C/D 6:26.61 2 . Platz
Finale C 6:16.52 3 . Platz

Vorlauf 7:17.36 3 . Platz
Hoffnungslauf 7:06.32 2 . Platz
Halbfinale A/B 7:23.24 6 . Platz
Finale B 7:04.06 3 . Platz

Vorlauf 6:44.86 3 . Platz
Hoffnungslauf 6:29.60 2 . Platz
Halbfinale A/B 6:22.31 3 . Platz
Finale A 6:19.52 6 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 8:06.36 3 . Platz
Finale A 7:40.72 3 . Platz

Vorlauf 6:33.68 4 . Platz
Hoffnungslauf 6:21.64 2 . Platz
Finale A 6:21.56 4 . Platz

Vorlauf 5:50.27 2 . Platz
Halbfinale A/B 6:01.48 6 . Platz
Finale B 5:48.29 2 . Platz

Vorlauf 6:09.98 4 . Platz
Hoffnungslauf 6:02.03 2 . Platz
Halbfinale A/B 6:01.43 4 . Platz
Finale B 6:06.39 1 . Platz

Vorlauf 7:29.26 4 . Platz
Hoffnungslauf 7:32.34 2 . Platz
Finale A 7:30.95 6 . Platz

Vorlauf 6:59.88 2 . Platz
Finale A 6:58.37 3 . Platz

Vorlauf 6:04.68 2 . Platz
Halbfinale A/B 5:58.16 3 . Platz
Finale A 6:10.26 6 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 6:09.27 3 . Platz
Finale A 6:03.37 3 . Platz

Vorlauf 5:29.36 1 . Platz
Finale A 5:26.85 1 . Platz

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