23. Juni 2018 | Nationalmannschaft | von Judith Garbe

Ein Medaillensatz am 2. Wettkampftag, 11 weitere Boote im Finale

Jason Osborne holt beim zweiten Weltcup die zweite Goldmedaillen. Fotos: DRV/Seyb
Sylvia Pille-Steppart gewinnt Bronze.
Frauke Hacker schenkt sich den Finaleinzug zum Geburtstag.
Silber für den leichten Männer-Doppelvierer.
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Sowohl der Wind als auch die Temperaturen haben sich am zweiten Wettkampftag in Linz abgeschwächt. Bei fairen Bedingungen und knapp 15 Grad wurden heute bereits die ersten Medaillen in den nicht-olympischen und paralympischen Bootsklassen vergeben. Gleich drei davon gingen auf das Konto des Deutschen Ruderverbandes. Weitere 11 DRV-Boote haben sich für die morgigen Finals qualifiziert, sieben Boote werden im B-Finale um eine Top-Ten-Platzierung rudern.

Osborne rudert zur zweiten Goldmedaille
Jason Osborne (Mainzer Ruder-Verein von 1878 e.V.) rudert weiter in der Erfolgsspur. Der Mainzer gewann nach seinen Halbfinallauf am Vormittag auch das große Finale am frühen Abend. Bereits nach der Streckenhälfte hatte Osborne schon eine Bootslänge Vorsprung rausgerudert, auf den letzten 500 m konnte er den Abstand weiter vergrößern und mit fast zwei Bootslängen Vorsprung zu Gold rudern. Damit feiert der Leichtgewichtsruderer seinen zweiten Sieg in Folge. Sein Teamkollege Jonathan Rommelmann (Crefelder Ruder-Club 1883 e.V.), der sich als Halbfinalszweiter ebenfalls zum zweiten Mal in Folge für den Endlauf qualifiziert hatte, verpasste als Vierter eine Medaille nur knapp. 

Silber für den leichten Männer-Doppelvierer
Nach dem Bahnverteilungsrennen gestern stand für Florian Roller (Stuttgarter Rudergesellschaft von 1899 e.V.), Moritz Moos (Mainzer Ruder-Verein von 1878 e.V.), Max Röger (Rudergesellschaft Wiking Berlin e.V.) und Joachim Agne (Akademischer Ruderclub Würzburg e.V.) heute das große Finale an. Das Quartett erwischt einen guten Start, musste nach 500 m allerdings das Boot aus Italien passieren lassen. Am Ende wurde es Silber für die Jungs von Trainer Robert Sens.

Bronze für Pille-Steppat
Zweites Edelmetall für Pararuderin Sylvia Pille-Steppat (Wilhelmsburger RC) in der laufenden Weltcupsaison. Die Hamburgerin holte Bronze im Einer.

Naske und Zeidler im Finale 
Der leitende Bundestrainer Ralf Holtmeyer sprach gestern von einem Luxusproblem bei zwei so starken Einern. Heute trafen Tim Ole Naske (Ruder-Gesellschaft 'Hansa' e.V .) und Oliver Zeidler (Donau-Ruder-Club Ingolstadt e.V.) im Halbfinale aufeinander und boten ein spannendes Duell. Naske setzte sich vom Start weg an die Spitze und dominierte das Feld von vorne. Dicht dahinter folgte Zeidler, der mit dem Norweger Kjetil Broch um die Plätze zwei und drei kämpfte. Mit einem tollen Schlussspurt sicherte sich der deutsche Newcomer Platz zwei hinter dem starken Naske. Damit stehen beide deutschen Fahrer mit besten Medaillenchancen im Finale.

Thiele siegt im Halbfinale  
Dort steht auch Annekatrin Thiele (SC DHfK Leipzig e.V. Abtlg. Rudern), die mit einem Start-Ziel-Sieg souverän das Finalticket löste. Die Leipzigerin ließ im gesamten Rennverlauf nichts anbrennen und steht verdient im morgigen Endlauf.

Männer-Doppelzweier mit zweitschnellster Vorlaufzeit
Timo Piontek (Koblenzer Ruderclub Rhenania 1877/1921 e.V.) und Lars Hartig (Friedrichstädter Rudergesellschaft e.V.) stehen wie in Belgrad im Endlauf der sechs besten Boote. Das Duo lag bis zur 1.500-m-Marke in Führung, musste sich im Endspurt aber dem Boot aus der Schweiz geschlagen geben. Den Angriff der Italiener konnten sie erfolgreich abwehren, sodass sie sich mit Rang zwei ungefährdet das Finalticket gesichert haben.

Beide Frauen-Doppelzweier gewinnen Halbfinale 
Nach ihrer einjährigen Pause vom internationalen Rudergeschäft steht Carina Bär (Heilbronner Rudergesellschaft 'Schwaben' von 1879 e.V.) mit Bootskollegin Michaela Staelberg (Crefelder Ruder-Club 1883 e.V.) in Linz im Finale. Das Duo gewann das Halbfinale souverän mit vier Sekunden Vorsprung. Im Endlauf treffen sie auf das zweite deutsche Boot mit Frauke Hundeling (Deutscher Ruder-Club von 1884 e.V.) und Charlotte Reinhardt (Ruderverein Dorsten e.V.), die in ihrem Halbfinale einen beeindruckenden Start-Ziel-Sieg feierten und als Schnellste in den Endlauf einzogen.

Männer-Doppelvierer souverän weiter
Ruben Steinhardt (Der Hamburger und Germania Ruder Club e.V.), Philipp André Syring (Sportclub Magdeburg e.V. Abteilung Rudern), Hans Gruhne (Ruder-Club Potsdam e.V.) und Stephan Krüger (Frankfurter Rudergesellschaft 'Germania' 1869 e.V.) stehen ebenfalls zum zweiten Mal in Folge im Finale. Das von Marcus Schwarzrock trainierte Boot hängte sich vom Start weg an die Konkurrenz aus Italien und ruderte ungefährdet auf den zweiten Rang.

"Ich bin froh, dass alle Boote ins Finale gefahren sind. Es ist natürlich sehr positiv,  wenn zwei deutsche Einer-Fahrer im Endlauf eines Weltcups stehen, das hatten wir lange nicht mehr", freut sich Disziplintrainer Männer-Skull, Marcus Schwarzrock. "Aber auch der Doppelzweier hat sich mit Platz zwei gut geschlagen. Der Doppelvierer hatte es in seinem Halbfinale mit den starken Italienern zu tun und hat ebenfalls mit Rang zwei das Finale erreicht. Jetzt freue ich mich auf morgen."

Frauen-Doppelvierer siegt im Hoffnungslauf
Nachdem der zu 75% neu formatierte Frauen-Doppelvierer mit Marie-Cathérine Arnold (Hannoverscher Ruder-Club von 1880 e.V.), Carlotta Nwajide (Deutscher Ruder-Club von 1884 e.V.), Franziska Kampmann (Ruderverein Waltrop von 1928 e.V.) und Frieda Hämmerling (Rudergesellschaft Germania e.V. Kiel) nach Platz zwei im Vorlauf heute im Hoffnungslauf ran musste, hat sich das Quartett dort mit einem Start-Ziel-Sieg ungefährdet für den Endlauf qualifiziert.

„Das war ein guter, positiver Tag heute. Alle Boote haben gewonnen und stehen im Finale“, freut sich Disziplintrainer Frauen-Skull über die Ergebnisse der heutigen Halbfinals. „Der Doppelzweier mit  Michi und Carina ist relativ locker gerudert, Frauke und Charly mussten einen starken Endspurt fahren. Der Doppelvierer ist besser gestartet als gestern und dann ein stabiles Rennen gefahren. Die Mädels haben noch eine kleine Reserve“, so Witkowski.

Deutschland-Achter im Duell mit Großbritannien
Im Hoffnungslauf des Deutschland-Achtersmit Johannes Weißenfeld (Ruderclub 'Westfalen'  1929 e.V. Herdecke), Felix Wimberger (Passauer Ruderverein von 1874 e.V.), Maximilian Planer (Bernburger Ruderclub e.V.), Torben Johannesen (Ruder-Club Favorite Hammonia), Jakob Schneider (Ruderklub am Baldeneysee e.V.), Malte Jakschik (Ruderverein Rauxel von 1922 e.V.), Richard Schmidt (Ruderverein 'Treviris 1921' e.V.), Hannes Ocik (Schweriner Rudergesellschaft von 1874/75 e.V.) und Steuermann Martin Sauer (Berliner Ruder-Club e.V.) lief es auf das erwartete Duell mit dem Boot aus Großbritannien hinaus. „Mit dem gestrigen Zeitfahren sind wir in eine neue, ungewohnte Situation gerutscht. Wir wollten heute mit Sparenergie durchkommen, das ist uns nicht gelungen“, sagte Bundestrainer Uwe Bender. Denn die Briten machten von Beginn an Druck und setzten sich mit einem Luftkasten vor das DRV-Flaggschiff. Am Ende ging es darum, den zweiten Platz vor Italien und dem zweiten holländischen Achter abzusichern. „Wir haben gemerkt, dass die Briten das Ding nicht mehr hergeben. Noch einmal anzugreifen, hätte im Hinblick auf das Finale einen zu großen Aufwand bedeutet“, meinte Bender und ergänzte: „Am Freitag einen Ausbrenner zu fahren und dann am Samstag noch einen – das funktioniert im Hinblick auf das Finale am Sonntag nicht.“

Männer-Vierer ohne mit starkem Schlussspurt
Das Halbfinale des Männer-Vierers ohne war ein Spiegelbild des vorherigen Frauen-Vierer Halbfinals. Nach einem nicht optimalen Start kämpften sich Felix Brummel (Ruderverein Münster von 1882 e.V.), Peter Kluge (Celler  Ruderverein e.V.), Nico Merget (Frankfurter Rudergesellschaft 'Germania' 1869 e.V.) und Felix Drahotta (RTHC Bayer Leverkusen) im Rennverlauf immer weiter vorne. Dank eines starken Schlussspurts überquerten sie als Zweite die Ziellinie und stehen damit im Finale. „Auch wenn der Start langsamer war als erwartet, haben sie ihre Stärken im Kampf Boot gegen Boot ausgespielt und sich an den Gegnern festgebissen“, sagte Bundestrainer Tim Schönberg, der zuversichtlich aufs Finale und den weiteren Saisonverlauf blickte: „Wir haben zum zweiten Mal die Italiener geschlagen und waren relativ dicht an den Australiern dran. Das lief gut, aber wir sind erst am Anfang.“ 

Männer-Zweier ohne verpasst erhofftes Finale
Paul Schröter (Ruderklub am Wannsee e.V.) und Laurits Follert (Crefelder Ruder-Club 1883 e.V.) im Männer-Zweier ohne haben als Vierter ihres Halbfinals die erhoffte Endrunde knapp verpasst. Am Ende fehlten dem Duo fast sechs Sekunden für den Einzug in die Runde der letzten sechs. 
„Zunächst sind wir locker mitgefahren, kamen mit einem Zwischenspurt noch ran. Ab der 1.000-Meter-Marke hat dann aber nichts mehr funktioniert. Das können wir uns nicht erklären“, sagte Follert, der aber schnell den Blick nach vorne richtete: „Das B-Finale wollen wir wieder so fahren wie gestern im Hoffnungslauf. Dieses Rennen wollen wir gewinnen.“ 

Beide Frauen-Zweier ohne im B-Finale
Sowohl der Zweier ohne mit Hannah Bornschein (Mainzer Ruder-Verein von 1878 e.V.) und Lea-Katlen Kühne (Mainzer Ruder-Verein von 1878 e.V.) als auch das Boot mit Alyssa Meyer (Ruder-Club Tegel 1886 e.V.) und Anna Härtl (Ruder-Club Potsdam e.V.) hat den Finaleinzug gepasst. Im gemeinsamen Halbfinale belegte das Duo Bornschein/Kühne Rang fünf, auf Platz sechs kamen Meyer/Härtl ins Ziel. Für beide Boote steht morgen dann das B-Finale auf dem Programm.

Schönes Geburtstagsgeschenk für Frauke Hacker
Sophie Oksche (Donau-Ruder-Club Ingolstadt e.V.), Frauke Hacker (Olympischer Ruder-Club Rostock von 1956 e.V.), Alexandra Höffgen (Neusser Ruderverein e.V.) und Ida Kruse (Ruderverein Münster von 1882 e.V.) haben bei ihrem Weltcupauftakt direkt das Finale erreicht. Das Quartett kämpfte sich von Teilstück zu Teilstück  nach vorne und hatte in einem spannenden Endspurt gegen das Boot aus Italien die Nase vorn. Ein besseres Geburtstagsgeschenk hätte sich Frauke Hacker zu ihrem 23. Ehrentag nicht machen können.

Beide leichten Frauen-Einer verpassen Finale 
Für die beiden leichten Frauen-Einer hat es mit dem Finaleinzug leider nicht geklappt. Katrin Thoma (Frankfurter Rudergesellschaft 'Germania' 1869 e.V.) wurde in ihrem Rennen Sechste, Marie-Louise Dräger (ORC Rostock) überquerte als Vierte die Ziellinie. Beide kämpfen morgen im B-Finale um eine Top-Ten-Platzierung

Leichte Doppelzweier kämpfen im B-Finale um gute Platzierung
Der leichte Doppelzweier mit Leonie Pless und Ladina Meier (beide Frankfurter Rudergesellschaft 'Germania' 1869 e.V.) hat als Sechste des Halbfinals ebenfalls den Endlauf verpasst. Das Frankfurter Duo fand nicht richtig ins Rennen und musste am Ende auch noch das Boot aus Australien ziehen lassen.

Dem Duo Lars Wichert (Ruder-Club 'Allemannia von 1866') und Konstantin Steinhübel (Akademischer Ruderclub Würzburg e.V.) erging es ähnlich wie dem leichten Frauen-Einer zuvor. Die Schützlinge von Karsten Timm erwischten keinen guten Start und verpassten dadurch schon frühzeitig den Anschluss an die Spitze. Als ebenfalls Sechsplatziertes ist der Traum vom Finale geplatzt, die zwei können morgen im B-Finale noch um eine gute Platzierung rudern.

In der Breite gut aufgestellt
"Das war ein erfolgreicher Tag mit den drei Medaillen. Insgesamt sind die Halbfinals gut durchgekommen, vor allem mit den beiden Einern", so der leitende Bundestrainer Ralf Holtmeyer. "In der Breite sind wir damit ähnlich gut aufgestellt wie in Belgrad, obwohl hier in Linz noch mehr internationale Konkurrenz am Start ist. Jetzt müssen wir schauen, dass wir morgen vorne mitfahren."

Events

Weltcup II

Nationalmannschaft | Linz (AUT)

Boote

Vorlauf 7:35.43 3 . Platz
Halbfinale 7:32.86 1 . Platz
Finale A 7:28.82 6 . Platz

Vorlauf 7:05.74 2 . Platz
Viertelfinale 0:00.00
Halbfinale 6:52.64 2 . Platz
Finale A 6:47.27 3 . Platz

Vorlauf 7:02.97 3 . Platz
Viertelfinale 6:56.61 1 . Platz
Halbfinale 6:50.80 1 . Platz
Finale A 6:46.20 2 . Platz

Vorlauf 11:33.47 3 . Platz
Finale A 11:33.47 3 . Platz

Vorlauf 7:59.31 3 . Platz
Halbfinale 7:56.19 6 . Platz

Vorlauf 7:50.55 3 . Platz
Halbfinale 7:42.39 4 . Platz
Finale B 7:48.03 1 . Platz

Vorlauf 6:57.83 1 . Platz
Halbfinale 6:55.94 1 . Platz
Finale A 6:52.41 1 . Platz

Vorlauf 6:58.54 1 . Platz
Halbfinale 6:58.31 2 . Platz
Finale A 6:56.88 4 . Platz

Vorlauf 7:00.13 3 . Platz
Halbfinale 6:54.71 1 . Platz
Finale A 7:06.33 6 . Platz

Vorlauf 6:58.72 2 . Platz
Halbfinale 7:00.11 1 . Platz
Finale A 6:58.20 3 . Platz

Vorlauf 6:14.68 1 . Platz
Halbfinale 6:14.72 2 . Platz
Finale A 6:13.71 2 . Platz

Vorlauf 7:05.66 5 . Platz
Halbfinale 7:13.72 6 . Platz
Finale B 7:09.98 6 . Platz

Vorlauf 6:31.19 2 . Platz
Halbfinale 6:33.20 6 . Platz
Finale B 6:28.13 6 . Platz

Vorlauf 6:28.66 2 . Platz
Hoffnungslauf 6:22.45 1 . Platz
6:25.91 1 . Platz

Vorlauf 5:45.19 1 . Platz
Halbfinale 5:46.67 2 . Platz
5:42.52 3 . Platz

Vorlauf 6:09.29 3 . Platz
5:58.36 2 . Platz

Vorlauf 7:23.12 4 . Platz
Hoffnungslauf 7:30.08 1 . Platz
Halbfinale 7:23.93 5 . Platz
Finale B 7:30.04 5 . Platz

Vorlauf 7:23.33 5 . Platz
Hoffnungslauf 7:33.99 3 . Platz
Halbfinale 7:34.63 6 . Platz
Finale B 7:35.26 6 . Platz

Vorlauf 6:28.74 2 . Platz
Hoffnungslauf 6:36.16 1 . Platz
Halbfinale 6:37.54 4 . Platz
Finale B 6:37.49 1 . Platz

6:39.33 2 . Platz
Halbfinale 6:36.01 1 . Platz
Finale A 6:33.75 4 . Platz

Vorlauf 5:56.92 2 . Platz
Halbfinale 5:55.18 2 . Platz
Finale A 5:56.60 3 . Platz

Vorlauf 5:30.11 2 . Platz
Hoffnungslauf 5:31.66
Finale A 5:26.88 1 . Platz

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