15. Sep 2018 | Nationalmannschaft | von Judith Garbe

Der Frauen-Doppelvierer ist Vize-Weltmeister

Frieda Hämmerling, Franziska Kampmann, Carlotta Nwajide und Marie-Cathérine Arnold freuen sich über Silber. Fotos: DRV/Seyb
IOC-Präsident Thomas Bach freute sich mit den Athletinnen.
Der Männer-Vierer ohne wurde im Finale Sechster.
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Am heutigen siebten Wettkampftag gab es die vierte Medaille für das DRV-Team bei der WM in Plovdiv (Bulgarien). Der Frauen-Doppelvierer hat sich in einem spannenden Rennen Silber erkämpft. Der Männer-Vierer ohne wurde Sechster.

Großer Jubel bei Marie-Cathérine Arnold (Hannoverscher Ruder-Club von 1880 e.V.), Carlotta Nwajide (Deutscher Ruder-Club von 1884 e.V.), Franziska Kampmann (Ruderverein Waltrop von 1928 e.V.) und Schlagfrau Frieda Hämmerling (Rudergesellschaft Germania e.V. Kiel). Vor den Augen von IOC-Präsident Thomas Bach hat das Quartett in einem extrem spannenden Doppelvierer-Finale die Silbermedaille gewonnen. Die Athletinnen von Trainer Marcin Witkowski haben nach dem Start ihre Stärke ausgespielt und sich zusammen mit den Polinnen an die Spitze des Feldes gesetzt. Bis zur 500-m-Marke hatten beide Boote fast eine halbe Länge Vorsprung rausgerudert. Dann zogen die Polinnen auf der Nebenbahn das Tempo an und setzen sich etwas vom deutschen Boot ab, das als Zweiter mit 0,94 Sekunden Rückstand die 1.000-m-Marke überquerte. Auf der zweiten Streckenhälfte kamen die Boote aus China und der Niederlande immer näher, Bug an Bug ging es auf die letzten 500 m. Mit einem starken Schlussspurt haben die Deutschen ihren zweiten Platz verteidigt und dürfen sich nun als Vize-Weltmeisterinnen feiern lassen. Die neuen Weltmeister kommen aus Polen, Bronze ging an die Niederlande.
„Wir wollten gewinnen und sind offensiv losgefahren, besser als im Halbfinale. In der Mitte ist Polen dann leichter an uns vorbei, als wir es gewollt haben. Dann hieß es für uns Schlag auf Schlag, denn wir wussten, dass die anderen einen schnellen Schlussspurt fahren können. Wir haben bis zum Ende gekämpft und sind super happy über die Silbermedaille“, freut sich Marie-Catherine Arnold. „Ich hatte gar keine Orientierung. Wir haben super gekämpft und alles gegeben“, ergänzt Schlagfrau Frieda Hämmerling.

Auch Thomas Bach freute sich mit den Mädels. „Das war super knapp, umso mehr haben sie die Silbermedaille genossen. Das war wie Gold, das haben sie verdient.“

Der leitende Bundestrainer Ralf Holtmeyer war ebenfalls sehr zufrieden mit der Leistung. „Die Mädels sind stark gefahren. Sie haben vor allem auf den ersten 500 m ihre Stärke ausgefahren. Am Ende haben sie sehr gut gekontert und sind einen starken Endspurt gefahren. Die Polinnen waren natürlich erste Sahne da vorne.“

Der Männer-Vierer ohne hat als WM-Sechster eine Medaille verpasst
Felix Brummel (Ruderverein Münster von 1882 e.V.), Nico Merget (Frankfurter Rudergesellschaft 'Germania' 1869 e.V.), Peter Kluge (Celler Ruderverein e.V.) und Felix Drahotta (RTHC Bayer Leverkusen) fanden heute nicht richtig ins Rennen und lagen nach 500 m schon zwei Sekunden hinten den führenden Australiern, die sich im weiteren Rennverlauf immer weiter absetzen konnten. Bis zur 1.000-m-Marke war der Rückstand des deutschen Bootes bereits auf fünf Sekunden angewachsen. Als Sechster ging es auf die letzten 500 m. Mit dem Kampf um die Medaillen hatten die Jungs von Trainer Tim Schönberg zu dem Zeitpunkt schon nichts mehr zu tun. Vorne blieb es allerdings spannend, hatten die Italiener doch auf das australische Boot aufschließen können. Mit einem starken Finish gewannen die Australier Gold, Italien Silber und Großbritannien Bronze. Das deutsche Boot überquerte als Sechster mit fast elf Sekunden Rückstand die Ziellinie. „Wenn ich an Glasgow zurückdenke, hätte ich nicht geglaubt, dass wir hier im Finale stehen. Wir haben versucht, mit den Briten mitzuhalten, aber das hat leider nicht geklappt. Aber wir sind das sechstschnellste Boot der Welt, damit können wir zufrieden sein", erklärt Schlagmann Felix Drahotta nach dem Finale. Trainer Tim Schönberg hatte sich etwas mehr erhofft. „Das war schon enttäuschend. Ich hatte damit gerechnet, dass wir um die Medaillen mitfahren können, aber wir waren schon früh chancenlos. Das ist schon ärgerlich. Ich kann es noch nicht wirklich erklären, es sah etwas schwerfällig aus. Das war auf jeden Fall nicht unser bestes Rennen. Aber WM-Sechster ist jetzt ok, das Minimalziel haben wir erreicht“, so Trainer Tim Schönberg nach dem Rennen.

Frauen-Vierer ohne wird Sechster im B-Finle
Am Vormittag standen bereits zwei B-Finals mit deutscher Beteiligung an. Nach dem verpassten Finale wollte der Frauen-Vierer ohne Steuerfrau den Kopf nicht in den Sand stecken, sondern heute noch einmal zeigen, dass sie es besser können. Schon kurz nach dem Start setzte sich das Boot aus Großbritannien an die Spitze, Sophie Oksche (Donau-Ruder-Club Ingolstadt e.V.), Frauke Hacker (Olympischer Ruder-Club Rostock von 1956 e.V.), Isabelle Hübener (Ruder-Club Potsdam e.V.) und Alexandra Höffgen (Neusser Ruderverein e.V.) nahmen mit dem restlichen Feld die Verfolgung auf. Nach 500 m lagen die Deutschen als Fünfter 2,6 Sekunden zurück. Auf der zweiten Teilstrecke konnten die Britinnen die Führung weiter ausbauen, das deutsche Quartett fiel auf Rang sechs zurück und überquerte mit sechs Sekunden Rückstand die zweite Zeitmessung. Mit 35 Schlägen pro Minute gingen die Athletinnen von Trainer Werner Nowak auf die zweite Streckenhälfte, verloren aber weitere Sekunden auf die vor ihnen liegenden Boote. Als Sechster mit fast elf Sekunden Rückstand kamen die Deutschen am Ende ins Ziel, damit beenden sie die WM auf Rang 12.

Männer-Doppelvierer beendet die WM auf Rang acht
Besser machen wollte es auch der Männer-Doppelvierer, der sich eigentlich das WM-Finale als festes Ziel vorgenommen hatte. Ruben Steinhardt (Der Hamburger und Germania Ruder Club e.V.), Philipp André Syring (Sportclub Magdeburg e.V. Abteilung Rudern), Hans Gruhne (Ruder-Club Potsdam e.V.) und Stephan Krüger (Frankfurter Rudergesellschaft 'Germania' 1869 e.V.) ordneten sich nach dem Start hintern den Russen ein und lagen nach 500 m als Dritter knapp eine Sekunde zurück. Auf der zweiten Teilstrecke ruderten die Deutschen und Briten auf das russische Boot auf, innerhalb von nur 0,5 Sekunden überquerten alle drei Boote die 1.000-m-Marke. Mit 38 Schlägen pro Minute ginge es auf die zweite Streckenhälfte, die Briten in der Spitze machten das Tempo. In einem spannenden Finish verpassten die Deutschen den Sieg nur knapp, am Ende fehlten 0,81 Sekunden. Damit fahren die Jungs als Achter der WM nach Hause. „Das war unser bestes Rennen heute. Schade, dass wir das nicht im Hoffnungslauf abrufen konnten, sonst hätten wir da sicher vorne mitspielen können. Am Ende war es ein Bord-an-Bord-Kampf mit den Briten. Die hätten wir natürlich auch gerne geschlagen“, so Trainer Marcus Schwarzrock.

Leichter Frauen-Doppelzweier Dritter im C-Finale
Nach der Mittagspause standen noch die C-Finals der beiden leichten Doppelzweier an. Leonie Pless und Katrin Thoma (beide Frankfurter Rudergesellschaft 'Germania' 1869 e.V.) fanden zu Beginn nicht richtig ins Rennen und lagen nach 500 schon vier Sekunden auf die führenden Spanierinnen zurück. Bis zur 1.000-m-Marke konnte das Duo den Rückstand etwas verkleinern, an der Platzierung hatte sich noch nichts geändert. Auf der zweiten Streckenhälfte arbeiteten sich die Athletinnen von Trainer Ralf Hollmann immer weiter nach vorne und gingen als Vierte auf die letzten 500 m. Mit einem tollen Finish konnten sie auch noch die zurückgefallenen Spanier auf Rang abfangen und als Dritter die Ziellinie überqueren. Damit fahren sie als WM-15. nach Hause.

Platz 14 für den leichten Männer-Doppelzweier
Einen Platz besser ist der leichte Männer-Doppelzweier, der nach dem unfairen Bedingungen im Viertelfinale noch das Beste aus der WM rausholen wollte. Konstantin Steinhübel (Akademischer Ruderclub Würzburg e.V.) und Jonathan Rommelmann (Crefelder Ruder-Club 1883 e.V.) lagen nach 500 m fast gleichauf mit den Kanadiern und den Franzosen. Bis zur 1.000-m-Marke hatten die Franzosen einen kleinen Vorsprung rausgerudert. Mit zwei Sekunden Rückstand auf Frankreich gingen die Athleten von Trainer Dirk Brockmann auf die letzte Teilstrecke. Dank eines guten Endspurts kämpften sich die Deutschen noch auf Rang zwei vor und beenden die WM auf den 14. Platz. Dabei hätte die Endzeit von 06:10.10 Min heute für Bronze gereicht.

Events

Boote

Vorlauf 3 7:39.91 2 . Platz
Hoffnungslauf 2 7:39.86 1 . Platz
Halbfinale A/B 1 7:32.74 3 . Platz
Finale A 7:41.68 6 . Platz

Vorlauf 3 6:52.55 2 . Platz
Viertelfinale 4 6:49.10 1 . Platz
Halbfinale A/B 2 6:49.63 2 . Platz
Finale A 6:50.71 6 . Platz
Finale A 6:50.71 6 . Platz

Vorlauf 4 7:47.73 5 . Platz
Hoffnungslauf 2 7:39.84 1 . Platz
Halbfinale A/B 2 7:50.13 4 . Platz
Finale B 7:56.11 3 . Platz
Finale B 7:56.11 3 . Platz

Vorlauf 4 6:41.03 1 . Platz
Halbfinale A/B 2 6:52.97 1 . Platz
Finale A 6:56.36 1 . Platz
Finale A 6:56.36 1 . Platz

Vorlauf 1 11:25.88 3 . Platz
Hoffnungslauf 1 12:11.99 1 . Platz
Finale A 11:23.29 4 . Platz

Vorlauf 2 9:45.44 3 . Platz
Hoffnungslauf 1 9:49.44 3 . Platz
Finale B 9:49.80 1 . Platz

Vorlauf 2 7:04.50 4 . Platz
Hoffnungslauf 2 7:00.30 2 . Platz
Halbfinale A/B 2 6:57.20 5 . Platz
Finale B 6:56.14 4 . Platz

Vorlauf 4 6:05.34 1 . Platz
Halbfinale A/B 2 6:09.70 3 . Platz
Finale A 6:16.77 5 . Platz

Vorlauf 4 7:10.41 3 . Platz
Hoffnungslauf 2 7:12.65 3 . Platz
Halbfinale C/D 2 7:25.53 2 . Platz
Finale C 7:09.12 3 . Platz

Vorlauf 5 6:19.23 2 . Platz
Viertelfinale 1 6:56.96 4 . Platz
Halbfinale C/D 1 6:24.82 1 . Platz
Finale C 6:10.10 2 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 7:56.38 3 . Platz
Finale A 7:50.66 4 . Platz

Vorlauf 1 6:17.90 1 . Platz
Halbfinale A/B 1 6:28.84 2 . Platz
Finale A 6:11.42 2 . Platz

Vorlauf 2 5:44.75 3 . Platz
Hoffnungslauf 1 5:48.13 4 . Platz
Finale B 5:40.69 2 . Platz

Vorlauf 1 6:31.21 3 . Platz
Hoffnungslauf 1 6:35.50 4 . Platz
Finale A 6:34.25 3 . Platz

Vorlauf 1 5:50.44 1 . Platz
Finale A 5:51.21 1 . Platz

Vorlauf 5 6:24.43 1 . Platz
Viertelfinale 3 7:08.25 6 . Platz
Halbfinale C/D 2 0:00.00
Halbfinale C/D 2 0:00.00

Vorlauf 1 6:36.01 3 . Platz
Halbfinale A/B 2 7:04.60 5 . Platz
Finale B 6:47.17 6 . Platz

Vorlauf 3 5:54.76 2 . Platz
Halbfinale A/B 2 6:04.44 3 . Platz
Finale A 5:55.32 6 . Platz

Vorlauf 2 5:22.88 1 . Platz
Finale A 5:24.31 1 . Platz

Galerien