15. Juli 2018 | Nationalmannschaft | von Judith Garbe

DRV-Athleten holen acht Medaillen

Zum zweiten Mal in Folge steht der Frauen-Doppelvierer ganz oben auf dem Podest: Fotos: DRV/Seyb
Dritter Sieg im dritten Rennen - der Deutschland-Achter ist in dieser Saison ungeschlagen.
Oliver Zeidler beeindruckt die Ruderwelt. Der Ruder-Neuling gewinnt Silber und holt damit im dritten Weltcup die dritte Medaille.
Drittes Podium beim dritten Weltcup. Timo Piontek und Lars Hartig gewinnen Silber in Luzern.
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Die Athletinnen und Athleten des Deutschen Ruderverbandes rudern weiter in der Erfolgsspur. Mit insgesamt vier Medaillen in den olympischen und 4 Medaillen in den nicht-olympischen Bootsklassen reist der DRV-Tross vom Weltcupfinale auf dem Rotsee in Luzern ab. Damit hat der DRV auch die Nationenwertung für alle drei Weltcups gewonnen.

Dominate Vorstellung des ersten Frauen-Doppelvierers
Die Anspannung in den beiden Frauen-Doppelvierern war groß, schließlich ging es heute um die WM-Nominierung – nur das schnellere Boot fährt nach Plovdiv. Das Quartett mit Marie-Cathérine Arnold (Hannoverscher Ruder-Club von 1880 e.V.), Carlotta Nwajide (Deutscher Ruder-Club von 1884 e.V.), Franziska Kampmann (Ruderverein Waltrop von 1928 e.V.) und Frieda Hämmerling (Rudergesellschaft Germania e.V. Kiel) hat heute vom Start weg klar gemacht, dass der Sieg heute nur über sie geht. Mit einem Blitzstart setzte sich die junge deutsche Crew an die Spitze des Feldes und hatte schon bei der 500-m-Marke eine ¾ Bootslänge Vorsprung auf die Verfolger aus Polen herausgerudert. Das zweite deutsche Boot mit Charlotte Reinhardt (Ruderverein Dorsten e.V.), Frauke Hundeling (Deutscher Ruder-Club von 1884 e.V.), Carina Bär (Heilbronner Rudergesellschaft 'Schwaben' von 1879 e.V.) und Michaela Staelberg (Crefelder Ruder-Club 1883 e.V.) lag zu der Zeit auf der fünften Position. Im weiteren Rennverlauf baute das erste deutsche Boot den Vorsprung immer weiter aus und ließ nichts anbrennen. Mit fast einer Bootslänge Vorsprung siegten Arnold, Nwajide, Kampmann und Hämmerling. Damit holten die vier auch den Weltcup-Gesamtsieg für Deutschland. „Wir waren selbst überrascht, wie gut der Start geklappt hat und dass wir uns direkt absetzen konnten. Da wussten wir, dass heute was geht, denn unsere Stärke liegt auf der zweiten Streckenhälfte. Jetzt sind wir einfach total froh, dass wir uns für die WM qualifiziert haben und uns in jetzt in aller Ruhe dafür vorbereiten können“, freut sich Carlotta Nwajide.

Deutschland-Achter ungeschlagen
Das Achterfinale war an Spannung kaum zu überbieten. Die Australier übernahmen kurz nach dem Start die Führung vor dem deutschen Boot mit Johannes Weißenfeld (Ruderclub 'Westfalen'  1929 e.V. Herdecke), Felix Wimberger (Passauer Ruderverein von 1874 e.V.), Maximilian Planer (Bernburger Ruderclub e.V.), Torben Johannesen (Ruder-Club Favorite Hammonia), Jakob Schneider (Ruderklub am Baldeneysee e.V.), Malte Jakschik (Ruderverein Rauxel von 1922 e.V.), Richard Schmidt (Ruderverein 'Treviris 1921' e.V.), Schlagmann Hannes Ocik (Schweriner Rudergesellschaft von 1874/75 e.V.) und Steuermann Martin Sauer (Berliner RC). Auf Höhe der 500-m-Marke trennte das DRV-Flaggschiff nicht mal einen Luftkasten von den Aussies. Bei der Streckenhälfte sind beide Boote gleichauf, aber auch die Niederländer sind dran. Auf den letzten 500 m konnten sich die Jungs von Trainer Uwe Bender dann aber etwas absetzen und den Vorsprung dank einen starken Endspurts mit 14 Hundertsel hauchdünn ins Ziel retten. Damit ist der Deutschland-Achter in der laufenden Weltcup-Saison wieder einmal ungeschlagen. "Das war schon richtig spannend, ich weiß nicht genau, woran das lag. Eventuell sind wir etwas schlechter gestartet, haben dann aber immer besser ins Rennen gefunden und am Ende Gold geholt. Das Triple ist dem Deutschland-Achter zuletzt 2011 gelungen", so der jüngste aus dem Team, Torben Johannesen. "Wir wussten, dass die Australier gut drauf sind, das war schon beeindruckend. Das war so knapp heute, das hätte auch anders ausgehen können, deshalb sind wir total happy, dass wir jetzt den dritten Sieg im dritten Weltcup geholt haben“, freut Richard Schmidt und ergänzt. In den kommenden Wochen werden wir weiter an uns arbeiten und uns für die WM vorbereiten." 

Piontek und Hartig zum dritten Mal im Finale
Nach Silber in Linz wollten Timo Piontek und Lars Hartig heute ganz oben stehen. So gingen die beiden das Rennen auch an. Mit einem Blitzstart setzte sich das Duo an die Spitze des Feldes, dicht gefolgt von den Booten aus Neuseeland und der Niederlande. Mit 38 Schlägen pro Minute gingen die Deutschen in Führung liegend auf die letzten 500 m. Dann setzte das Boot aus Polen zu einem starken Endspurt an und passierte das deutsche Boot auf den letzten Metern noch. Trotzdem ein starker Auftritt der Jungs von Bundestrainer Karsten Timm, die auch mit Silber – der dritten Medaille im dritten Weltcup - mehr als zufrieden sein können, schließlich haben sie auch den Weltcup-Gesamtsieg geholt. „Vor der Saison hätten wir nie damit gerechnet, dass wir am Ende Weltcup-Gesamtsieger werden. Bei uns passt einfach alles“, so Timo Piontek. „Wir sind definitiv noch nicht am Limit und bereiten uns jetzt in den kommenden Wochen in aller Ruhe auf die WM vor, um dort um eine Medaille mitzurudern“, ergänzt Lars Hartig.

Zeidler holt Silber und Gesamt-Weltcup
Die internationale Ruderwelt schaut derzeit begeistert auf Oliver Zeidler (Donau-Ruder-Club Ingolstadt e.V.). Der deutsche Newcomer holte bei seinem dritten Weltcup-Start die dritte Medaille sowie den Weltcup-Gesamtsieg. Der 21-Jährige versuchte vom Start weg mit dem Neuseeländer Robert Manson und dem Tschechen Ondrej Synek mitzugehen, die das Feld anführten. Tim-Ole Naske (Ruder-Gesellschaft 'Hansa' e.V.) hingegen fand nicht richtig ins Rennen und musste schon frühzeitig abreißen lassen. Auf den letzten 500 m zog Zeidler zu einem Endspurt an und fing auf den letzten Meter noch den Olympia-Bronzemedaillengewinner aus Tschechien ab. „Das ist ein super Ergebnis. Ich hab versucht, mich an die Schnellsten dranzuhängen. Als ich gesehen habe, dass ich an Synek dran war, wollte ich den natürlich auch noch knacken, so wie er mich in Linz noch eingefangen hat. Das hat auch geklappt und ich bin einfach total froh über das Ergebnis“, so Zeidler. Tim-Ole Naske überquerte als Sechster die Ziellinie

Männer-Doppelvierer verpasst Medaille
Nach Silber in Belgrad und Bronze in Linz, hat es heute leider nicht zu einer Medaille gereicht für den Männer-Doppelvierer. Ruben Steinhardt (Der Hamburger und Germania Ruder Club e.V.), Philipp André Syring (Sportclub Magdeburg e.V. Abteilung Rudern), Hans Gruhne (Ruder-Club Potsdam e.V.) und Stephan Krüger (Frankfurter Rudergesellschaft 'Germania' 1869 e.V.) setzten sich nach einem schnellen Start direkt an die Spitze des Feldes, doch das Boot aus den Niederlanden schloss auf Höhe der 1.000-m-Marke auf das deutsche Boot auf. Ein enges Rennen entwickelte sich. Auf den letzten 500 m fehlten den Jungs von Trainer Marcus Schwarzrock dann die nötigen Körner, in einem starken Schlussspurt sicherte sich das Boot aus Großbritannien den Titel, das deutsche Quartett verpasste Bronze nur knapp und wurde Vierter.

Thiele wird Sechste
Für eine Medaille hat es bei Annekatrin Thiele (SC DHfK Leipzig e.V. Abtlg. Rudern) im Frauen-Einer heute leider nicht gereicht. Die Leipzigerin fand nicht richtig ins Rennen und musste die Boote an der Spitze ziehen lassen. Bei der 1.000-m-Marke betrug der Rückstand schon fast vier Sekunden. Am Ende kam sie als Sechste ins Ziel.

Männer-Vierer ebenfalls auf Rang sechs
„All-in“ wollten die Jungs von Tim Schönberg heute gehen. Doch damit ist es leider nicht geworden. Der Männer-Vierer ohne Steuermann mit Felix Brummel (Ruderverein Münster von 1882 e.V.), Nico Merget (Frankfurter Rudergesellschaft 'Germania' 1869 e.V.), Peter Kluge (Celler Ruderverein e.V.) und Schlagmann Felix Drahotta (RTHC Bayer Leverkusen) hat schon früh den Anschluss an die Spitze verloren, wo Australien ein einsames Rennen ruderte. Mehr als Platz sechs war heute einfach nicht drin.

Starker Abschluss des leichten Männer-Doppelzweiers
Starker Abschluss des leichten Männer-Doppelzweiers. Konstantin Steinhübel (Akademischer Ruderclub Würzburg e.V.) und Jonathan Rommelmann (Crefelder Ruder-Club 1883 e.V.) haben im B-Finale noch einmal gezeigt, dass sie ganz vorne mitfahren können. Das Duo übernahm im B-Finale nach 1.000 m die Führung und  gewann mit fast zwei Sekunden Vorsprung vor dem Boot aus Tschechien. „Das war ein richtig guter Abschluss heute. Es tut wirklich gut, mal wieder ein Rennen zu gewinnen“, freut sich Steinhübel. „Wir haben heute eine Kombination aus den beiden vorherigen Rennen hinbekommen und bei der 1.000-m-Marke den richtigen Knopf gefunden. Wir sind auf jeden Fall auf dem richtigen Weg.“

Männer-Zweier Fünfter im B-Finale
Für Paul Schröter (Ruderklub am Wannsee e.V.) und Laurits Follert (Crefelder Ruder-Club 1883 e.V.) stand heute das B-Finale im Männer-Zweier ohne auf dem Programm. Die Jungs von Bundestrainer Christian Viedt legten gut los und führten bis zur 1.500-m-Marke. Dann konnte das Duo das Tempo nicht mehr halten und musste die anderen Boots ziehen lassen, am Ende wurde es Rang fünf.

Frauen-Vierer wird insgesamt Neunter
Sophie Oksche (Donau-Ruder-Club Ingolstadt e.V.), Frauke Hacker (Olympischer Ruder-Club Rostock von 1956 e.V.), Alexandra Höffgen (Neusser Ruderverein e.V.) und Ida Kruse (Ruderverein Münster von 1882 e.V.) standen nach dem verpassten Finaleinzug heute ebenfalls im B-Finale. Die Mädels von Bundestrainer Werner Nowak wurden dort Dritte und beenden den Weltcup als insgesamt Neunte.

Leichter Frauen-Doppelzweier wird Zweiter im B-Finale
Der leichte Frauen-Doppelzweier mit Anja Noske (Ruderverein Saarbrücken e.V.) und Leonie Pless (Frankfurter Rudergesellschaft 'Germania' 1869 e.V) fährt mit einem zweiten Platz im B-Finale nach Hause. Das Duo hängte sich nach dem Start an das Boot aus den USA, musste dieses aber auf den letzten 500 m ziehen lassen. Mit vier Sekunden Vorsprung auf die Drittplatzierten aus Australieren überquerten die Deutschen die Ziellinie.  

Vier Medaillen bei den Leichtgewichten
Bereits gestern gab es vier Medaillen in den nichtolympischen Bootsklassen. Marie-Louise Dräger und der leichte Männer-Doppelvierer holten Gold, Bronze ging an Lars Wichert und den leichten Frauen-Doppelvierer.

Holtmeyer zufrieden
Der leitende Bundestrainer Ralf Holtmeyer zeigte sich zufrieden mit der Gesamtleistung. „Der Deutschland-Achter hat zum dritten Mal und Doppelvierer zum zweiten Mal in Folge gewonnen, das war schon super. Es ist wichtig einen schnellen Doppelvierer zu haben, der Doppelzweier setzt sich dann ja aus dem anderen Boot zusammen. Mit Oliver Zeidler haben wir quasi einen Sechser im Lotto, das ist schon beeindruckend. Aber auch der zweite Platz des Männer-Doppelzweiers war stark, zumal sie im Vorfeld krankheitsbedingt geschwächt waren. Und nicht zu vergessen die guten Leistungen vom Vormittag, wo der leichte Doppelzweier ein tolles Rennen gezeigt hat.“

Events

Weltcup III

Nationalmannschaft | Luzern (SUI)

Boote

Vorlauf 3 7:42.28 2 . Platz
Hoffnungslauf 2 7:49.65 1 . Platz
Halbfinale A/B 1 7:45.59 3 . Platz
Finale A 7:48.48 6 . Platz

Vorlauf 1 7:42.84 3 . Platz
Hoffnungslauf 3 8:08.61 3 . Platz
Finale C 7:56.82 6 . Platz

Vorlauf 4 6:58.85 1 . Platz
Viertelfinale 3 7:07.73 3 . Platz
Halbfinale A/B 1 6:43.72 3 . Platz
Finale A 7:12.16 6 . Platz

Vorlauf 6 6:56.25 1 . Platz
Viertelfinale 2 7:07.68 1 . Platz
Halbfinale A/B 1 6:43.29 1 . Platz
Finale A 6:59.45 2 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 7:51.41 3 . Platz
Finale A 7:39.21 1 . Platz

Vorlauf 4 7:15.12 2 . Platz
Halbfinale A/B 1 7:06.45 2 . Platz
Finale A 6:59.24 3 . Platz

Vorlauf 3 6:25.76 2 . Platz
Halbfinale A/B 1 6:20.47 3 . Platz
Finale A 6:19.80 2 . Platz

Vorlauf 2 7:24.33 5 . Platz
Hoffnungslauf 1 7:15.03 4 . Platz
Finale B 7:16.29 2 . Platz

Vorlauf 2 6:20.06 1 . Platz
Halbfinale A/B 1 6:22.75 5 . Platz
Finale B 6:23.75 1 . Platz

Vorlauf 1 6:17.38 1 . Platz
Finale A 6:27.28 1 . Platz

Vorlauf 1 6:25.29 4 . Platz
Hoffnungslauf 1 6:16.14 3 . Platz
Finale A 6:34.93 5 . Platz

Vorlauf 2 5:46.16 1 . Platz
Finale A 5:47.66 4 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 6:30.23 2 . Platz
Finale A 6:32.37 3 . Platz

Vorlauf 2 5:56.56 1 . Platz
Finale A 5:55.30 1 . Platz

Vorlauf 5 6:44.85 2 . Platz
Viertelfinale 1 6:34.84 2 . Platz
Halbfinale A/B 2 6:44.80 4 . Platz
Finale B 6:46.31 5 . Platz

Vorlauf 1 6:54.51 4 . Platz
Viertelfinale 4 6:54.18 5 . Platz
Finale D 6:50.64 4 . Platz

Vorlauf 2 6:46.10 4 . Platz
Hoffnungslauf 1 6:47.72 5 . Platz
Finale B 6:51.65 3 . Platz

Vorlauf 1 5:59.16 1 . Platz
Halbfinale A/B 1 6:03.23 3 . Platz
Finale A 6:02.86 6 . Platz

Vorlauf 2 5:28.73 1 . Platz
Finale A 5:31.81 1 . Platz

Galerien