23. Sep 2025 | Nationalmannschaft | von Hans Strauss

Männer-Doppelvierer kämpft erfolgreich und schafft den Einzug ins A-Finale

Mit einem Durchschnittsalter von 22 Jahren ins WM-A-Finale: der Doppelvierer mit Tom Gränitz, Felix Heinrich, Ole Hohensee und Oliver Holtz. Foto: meinruderbild
Als Vorlauf-Zweiter ins Halbfinale des leichten Männer-Einers: Fabio Kreß hatte keine Probleme. Foto: meinruderbild
Shakehands nach dem C-Finale: Simon Schubert und Kaspar Virnekäs beendeten die WM im Zweier ohne auf Rang 15. Foto: meinruderbild
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Der dritte WM-Tag bot aus deutscher Sicht ein kurzes Programm - aber mit einem bemerkenswerten Ergebnis. Der Männer-Doppelvierer kämpfte sich mit dem dritten Platz in seinem Halbfinallauf ins A-Finale von Shanghai. „Wer hätte das am Anfang der Saison gedacht, dass wir mit dieser jungen Mannschaft das A-Finale der WM erreichen? Heute hat sie hinten raus ihre Stärke bewiesen und die Abstände zu den Top-Teams bemerkenswert knappgehalten“, sagte Cheftrainer Marcus Schwarzrock.

Trainer Fossi ist stolz auf seine Jungs

Vielleicht wichtig zu erklären: In den Halbfinals der WM gibt es keine Zeitregel mehr, einfach die ersten Drei pro Lauf erreichen das A-Finale. Tom Gränitz, Felix Heinrich, Ole Hohensee und Oliver Holtz (Berliner RC, RK Normannia Braunschweig, Stralsunder RC und Rostocker RC) sind im Schnitt 22 Jahre alt. Aber im Halbfinale wirkten die jungen Hüpfer wie alte Hasen. Nur Vierter nach den ersten 500 Metern? Kein wirkliches Problem, auch wenn die Fahrt naturgemäß nicht so locker und leicht wirkte wie beim ersten WM-Auftritt. Zur Rennhälfte lag das DRV-Boot bereits fast gleichauf mit Spanien auf Platz drei. Die Spanier hatten sich jedoch übernommen und waren fortan kein Konkurrent mehr. Und den Angriff des Bootes von Gastgeber China konterte die deutsche Crew nicht nur souverän, sie fuhr in 5:44,94 Minuten mit Stehvermögen auch noch auf Sieger Großbritannien (+2,33) und den Zweitplatzierten Polen (+1,24) auf. Dass sich die im Vorlauf bezwungenen Polen klar gesteigert hatten und bei 1000 Metern noch führten, konnte nicht überraschen.

„Es war nicht unser bestes Rennen heute“, berichtete Schlagmann Oliver Holtz, „wir hatten zu kämpfen mit dem ständig wechselnden Wind. Aber wir haben echt gut gekämpft.“  Auf den zweiten 1000 Metern habe man gemerkt, „dass wir noch mehr machen müssen, sonst schaffen wir es nicht ins A-Finale. Da gab es gute Ansagen aus dem Bug, das hat uns gepusht.“ Die Ansagen kamen von Tom Gränitz, der so etwas wie der Anführer im Boot ist.    

„Ich bin stolz auf die Jungs, weil sie ein sehr kompliziertes Rennen gemeistert haben. Sie haben sich das A-Finale verdient für all die Arbeit, die sie im Training geleistet haben. Jetzt sind sie bereit, mit den Besten der Welt zu kämpfen“, sagte Trainer Francesco Fossi. Im A-Finale am Donnerstag (9:12 Uhr deutscher Zeit, live dann auch im ZDF-Stream) geht es nun gegen Italien, das den ersten Vorlauf mit brillanter Geschmeidigkeit gewann, Großbritannien, die USA, Polen und die Ukraine. Großen Druck macht sich die DRV-Mannschaft nicht, nur Dabeisein will sie aber auch nicht. „Mein Ziel ist es schon, eine Medaille zu machen. Für mich ist das drin“, sagte Olli Holtz.

Platz 15 für den Männer-Zweier ohne

Im C-Finale belegten Kaspar Virnekäs und Simon Schubert (Münchener RC und TU Dresden Abt. Rudern) Rang drei und schlossen die WM damit auf dem 15. Gesamtplatz. Mit einer Zeit von 6:45,77 Minuten lagen sie hinter Norwegen (6:42,42) und Tschechien (6:43,53), konnten aber Kasachstan, das Boot der Unabhängigen Neutralen Athleten (AIN) sowie Hongkong klar hinter sich lassen. Ein solides Ergebnis für das junge Duo, das bei seiner ersten WM im A-Kader Erfahrung sammeln konnte.

„Während der Saison haben wir viel richtig gemacht und uns gut weiterentwickelt. Hier bei der WM wird einem aber knallhart aufgezeigt, was fehlt. Der 15. Platz ist das, wo wir im Moment stehen“,  sagte Simon Schubert.

Fabio Kreß steht im Halbfinale

Im Leichtgewichts-Einer der Männer hat Fabio Kreß (ARC Würzburg) die erste Hürde gemeistert. Der 26-jährige Tübinger wurde im dritten Vorlauf in 7:05,41 Minuten Zweiter hinter dem türkischen U23-Europameister Halil Kaan Koroglu und erreichte direkt das Semifinale, das am Donnerstag ausgefahren wird. Die USA, Kasachstan und Tunesien landeten mit deutlichem Rückstand auf den weiteren Plätzen. Europameister Kreß hatte auf seiner Außenbahn deutlich ungünstigere Windverhältnisse als Koroglu auf der anderen Seite der Ruderrinne. Dennoch setzte er sich ungefährdet  als Zweiter durch. „Es war ein gutes Rennen, der Rennplan wurde genau eingehalten. Nachdem nach der Hälfte der Distanz alles geklärt war, hat Fabio souverän verwaltet. Wir freuen uns auf das Halbfinale“, sagte Trainer Andreas Holz. 

Das bringt der WM-Mittwoch

Vier DRV-Boote werden am vierten Tag in Shanghai am Start sein. Den Anfang macht in seinem Vorlauf der PR2-Mixed-Doppelzweier (4:15 Uhr deutscher Zeit). Für Jasmina Bier und Paul Umbach (RG Hansa Hamburg und RC Nürtingen) ist die WM erst die zweite Regatta in diesem Jahr, dennoch wollen die Europameister natürlich den Sprung uns A-Finale schaffen. Wenig später bestreitet auch der PR3 Mixed-Vierer mit Steuerfrau seinen Vorlauf (4:31 Uhr). Für Marc Lembeck, Philipp Dosse, Hermine Krumbein, Kathrin Marchand und Steuerfrau Inga Thöne (RTHC Bayer Leverkusen, Der Hamburger und Germania RC, RK Normannia Braunschweig, RTHC Bayer Leverkusen und Ulmer RC Donau) ist die Qualifikation zum A-Finale ebenfalls das Ziel.

Für Olympiasieger Oliver Zeidler (Frankfurter RG Germania) steht das Viertelfinale im Männer-Einer an. Im vierten und letzten Lauf (5:01 Uhr) trifft er unter anderem auf den Chinesen Wei Han, der seinen Vorlauf ebenfalls gewonnen hat. Die anderen Gegner kommen aus Dänemark, Österreich, der Schweiz und Brasilien. Zeidlers Ziel ist natürlich das Halbfinale. Für den Männer-Vierer ohne steht das C-Finale an (6:00 Uhr). Gegen Dänemark, Spanien, Kanada, China und Tschechien wollen Wolf Niclas Schröder, René Schmela, Max John und Friedrich Amelingmeyer (RU Arkona Berlin, Berliner RC, Olympischer RC Rostock und Osnabrücker RV) für einen guten WM-Abschluss kämpfen.

Events

Boote

Vorlauf 2 7:21.83 2 . Platz
Halbfinale A/B 1 7:38.20 3 . Platz
Finale A 7:26.31 5 . Platz

Vorlauf 2 6:14.13 2 . Platz
Finale A 6:36.00 3 . Platz

Vorlauf 2 6:29.42 2 . Platz
Finale A 6:12.83 4 . Platz

Vorlauf 4 6:44.91 1 . Platz
Viertelfinale 4 7:13.98 1 . Platz
Halbfinale A/B 1 6:52.52 1 . Platz
Finale A 6:37.17 2 . Platz

Vorlauf 3 7:05.41 2 . Platz
Halbfinale A/B 1 7:25.00 2 . Platz
Finale A 7:03.28 4 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 6:37.75 3 . Platz
Finale A 6:50.24 3 . Platz

Vorlauf 1 6:34.30 5 . Platz
Finale C 6:45.77 3 . Platz

Vorlauf 3 6:05.65 3 . Platz
Finale C 6:08.40 3 . Platz

Vorlauf 3 5:43.71 1 . Platz
Halbfinale A/B 2 5:44.94 3 . Platz
Finale A 5:57.56 5 . Platz

Vorlauf 2 5:49.18 3 . Platz
Finale B 5:33.18 1 . Platz

Vorlauf 2 5:57.37 2 . Platz
Finale A 5:45.99 6 . Platz

Vorlauf 2 9:26.70 4 . Platz
Finale A 9:28.70 6 . Platz

Vorlauf 2 8:29.13 1 . Platz
Finale A 8:15.58 2 . Platz

Vorlauf 3 7:41.49 1 . Platz
Halbfinale A/B 1 7:23.10 1 . Platz
Finale A 6:58.64 1 . Platz

Vorlauf 2 7:27.86 3 . Platz
Finale A 7:04.98 3 . Platz

Galerien