12. Apr. 2022 | Verband | von Deutscher Ruderverband

DRV-Partner im Porträt: Bundeswehr

Richard Schmidt war über Jahre teil der Sportfördergruppe der Bundeswehr, die seine erfolgreiche Karriere unterstützte. Foto: DRV/Schwier

Seit vielen Jahren besteht zwischen der Bundeswehr und dem Deutschem Ruderverband eine höchst kooperative und zielgerichtete Partnerschaft. 21 Ruderinnen und Ruderer sind aufgrund ihrer Leistungen aktuell Mitglied in der Bundeswehr. Diese Kadersportler absolvieren zu Beginn ihre Grundausbildung in Hannover und können, sofern es der Zeitplan zulässt, parallel am Bundesstützpunkt in der Landeshauptstadt rudern bzw. die Einrichtungen des Olympia Stützpunktes Niedersachsens nutzen. Mit einem klaren Fokus auf die Absolvierung der Ausbildungsmodule in den nach-olympischen Jahren ermöglichen die Förderstellen in der Bundeswehr ein nahezu professionelles Training in der Olympiavorbereitung. Auch eine hohe Bereitschaft an individuellen Lösungen durch die zuständigen Sportfördergruppen in Hamburg und Frankfurt Oder bieten den Sportlern den Freiraum, sich auf die zielgerichtete sportliche Entwicklung zu konzentrieren und Lösungen für die Disziplinzusammenführungen zu finden.

Die Sportlerinnen und Sportler werden zunächst als freiwillig Wehrdienstleistende für elf Monate eingestellt. Im Anschluss können sie, abhängig von der soldatischen Eignung sowie sportfachlichen Befürwortung des DOSB und Spitzenverbandes, in das Dienstverhältnis eines Soldaten auf Zeit berufen werden und die Laufbahn der Mannschaften oder Unteroffiziere einschlagen.

„Sportliche Entwicklung auch Verdienst der Bundeswehr“
„Seit dem Jahr 2010 bin ich Mitglied der Sportfördergruppe der Bundeswehr gewesen. Die sportliche Entwicklung, die ich in diesen Jahren gehen konnte, ist unter anderem ein wesentlicher Verdienst dieses Partners“, erklärt Richard Schmidt, der nach der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Tokio Ende vergangenen Jahres seine beeindruckende Karriere beendet hat. „Die Bundeswehr hat mir ermöglicht, in idealem Maße den Sport am Bundesstützpunkt Dortmund sowie ein paralleles Studium zu koordinieren. Sie haben mir das Umfeld gegeben, um mich auf den Sport konzentrieren zu können.“ Als Mitglied der Sportfördergruppe musste der 34-Jährige Lehrgänge über die Grundausbildung hinaus besuchen. „Diese Lehrgänge sind elementarer Teil der Sportfördergruppe und, wenn man sich engagiert, bieten sie auch die Möglichkeit der persönlichen Weiterbildung. An dieser Stelle möchte ich einmal einen persönlichen Dank an Herrn Lutz Vollrath aussprechen, der beispielhaft für einen verlässlichen, klaren und jederzeit sportfreundlichen Kooperationspartner innerhalb der Sportfördergruppe steht“, so Schmidt.

Athleten übernehmen Führungsrolle
„Die Zusammenarbeit mit den Kaderathleten des DRV, unseren Sportsoldaten, ist äußerst zielführend und gewinnbringend. Durch die große Dislozierung verläuft der Kontakt zu den Sportlern überwiegend per Mail und Telefon. Hierbei ist es enorm wichtig, dass beide Seiten - Athleten wie Personal der Sportfördergruppe Bundeswehr Hamburg - diesen Austausch pflegen und intensivieren.

Es hat sich überaus bewährt, dass sich an den verschiedenen Standorten bzw. Stützpunkten bestimmte Athleten wie Richard Schmidt in Dortmund, Hendrik Bohnekamp in Potsdam oder Eric Johannesen in Hamburg bereit erklärt haben, eine "Führungsrolle" zu übernehmen und als besonderes Bindeglied zu fungieren. Dieses Engagement schätze ich sehr, da es mir als Leiter der Sportfördergruppe Hamburg die Zusammenarbeit in erheblicher Weise erleichtert“, beschreibt Lutz Vollrath die Kooperation. Dank der Förderung der Bundeswehr können sich die Athleten vollends auf ihren Sport konzentrieren. „Im Gegenzug erwarten wir als Bundeswehr die Identifikation mit dem Arbeitgeber Bundeswehr. Dies wird z. B. durch das sichtbare Tragen der Sportsonderbekleidung zum Ausdruck gebracht. Des Weiteren ist ein elementarer Bestandteil, dass die Athleten bei öffentlichen Auftritten erwähnen, dass sie Sportsoldaten sind. Die öffentliche Außendarstellung des Spitzensportförderprogramm der Bundeswehr ist ein elementarer Baustein, den wir stetig weiter verbessern wollen. Für die Sportfördergruppe der Bundeswehr Hamburg gesprochen kann ich sagen, dass wir in der Außendarstellung des Spitzensports Rudern sehr erfolgreich gemeinsam an diesem erklärten Ziel arbeiten.“

Auch DRV-Sportdirektor Mario Woldt ist dankbar für die Unterstützung der Bundeswehr. „Die Leistungen der Bundeswehr via der Sportfördergruppe sind enorm. Sie bieten Sportlern die Gelegenheit, Sport und auch Studium via eines Stipendiums zu vereinbaren. Wir wissen es zu schätzen, die Bundeswehr als starken Partner an unserer Seite zu haben“, so sein Resümee.

Kurze Abstimmungswege
Andreas Hahn, verantwortlich für den Spitzensport bei der Bundeswehr, sieht die Zusammenarbeit ebenfalls sehr positiv. "Die Bundeswehr und der Deutsche Ruderverband arbeiten seit Jahren als verlässliche Partner überaus erfolgreich zusammen. Die Abstimmungswege sind kurz und werden immer im Sinne des Sports ausgelegt. Auch wir von der Bundeswehr freuen uns mit dem Verband zusammen die besten Möglichkeiten für die Sportler schaffen zu können.“

Bereits erschienene Interviews: Concept2, Sebamed