04. Sep 2022 | Nationalmannschaft | von Hans Strauss

U23-EM: Männer-Doppelvierer verpasst Gold knapp

Freude auch über Silber: Der Männer-Doppelvierer (BM4x) mit Immanuel Dorneich, Felix Heinrich, Maximilian Pfautsch und Franz Werner verpasste nach einem starken Auftritt den EM-Titel nur knapp. Foto meinruderbild.de/DRV
Ganz sicher auf den Silber-Rang steuerten bei der U23-Europameisterschaft Sydney Garber und Timo Strache den Männer-Doppelzweier. Foto meinruderbild.de/DRV
Ganz sicher auf den Silber-Rang steuerten bei der U23-Europameisterschaft Sydney Garber und Timo Strache den Männer-Doppelzweier. Foto meinruderbild.de/DRV
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Ohne Goldmedaille blieb die junge Mannschaft des Deutschen Ruderverbandes bei den Europameisterschaften unter 23 Jahren im belgischen Hazewinkel. Am dichtesten an einem EM-Titel dran war am Sonntag (4.9.2022) der Männer-Doppelvierer, der im Finale lange vorne lag und auf den letzten Metern noch von Tschechien abgefangen wurde, aber auch mit Silber zufrieden sein dürfte. Ebenfalls Silber holte der Männer-Doppelzweier, der den WM-Zweiten Moldawien auf Rang drei verwies. Insgesamt sprangen für den DRV zwei Silber- und drei Bronzemedaillen heraus – überwiegend im Skull. In der EM-Medaillen-Wertung brachte das die teilnehmerstärkste Mannschaft nur auf Rang elf. Dominierende Nation war Rumänien mit fünf Titeln und vier Silbermedaillen vor Polen (3/2/2) und Italien (3/1/0).

„Natürlich haben wir auf eine Goldmedaille gehofft. Schade, dass es damit nicht geklappt hat. Unser Hauptziel, die zweite U23-Reihe zu fordern und zu fördern, haben wir aber erreicht“, sagte U23-Bundestrainer Marcus Schwarzrock und ergänzte: „Mir ist immer wichtig, wie viele A-Final-Platzierungen wir erreicht haben. Elf sind in Ordnung.“  Fünf deutsche Boote qualifizierten sich für ein A-Finale, weitere sechs hatten davor nur Bahnverteilungsrennen zu bestreiten. Drei DRV-Mannschaften mussten sich mit den B-Finals begnügen, weitere drei Boote schieden aus.  

Bronze für gesteuerten Frauen-Vierer

Den Reigen der A-Finals eröffnete für die deutsche Mannschaft der Frauen-Vierer m. Stfr. (BW4+). Paula Becher (Deutscher Ruder-Club), Alissa Buhrmann (Lübecker RG), Stina Röbbecke (Celler RV), Julia Runge (Potsdamer RC) und Stfr. Janne-Marit Börger (Ratzeburger RC) holten sich ganz sicher die Bronzemedaille. Der Frauen-Zweier (BW2-) mit Franziska Fischer und Klara Kerstan (beide RC Potsdam) kam auf den vierten Platz und schöpfte damit sein Leistungsvermögen aus. Im Leichtgewichts-Männer-Zweier (BLM2-) wurden Matthias Haggenei (RTCH Bayer Leverkusen) und Sebastian Merschel (RV Münster) Fünfte, nach dem engen Bahnverteilungsrennen schien etwas mehr möglich zu sein.

Leichter Männer-Doppelvierer auf Rang drei

Die zweite Bronzemedaille des Tages für den DRV holte sich der Leichtgewichts-Männer-Doppelvierer (BLM4x), den Moritz Küpper (RC Herdecke), Malte Machwitz (Ratzeburger RC), Mirko Rahn (RG Wiking Berlin) und Jakob Waldhelm (RC Allemannia) bildeten. Ein Angriff auf die Schweiz und Silber gelang am Rennende nicht mehr. Pia Nichelmann (RV Triton Leipzig) blieb im Finale des Frauen-Einers (BW1x) nur der sechste und letzte Platz, sie schöpfte ihr Leistungsvermögen nach Meinung der Trainer aber aus.

Einer-Bronze: Erfanian ist wieder der Alte

Ein Ausrufezeichen setzte dagegen Aaron Erfanian (Deutscher Ruder-Club), der sich am Vormittag mit Platz zwei im Halbfinale für den Endlauf des insgesamt mit 15 Booten besetzten Männer-Einers (BM1x) qualifiziert hatte. Am Sieg des Polen Piotr Plominski war nicht zu rütteln. Bei der 1000-Meter-Marke lag der Hannoveraner Erfanian aber sogar noch vor Titelverteidiger Emil Neykov auf Rang zwei, bei 1500 Metern war der Bulgare aber vorbeigezogen. Erfanian verteidigte den dritten Rang jedoch sicher und holte Bronze. „Er ist drei sehr gute Rennen gefahren. Eine Corona-Erkrankung hat ihn lange behindert, aber nun hat er gezeigt, dass er sein altes Leistungsvermögen wieder erreicht hat“, sagte Bundestrainer Schwarzrock.

Nur Tschechien stoppt Männer-Doppelvierer

Im Leichtgewichts-Männer-Doppelzweier (BLM2x) wollten sich Nikita Mohr (RTHC Bayer Leverkusen) und  Moritz Volkmuth (Hürther RG) nach dem wegen Krankheit verpassten WM-Einsatz beweisen. Das deutsche Boot wirkte auf den letzten 500 Metern aber müde und musste sich mit Rang fünf begnügen. Der Männer-Doppelvierer (BM4x) mit Immanuel Dorneich (RV Erlangen), Felix Heinrich (RK Normannia), Maximilian Pfautsch (Hallescher RV und Nelson im SV Halle) und Franz Werner (Pirnaer RV) verpasste nach einem starken Auftritt den EM-Titel hingegen nur knapp. Bei 500 Metern, 1000 Metern und 1500 Metern lag das deutsche Quartett jeweils vorne. Auf der letzten Teilstrecke legte Tschechien aber eine Fabelzeit hin und holte sich mit 37 Hundertstelsekunden noch Gold. Silber blieb für das deutsche Boot. „Die Jungs haben ein sehr gutes Rennen gefahren, die Leistung der Tschechen muss man anerkennen“, sagte Bundestrainer Schwarzrock.

Der junge Frauen-Achter m. Stfr. (BW8+) trat sehr motiviert auf, musste sich wie im Platzierungsrennen aber dem einzigen Gegner Rumänien geschlagen geben. Eine Medaille gab es nicht, weil kein Gegner bezwungen worden war. Das Boot bildeten Chiara Kracklauer (RC Allemannia), Anne Beier (RG München), Kira Gerth (TVK Essen), Ricarda Heuser (RG München), Antonia Labonde (Frankfurter RG Germania), Carla Paetow (Neuköllner RC Berlin), Meike Pixius (Koblenzer RC Rhenania), Anna Schepinski (Hallescher RV und Nelson im SV Halle) und Stfr. Annalena Fisch (RK am Wannsee).

Männer-Doppelzweier überrascht mit Silber

Ganz sicher auf den Silber-Rang steuerten Sydney Garber und Timo Strache (beide Hannoverscher RC) den Männer-Doppelzweier (BM2x). Gold holte sich der aktuelle U23-Weltmeister Belgien, aber den WM-Zweiten Moldawien konnten die beiden Niedersachsen mit ihrer guten und gleichmäßigen Fahrt überraschend auf Rang drei verdrängen. „Glückwunsch an die beiden, sie haben sich ihr Rennen gut eingeteilt und das für sie Maximale erreicht“, sagte der Bundestrainer.

Der Männer-Achter m. Stm. (BM8+) wurde in einem stark besetzten Rennen Fünfter. Dass es nicht für ganz vorne reichen würde, war den Trainern nach dem Bahnverteilungsrennen klar. Aber Rang vier und geringere Abstände waren schon erhofft worden. Europameister wurde Rumänien vor Polen und Großbritannien. Das deutsche Boot konnte nur Estland hinter sich lassen. Es bildeten Sven Achterfeld (RRG Mülheim), Ole Bartenbach (RG Speyer), Simon Holtmeyer (RC Hansa Dortmund), Hannes Post (LRV Mecklenburg-Vorpommern), Max Rosenfeld (Lübecker RG), Lennart Van Beem (Essen-Werdener RC), Valentin Wiering (RV Treviris), Paul Martin (Essener RRV) und Stm. Florian Wünscher (RC Rapid Berlin).

Drei DRV-Boote in den B-Finals

Drei DRV-Boote standen in den B-Finals der EM. Der Männer-Zweier (BM2-) mit Julius Lingnau (Bonner RG) und Kaspar Virnekäs (Münchner RC) belegte den zweiten Platz und wurde damit Gesamt-Achter. Der von zwei Erkrankungen geschwächte Frauen-Doppelvierer (BW4x) mit Daria Arndt (LR Mecklenburg-Vorpommern), Anne Fischer (Ruderriege TVK Essen), Chiara Saccomando (Breisacher RV) und Johanna Sinkewitz (Pirnaer RV) musste sich im B-Finale dem einzigen Gegner Italien beugen und wurde ebenfalls Gesamt-Achter. Im Leichtgewichts-Frauen-Einer (BLW1X) wurde Viktoria Hory (Akademischer RV Leipzig) nach Rang vier in ihrem Halbfinallauf im B-Finale ebenfalls Vierte.

Events

Boote

Vorlauf 2 8:19.15 2 . Platz
Hoffnungslauf 2 8:06.87 2 . Platz
Finale A 8:26.53 6 . Platz

Vorlauf 3 7:07.89 1 . Platz
Finale A 7:21.89 3 . Platz

Vorlauf 1 8:21.46 2 . Platz
Halbfinale A/B 2 8:08.35 4 . Platz
Finale B 8:23.03 4 . Platz

Vorlauf 1 7:39.81 4 . Platz
Hoffnungslauf 7:26.27 5 . Platz

Vorlauf 2 6:45.82 3 . Platz
Hoffnungslauf 2 6:31.06 1 . Platz
Finale A 6:22.74 2 . Platz

Vorlauf 2 7:57.55 2 . Platz
Hoffnungslauf 7:45.72 5 . Platz

Vorlauf 2 6:47.42 1 . Platz
Finale A 6:40.16 5 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 7:45.55 4 . Platz
Finale 7:52.05 4 . Platz

Vorlauf 1 7:02.93 3 . Platz
Hoffnungslauf 7:07.19 4 . Platz
Finale B 6:56.11 2 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 7:10.67 2 . Platz
Finale 7:06.76 5 . Platz

Vorlauf 1 7:15.43 4 . Platz
Hoffnungslauf 7:01.86 6 . Platz
Finale B 6:59.94 2 . Platz

Vorlauf 1 5:58.73 1 . Platz
Finale A 5:52.98 2 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 6:15.10 2 . Platz
Finale 6:18.68 3 . Platz

Vorlauf 1 6:42.39 2 . Platz
Hoffnungslauf 6:22.83 5 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 7:30.70 3 . Platz
Finale 7:23.99 3 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 6:44.93 2 . Platz
Finale 6:36.06 2 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 5:49.04 4 . Platz
Finale 5:51.71 5 . Platz