Holger Siegler ist als einziger deutscher Schiedsrichter bei der WM in Sarasota dabei. Wir haben mit dem Münsteraner über seine Aufgaben hier in Florida gesprochen.
Ist es deine erste A-WM, die du als Schiedsrichter begleitest?
Ich war schon auf mehreren Weltmeisterschaften als Schiedsrichter eingesetzt und war Jurymitglied auf den OS 2000 in Sydney und der Universiade 2015 in Südkorea. Dieses Jahr bin ich dreißig Jahre internationaler Schiedsrichter und damit hier in Sarasota der Dienstälteste.
Wie wird man überhaupt Schiri für die WM? Muss man sich bewerben oder wird man angefragt?
Man muss sich beim DRV bewerben, wenn man dort ausgewählt wird, muss man in einer zweiten Runde von der FISA aus einem großen Kreis von Bewerbern ausgewählt werden.
Wie ist dein Eindruck von der Veranstaltung hier?
Die Regattastrecke ist eine neue und super tolle Anlage, die amerikanischen Organisatoren sind mit viel Engagement und Enthusiasmus dabei.
Wie groß ist das Schiedsrichter-Team hier in Sarasota? Aus wie vielen Nationen kommen die Schiris?
Wir sind insgesamt 19 Schiedsrichter (inkl. Jurypräsident Patrick Rombaut aus Belgien) aus 19 Nationen.
Wie müssen wir uns euren Alltag während des Wettkampfes vorstellen?
Wir wohnen alle zusammen in einem Hotel und haben deshalb auch eine ganze Reihe persönliche Kontakte. Wir treffen uns jeden Morgen 90 Minuten vor dem ersten Rennen und besprechen dann den Tag. An einigen Nachmittagen gibt es auch noch weitere Termine, z.B. ein mehrstündiges Seminar.
Was ist die größte Herausforderung in eurem Job?
Oberste Ziele sind immer die Sicherheit der RuderInnen und die Fairness der Wettkämpfe zu garantieren. Das ist bei so vielen verschiedenen Nationen und Kulturen die größte Herausforderung.
Wie unterscheidet sich eine A-WM von beispielsweise einer nationalen Regatta in Deutschland?
Die Anforderungen an die Schiedsrichter sind sehr viel umfangreicher und die Zusammenarbeit einer sehr großen Gruppe von internationalen Ehrenamtlichen und Professionals ermöglicht ein ganz anderes Aarbeiten, als auf nationalen Regatten. Ich empfinde aber genau das als eine enorme persönliche Bereicherung.
Wie schätzt du die Chancen der deutschen Mannschaft ein?
Im nach-olympischen Jahr sind alle Nationen mit ihrem Neuaufbau beschäftigt. Zu Beginn dieser WM nach dem ersten Wettkampftag kann ich deswegen noch keine Einschätzung abgeben.
