24. Febr. 2021 | Verband | von Deutscher Ruderverband

Gemeinsame Sitzung von Präsidium und Länderrat erstmals hybrid durchgeführt

Siegfried Kaidel und Mario Woldt waren die einzigen vor Ort, die weiteren Mitglieder schalteten sich online hinzu.
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Am vergangenen Samstag (20.02.2021) fand die 48. gemeinsame Sitzung von Präsidium und Länderrat erstmals virtuell und „hybrid“ statt. Hybride Veranstaltungen zeichnen sich dadurch aus, dass ein Event sowohl an einem physischen Ort stattfindet als auch von einem interaktiven Publikum online besucht wird. In diesem Fall waren es der DRV-Vorsitzende Siegfried Kaidel und Sportdirektor Mario Woldt, die gemeinsam live aus Hannover die weiteren Mitglieder begrüßten. Nach den virtuellen Deutsche Ruderergometer Meisterschaften (14.02.2021) war die hybride Sitzung bereits die nächste online Veranstaltung des Deutschen Ruderverbandes, die erneut positiv bewertet wurde.

Zum Auftakt der Sitzung erinnerten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dem verstorbenen Ehrenvorsitzenden Helmut Griep mit einer Gedenkminute. Diese war mit Bildern unterlegt, die Helmut Griep bei verschiedenen Aktivitäten im Rudersport zeigten. Die Beisetzung erfolgte bereits am Freitag im kleinsten Kreis unter Teilnahme des DRV-Vorsitzenden. Im Laufe der zweiten Jahreshälfte erhofft sich der Ruderverein „Weser“ von 1885 e.V. Hameln, dass eine größere Trauerfeier möglich sein wird.

Struktur des Verbandes
Dr. Martina Schott berichtete in einer kurzen Präsentation über die Fortschritte des Arbeitskreises, der sich mit der Organisationsstruktur des Deutschen Ruderverbandes auseinandersetzt. Erste mögliche Ziele der Veränderung wurden definiert, jedoch befindet man sich noch am Anfang der Entwicklung. Schott verdeutlichte: „Wir benötigen eine gemeinsame Vorstellung für die Veränderung“.

Erste Schritte, wie beispielsweise mit dem Vereinspreis und dem Gendermanagement, sind bereits erfolgreich angegangen worden. Die Sitzungsmitglieder wurden während der Präsentation auch aktiv in das Geschehen miteinbezogen. Denn in mehreren virtuellen „Breakout-Sessions“ konnte in Kleingruppen individuell über die Zukunft des DRV diskutiert und somit der Arbeitsgruppe weitere wichtige Informationen zugearbeitet werden.

Finanzen und Mitgliederentwicklung
Eine Übersicht über die derzeitige ausgeglichene Finanzlage des Verbandes sowie die Mitgliederentwicklung gab der stellvertretende Vorsitzende Dag Danzglock. Für 2020 kann noch kein abschließender Bericht gegeben werden, da Jahresabschluss und Kassenprüfung noch ausstehen. Einbußen gab es durch die ausgefallenen Veranstaltungen im Wettkampfbereich, die jedoch aufgrund von geringeren Ausgaben durch die Gremien und Kurzarbeit im Hauptamt abgefangen werden konnten. Die Rechnungsprüfung wird voraussichtlich im Sommer stattfinden, danach erfolgt die Präsentation des endgültigen Ergebnisses.

Hinsichtlich Prognosen zur Mitgliederentwicklung liegen fast alle Mitgliedernachweise vor. Zum jetzigen Zeitpunkt wird lediglich von einem geringen Rückgang der Mitgliedszahlen ausgegangen. Im Vergleich zu anderen Verbänden steht der DRV damit gut dar. Offenbar ist es vielen Vereinen gelungen, ihre Mitglieder auch in der schweren Zeit an sich zu binden.

Leistungssport
„Wir planen, und planen um, und planen dann nochmal neu“, beschreibt Sportdirektor Mario Woldt die derzeitigen Aufgabenbereiche im Leistungssport. Woldt verwies damit auch auf vergangene Veranstaltungen, die Corona-bedingt abgesagt werden mussten. Dennoch blickt er positiv auf die Ergebnisse des A- und U23-Bereichs aus 2020 zurück. In Summe ist zu konstatieren, dass die herausfordernden Bedingungen durch Corona sehr gut von den Aktiven bislang gemeistert wurden. Darüber hinaus sprach Woldt verschiedene Investitionen zur Förderung des Leistungssports an, die „dank“ Minderausgaben getätigt werden konnten. Hinsichtlich der Finanzplanung des kommenden Olympiazyklus laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, so dass dem BMI in Kürze die Planung vorgelegt werden kann.

Thematisiert wurde auch, dass der neue Cheftrainer, Christian Felkel, bereits jetzt in erste Aufgabenbereiche integriert ist. Woldts Dank galt an diesem Samstagnachmittag auch den Landesvertretern, für ihr Interesse an LUDUM – dem volldigitalem Protokollierungssystem für Athletinnen und Athleten – und dem gezeigten Engagement bei der Umsetzung.

In einer anschließenden Diskussion stellte Woldt sich den Fragen der Sitzungsteilnehmer, die insbesondere auf die Vorbereitungen der Olympischen Spiele abzielten. „Wir rechnen derzeit damit, dass die Events stattfinden und wir uns – unter den gegebenen Bedingungen – gut auf die Spiele vorbereiten können. Natürlich hoffen wir, dass wir nicht auf weitere B-Pläne ausweichen müssen.“, resümiert Woldt die derzeitige Situation.

Digitalisierung
Vorsitzender Siegfried Kaidel dankte der Lenkungsgruppe für die bisher geleistete Arbeit. Diese wurde insbesondere dafür eingerichtet, um den Prozess der Digitalisierung im DRV zu begleiten. Johannes Rauh, der auch die laufende Sitzung technisch begleitete, stellte zunächst das Zielbild vor, in dessen Mittelpunkt eine zentrale Stammdatenverwaltung stehe. Diese soll als eine Schnittstelle fungieren und Prozesse aller Beteiligten deutlich vereinfachen. Erste Gespräche mit Anbietern wurden bereits geführt. Moritz Petri, stellvertretender Vorsitzender, betonte, dass die Plattform ruderspezifisch ausgelegt sein wird.

Allgemeiner Austausch zu Corona
Die Sitzungsteilnehmer diskutierten im Anschluss über verschiedene Themen hinsichtlich des Einflusses der Corona-Pandemie auf den Rudersport. Der für Oktober geplante Rudertag wird zunächst als Präsenz-Veranstaltung geplant. Allerdings bestehen bereits alternative Vorkehrungen, falls eine Hybrid- oder Onlineveranstaltung notwendig sein sollte.

Fachressortleiter Wettkampf, Rolf Warnke, plädiert aufgrund der erfolgreichen virtuellen Deutschen Ruderergometer Meisterschaften über weitere virtuelle Veranstaltungen in der Zukunft nachzudenken. Darüber hinaus gab Warnke einen Überblick über so genannte „Go/No-Go“ Entscheidungen des DRV über die anstehenden Wettkämpfe.

Hinsichtlich der Ruder-Bundesliga ist man auf einem guten Weg. Bei den Männern gibt es bereits 18 feste Zusagen, bei den Frauen fehlen allerdings noch zwei weitere Mannschaften für eine Durchführbarkeit der Liga.

Verschiedenes
Axel Eimers nutzte die Gelegenheit, um auf die bevorstehende Veranstaltung im Bereich des Para-Ruderns aufmerksam zu machen. Ab Donnerstag wird einmal monatlich ein virtueller Austausch für Interessierte stattfinden. Dabei wird der Arbeitskreis Inklusion für einen regen Austausch bereitstehen.

Die abschließenden Worte gehörten Siegfried Kaidel, welcher die gute Umsetzung der hybriden Sitzung durch die Arbeit von Johannes Rauh hervorhob. „Ich danke allen Teilnehmenden für die konstruktiven Diskussionen und den heutigen Tag.“, und ergänzt „Unser Blick richtet sich nun langsam auf die Olympischen Spiele und den kommenden Rudertag. Für beide Veranstaltungen haben wir bereits einiges angestoßen und sind auf einem guten Weg der Vorbereitung.“