21. Sep 2025 | von Hans Strauss

Beide Doppelvierer überzeugen beim Start in die Weltmeisterschaften

Nach einem starken Vorlauf nun optimistisch für das Finale: der Frauen-Doppelvierer mit Sarah Wibberenz, Frauke Hundeling, Lisa Gutfleisch und Pia Greiten. Foto: meinruderbild
Überraschend sicher hielt der Männer-Doppelvierer Polen in Schach. Tom Gränitz, Felix Heinrich, Ole Hohensee und Oliver Holtz stehen als Vorlauf-Sieger im Halbfinale. Foto: meinruderbild
Die Vorlauf-Konkurrenz im Männer-Zweier ohne war zu stark: Kaspar Virnekäs und Simon Schubert machen im C-Finale weiter. Foto: meinruderbild
Im Bahnverteilungsrennen noch nicht alles gezeigt: der leichte Männer-Doppelzweier mit Joachim Agne und Paul Maissenhälter. Foto: meinruderbild
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Die beiden deutschen Doppelvierer haben zum Auftakt der Weltmeisterschaften in Shanghai am Sonntag (21. September 2025) starke Auftritte geliefert. Die Frauen mit Pia Greiten am Schlag zogen als Zweite ihres Vorlaufs knapp hinter den Niederlanden schon in das A-Finale ein, das am Donnerstag ausgefahren wird. Die Männer um Schlagmann Oliver Holtz qualifizierten sich als Sieger des Vorlaufs direkt für das Halbfinale. Weniger gut lief es dagegen für den Männer-Zweier ohne, der in seinem Vorlauf nur Fünfter wurde und die Qualifikation für das Semifinale auch über die Zeitregel verpasste. Der leichte Doppelzweier der Männer wurde im Bahnverteilungsrennen Dritter, hier geht es am Donnerstag um die Medaillen.

„Ich bin mit den Auftritten der Doppelvierer sehr zufrieden. Insgesamt hat man gesehen, wie hoch das Niveau im nacholympischen Jahr ist und dass schon im Vorlauf kein Raum mehr für taktische Rennen ist. Es geht direkt um alles“, sagte DRV-Cheftrainer Marcus Schwarzrock.

Männer-Zweier ohne muss ins C-Finale

Im Männer-Zweier ohne hatten Kaspar Virnekäs und Simon Schubert (Münchener RC und TU Dresden Abt. Rudern) angesichts der starken Konkurrenz in ihrem Vorlauf nicht unerwartet einen schweren Stand. Von Beginn an gerieten beide ins Hintertreffen, vom fünften Platz kamen sie im Verlauf des Rennens nicht mehr weg. Der Rückstand wuchs stetig an und so reichte bei 13 Sekunden Rückstand auf den Sieger auch die Endzeit von 6:34,30 Minuten bei weitem nicht, um sich für das Halbfinale der zwölf besten Teams zu qualifizieren. 

„Wir sind gut losgekommen, haben uns eine Zeitlang einen Kampf mit den Tschechen geliefert, der Endspurt kam dann aber nicht“, meinte Simon Schubert, der zugab: „Selbst ein perfektes Rennen hätte wohl nichts geändert.“ Über sieben Sekunden fehlten zum dänischen Zweier, der es als letztes Boot über die Zeit ins Halbfinale schaffte. Der EM-Dritte Spanien sicherte sich mit einem 50-Schläge-Endspurt noch den Sieg vor Schweden, das ebenfalls die direkte Qualifikation für das Semifinale schaffte. Dritter wurde Großbritannien, Vierter Tschechien.

„Das war ein gutes Rennen von den Beiden, aber die Konkurrenz im Zweier ist nun einmal sehr groß“, sagte Trainerin Sabine Tschäge. Für Virnekäs und Schubert geht es nun im C-Finale am Dienstag weiter.

Frauen-Doppelvierer zieht ins A-Finale ein

Auf den Punkt topfit zeigte sich der deutsche Frauen-Doppelvierer. Nach dem Überqueren des Zielstrichs quittierte Schlagfrau Pia Greiten ihren Seitenblick weit hinüber zum Boot der siegreichen Niederlande zwar mit einem Kopfschütteln. Aber der zweite Platz im zweiten Vorlauf nach einem spannenden Duell mit 1,11 Sekunden Rückstand war eigentlich kein Grund für Ärgernis, auch wenn Sarah Wibberenz, Frauke Hundeling, Lisa Gutfleisch und Greiten (RC Havel Brandenburg, Deutscher RC, Heidelberger RK und Osnabrücker RV) mit einem Sieg gegen den Olympia-Zweiten natürlich gerne ein noch deutlicheres Zeichen fürs A-Finale am Donnerstag gesetzt hätten.

Mit etwas Abstand war Greiten dann aber zufrieden: „Wir sind sehr schnell losgefahren. Die zweite Rennhälfte war nicht schlecht, aber vielleicht kann es jede von uns im A-Finale noch einen Tick besser machen. Da wird die Situation dann auch anders sein: nicht Außenbahn gegen Außenbahn wie heute, sondern die Besten nebeneinander. Wir hatten heute die zweitschnellste Zeit, wir können uns fürs Finale alles zutrauen.“  

Als Drittplatzierter schaffte es auch Neuseeland über die Zeit ins A-Finale. Im ersten Halbfinale gab es den erwarteten Sieg für Olympia-Sieger Großbritannien vor Rumänien. Als Dritter schaffte Kanada über die Zeit den A-Finaleinzug, der Endspurt der Schweiz reichte nicht mehr.

„Ich lobe die Mannschaft selten, aber heute war es ein sehr gutes Rennen“, sagte Trainer Marcin Witkowski. „Ich hatte Angst, dass der leichte Seitenwind unsere Pläne durchkreuzen könnte. Umso glücklicher bin ich, dass wir im Finale sind. Der sehr gute Start ins Rennen hat gezeigt, dass wir gut daran gearbeitet haben.“ Für die Medaillen-Vergabe am Donnerstag ist Witkowski jetzt optimistisch: „Der Stress des ersten Rennens nach der langen Regatta-Pause ist nun weg, es kann nur noch besser werden.“

Männer-Doppelvierer gewinnt Vorlauf

Als Sieger löste der Männer-Doppelvierer mit Tom Gränitz, Felix Heinrich, Ole Hohensee und Oliver Holtz (Berliner RC, RK Normannia Braunschweig, Stralsunder RC und Rostocker RC) seine Vorlauf-Aufgabe optimal. Nach den ersten 500 Metern war das deutsche Boot noch Zweiter hinter Polen, ging dann aber vorbei und fuhr bis ins Ziel eine gute Länge Vorsprung heraus. Polen kam als Zweitplatzierter ebenfalls direkt ins Halbfinale am Dienstag. Da der dritte Vorlauf der Langsamste war, geht es für den Dritten und den Vierten Irland nur im C-Finale weiter. Die anderen Vorlaufsieger neben dem deutschen Boot waren Italien mit der insgesamt schnellsten Zeit und Großbritannien.

„Das war ein guter Auftakt. Die Jungs haben sich als sehr reif und als großartiges Team mit einem soliden Rennen erwiesen. Jetzt müssen wir uns auf das Halbfinale konzentrieren“, sagte Trainer Francesco Fossi. Dort werden am Dienstag Großbritannien, trainiert von dem ehemaligen deutschen Cheftrainer Christian Felkel, Polen, Spanien, China und Tschechien die fünf Gegner sein.

Leichter Doppelzweier zum Auftakt Dritter

Der leichte Männer-Doppelzweier mit Joachim Agne und Paul Maissenhälter (Akademischer RC Würzburg und RV Neptun Konstanz) ging als erstes deutsches Boot auf die Strecke. Im Bahnverteilungsrennen war mit klarem Rückstand auf Sieger China und den Zweitplatzierten Indonesien nur der dritte Rang möglich. Vierter wurde Georgien. Das Finale ist für Donnerstag angesetzt. „Ich denke, dass der LM2x noch mehr kann. Wir wollen auf jeden Fall im Finale angreifen und mit um Gold Rudern“, sagte Trainer Andreas Holz.

Das bringt der Montag in Shanghai

Der zweite WM-Tag am Montag sieht vier deutsche Boote am Start. Oliver Zeidler (Frankfurter RG Germania) ist im vierten von fünf Vorläufen der Konkurrenz im Männer-Einer an der Reihe (8:49 Uhr deutscher Zeit). Der Olympiasieger ist wegen seines Studiums fast ohne Wettkampfpraxis nach Shanghai gekommen, möchte diese Aufgabe aber natürlich lösen und ins Viertelfinale weiterziehen. Namhaftester Gegner für Zeidler ist der Olympia-Siebte Mihai Chinta (Rumänien).

Auch im Frauen-Einer geht es los. Für Alexandra Föster (RC Meschede) bringt der zweite Vorlauf (8:11 Uhr) schon eine durchaus anspruchsvolle Aufgabe. Viktorija Senkute (Litauen), die mit Bronze bei den Olympischen Spielen in Paris ihren größten Erfolg feierte, und die mit vierten Plätzen in Varese und Luzern in die Saison gestartete Katie Clark (Kanada) sind die Favoritinnen im Fünf-Boote-Feld. Dennoch will Föster sich natürlich über Rang eins oder zwei direkt fürs Halbfinale qualifizieren.

Der Männer-Vierer ohne startet im dritten von vier Vorläufen in die WM (5:39 Uhr). Wolf Niclas Schröder, René Schmela, Max John und Friedrich Amelingmeyer (RU Arkona Berlin, Berliner RC, Olympischer RC Rostock und Osnabrücker RV) möchten sich mit einem guten Rennen für das Halbfinale qualifizieren. Favorit auf einen der beiden direkten Qualifikationsplätze ist Litauen, das beim Weltcup in Luzern schon Rang drei herausfuhr. Stark einzuschätzen ist auch das neue Boot der USA. Weitere Gegner sind Tschechien und Dänemark.

Als erster Para-Athlet geht Marcus Klemp (Olympischer RC Rostock) im Männer-Einer PR 1 ins WM-Rennen (4:25 Uhr). In seinem Vorlauf geht es schon ums A-Finale, das er gerne erreichen würde. Hoher Favorit ist Paralympics-Sieger Benjamin Pritchard. Weitere starke Gegner kommen aus Italien und Frankreich. 

World Rowing streamt die Rennen auf seiner Webseite. Der Stream ist auch direkt bei uns auf rudern.de zu sehen.

Events

Boote

Vorlauf 2 7:21.83 2 . Platz
Halbfinale A/B 1 7:38.20 3 . Platz
Finale A 7:26.31 5 . Platz

Vorlauf 2 6:14.13 2 . Platz
Finale A 6:36.00 3 . Platz

Vorlauf 2 6:29.42 2 . Platz
Finale A 6:12.83 4 . Platz

Vorlauf 4 6:44.91 1 . Platz
Viertelfinale 4 7:13.98 1 . Platz
Halbfinale A/B 1 6:52.52 1 . Platz
Finale A 6:37.17 2 . Platz

Vorlauf 3 7:05.41 2 . Platz
Halbfinale A/B 1 7:25.00 2 . Platz
Finale A 7:03.28 4 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 6:37.75 3 . Platz
Finale A 6:50.24 3 . Platz

Vorlauf 1 6:34.30 5 . Platz
Finale C 6:45.77 3 . Platz

Vorlauf 3 6:05.65 3 . Platz
Finale C 6:08.40 3 . Platz

Vorlauf 3 5:43.71 1 . Platz
Halbfinale A/B 2 5:44.94 3 . Platz
Finale A 5:57.56 5 . Platz

Vorlauf 2 5:49.18 3 . Platz
Finale B 5:33.18 1 . Platz

Vorlauf 2 5:57.37 2 . Platz
Finale A 5:45.99 6 . Platz

Vorlauf 2 9:26.70 4 . Platz
Finale A 9:28.70 6 . Platz

Vorlauf 2 8:29.13 1 . Platz
Finale A 8:15.58 2 . Platz

Vorlauf 3 7:41.49 1 . Platz
Halbfinale A/B 1 7:23.10 1 . Platz
Finale A 6:58.64 1 . Platz

Vorlauf 2 7:27.86 3 . Platz
Finale A 7:04.98 3 . Platz

Galerien