U23-EM: Fast alle DRV-Boote erreichen in Racice das A-Finale
Mit einer Ausnahme haben am Samstag (6. September 2025) alle Boote des Deutschen Ruderverbandes die A-Finals bei der U23-Europameisterschaft in Racice (Tschechien) erreicht. Das ist schon mal ein gutes Ergebnis für die Mannschaft, die nur mit wenigen Teilnehmern der erfolgreichen U23-Weltmeisterschaft vor sechs Wochen angetreten ist. „Es hat gut funktioniert, das war nicht unbedingt so zu erwarten“, sagte U23-Bundestrainer Dirk Brockmann.
Aethner auf Rang drei im Halbfinale
Im Männer-Einer gelangen Christian Aethner (Hallesche RV Böllberg/Nelson im SV Halle) zwei erfolgreiche Rennen. Zunächst gewann er seinen Vorlauf und stand damit im Semifinale am Nachmittag, der im Unterschied zum Vormittag Gegenwind bereithielt. Mit dem dritten Platz hinter der Türkei und Dänemark qualifizierte sich der deutsche U23-Meister im Einer für das A-Finale am Sonntag. Gegen Cevdet Ege Mutlu, den amtierenden Nachwuchs-Weltmeister dieser Bootsklasse, der auch bei der A-WM in Shanghai für die Türkei starten wird, war erwartungsgemäß kein Kraut gewachsen. Nach einem guten Start bewegte sich Aethner das ganze Rennen über auf einem Finalplatz. Dass er kurz vor Schluss den Dänen August Wisholm passieren lassen musste, war kein Problem, denn den Schweizer Leonardo Salerno hielt Aethner auf Distanz.
Sens/Geyer wollen Italien Titel streitig machen
Dem Männer-Doppelzweier mit Yannik Sens und Jakob Geyer (beide Berliner RC) gelang ein souveräner Vorlauf-Sieg. Beide verwiesen die amtierenden U23-Weltmeister Marvucic/Prati aus Italien sicher auf Platz zwei. Auch bei ihrem zweiten Rennen am Nachmittag wussten die beiden Berliner zu überzeugen. Im zweiten Halbfinale gelang ihnen ein Start-Ziel-Sieg. Ihr Boot lief gut, bei der 1500-Meter-Marke betrug ihr Vorsprung auf die zweitplatzierten Schweizer über eine Bootslänge. Auf den letzten Metern ließen Sens und Geyer nichts mehr anbrennen, obwohl der Kampf um die beiden Finalplätze die Schweiz und Estland noch näher heranbrachte. Im Finale am Sonntag wäre ein Duell mit Italien, das sein Halbfinale in ähnlicher Zeit gewann, um den Europameister-Titel keine Überraschung.
Hanack & Co. gewinnen ihren Vorlauf
Der Männer-Doppelvierer mit Jesse Ilsemann, Ole Hanack, Moritz Küpper und Kjell Richter (RG Hansa, RV Hellas Offenbach, RC Herdecke, RV Kappeln) gelangte als Vorlauf-Sieger ins A-Finale. Das neuformierte Boot dominierte das Rennen, am Ende war es noch eine halbe Länge Vorsprung für die Deutschen vor dem Zweitplazierten Belgien. „Dass von sieben EM-Startern nur zwei bei der WM dabei waren und es trotzdem so gut lief, zeigt unsere Breite im Männer Skull“, sagte Brockmann.
Zastrow/Keim sicher auf Platz zwei
Lino Zastrow und Julius Keim (USV TU Dresden, TV Essen-Kupferdreh) schafften im Männer-Zweier ohne einen sicheren zweiten Platz hinter Italien, damit gelang der direkte Einzug ins A-Finale.
Der Männer-Vierer ohne mit Tom Olbrich, Johann Svoboda, Carl Sgonina und Franz Rudolph (Dresdner RV, alle Dresdner RC) wurde Dritter in einem umkämpften Vorlauf, im Kampf um Rang zwei knapp um 23 Hundertstelsekunden geschlagen von Polen. Die insgesamt drittbeste Zeit reichte aber für den Einzug ins A-Finale.
Gelungenes Einer-Debüt für Gresens
Ein gelungenes Debüt im Frauen-Einer gelang Lena Gresens (RC Potsdam). Als Zweite ihres Vorlaufs schaffte sie den direkten Einzug ins A-Finale. In einem engen Rennen schob sich Gresens im Endspurt noch vor die Griechin. Als souveräne Siegerin des anderen Vorlaufs zog die für die Schweiz startende Rostockerin Aurelia Maxima Janzen ins A-Finale ein.
Frauen-Doppelvierer behauptet Rang zwei
Der Frauen-Doppelvierer mit Anna Schiefer, Frederike Patorra, Rianne Lagerpusch und Charlotte Burgdorf (Deutscher Ruder-Club, RV Wolgast, Frankfurter RG Germania und RV Weser Hameln) steht nach dem zweiten Vorlauf-Platz hinter Italien im A-Finale. Das neu formierte Boot hielt die Unabhängigen Neutralen Athletinnen (AIN) als Dritten in Schach.
Der Frauen-Zweier ohne mit Sophie Egger und Lisa Nagler (RG München, Ulmer RC Donau) wurde Vierter und Letzter seines Vorlaufes. Damit steht für Beide am Sonntag das B-Finale gegen Litauen an. „Schade, ich hätte mir schon gewünscht, dass Beide das A-Finale erreichen“, sagte Brockmann.
Als Drittplatzierter seines Vorlaufs hinter Rumänien und Österreich schaffte es der Frauen-Vierer ohne mit Janina Kröber, Leonie Ristow, Lisa Behrens und Raphaela Werner (SC Magdeburg, RC Potsdam, Der Hamburger und Germania RC, Mainzer RV) trotzdem ins A-Finale. Lediglich Dänemark schied als langsamstes von sieben Booten aus.
Mixed-Achter muss nur Ukraine ziehen lassen
Den Abschluss des Samstags bildete das Bahnverteilungsrennen der Mixed-Achter. Dafür, dass Frederike Patorra, Rianne Lagerpusch, Tom Olbrich, Ole Hanack, Julius Kaim, Lino Zastrow, Lisa Nagler, Sophie Egger und Steuerfrau Magdalena Hallay (RV Wolgast, Frankfurter RG Germania, Dresdener RV, Hanauer RC, TV Essen-Kupferdreh, USV TU Dresden, Ulmer RC Donau, RG München, RC Germania Düsseldorf) in Racice zum ersten Mal gemeinsam ins Boot geklettert waren, lief der erste gemeinsame Wettkampf – für alle als Doppelstart – recht gut. Rumänien war eine Klasse für sich und ruderte weit vorneweg, nur das DRV-Boot vermochte halbwegs zu folgen und wurde Zweiter. Der Abstand zum Drittplatzierten Tschechien war noch weit größer als zu den siegreichen Rumänninen. „Die Ergebnisse heute kann man für das Finale am Sonntag vergessen, da wurde teilweise früh herausgenommen“, sagte Brockmann. „Weil wir nicht eingefahren sind, hatten wir Probleme, vorne loszukommen. Der Streckenschlag war dann aber gut.“ Vielleicht geht ja noch etwas mehr im Finale am Sonntag.
Leichtgewichte: Britten als Zweiter im Finale
Im Leichtgewichts-Männer-Einer hat sich Luca Britten (Saarbrücker RG) als Zweiter seines Vorlaufes direkt für das A-Finale am Sonntag qualifiziert.
Im Bahnverteilungsrennen des Leichtgewichts-Frauen-Einers gelang Ayse Gündüz (RU Arkona Berlin) ein guter Regatta-Einstand. Die WM-Dritte wurde Zweite hinter der U23-Weltmeisterin Dimitra Kontou (Griechenland). Das Sechs-Boote-Feld sieht sich am Sonntag im Finale wieder.
Der Leichtgewichts-Männer-Doppelzweier mit Naveen Alexander Shah und Maximilian Rühling (RV Kurhessen-Cassel und Mainzer RV) wurde im Bahnverteilungsrennen Zweiter hinter dem überraschend starken Norwegen. Dritter wurde Polen, das die beiden Deutschen auch bei der WM hinter sich gelassen hatten. Ein spannendes Finale ist für Sonntag zu erwarten.
Nur drei Boote sind im Leichtgewichts-Frauen-Doppelzweier am Start. Im Bahnverteilungsrennen wurden Carolin Oldenkott und Nathalie Sendjuk (Neusser RV und RK am Wannsee) Zweite mit fast zwölf Sekunden hinter U23-Weltmeister Griechenland. Am Sonntag möchten beide das Rennen enger gestalten.
Der Zeitplan am Sonntag
Auch am Sonntag wird die EM ab 8.55 Uhr in einem Livestream gezeigt, den wir auch auf unserer Webseite rudern.de übernehmen. Die A-Finals beginnen um 10.05 Uhr.