25. Mai 2010 | Wettkampfsport | von Inga Döhring, RV Rauxel

Sensation perfekt: Der RVR startet grandios in die neue Saison

Von wegen Abstiegskampf! Der RVR rudert in der Ruder-Bundesliga ganz vorne mit. Mit einem sensationellen 6. Platz bei den Männern und einem tollen 8. Platz bei den Damen starteten die RVR-Athleten und Athletinnen in die Saison 2010.

Ein packendes Rennen nach dem anderen, die Boote donnern die 350m auf den Zielbereich zu. Athletische Ruder-Recken und -Reckinnen, ein jubelndes Publikum - all das vor der einmaligen Kulisse der Frankfurter Skyline. Die RBL ist in ihre zweite Saison gestartet! Und es war packend – vor allem für den Ruderverein Rauxel 1922 e.V.

Peter Jost, RBL- Trainer des RVR, schickte zwei Boote an den Start. Der Main zeigte sich jedoch nicht von seiner allerfreundlichsten Seite: Strömung und Wellen forderten alle Mannschaften heraus. Die Time-Trials standen an und 45 Rennachter wurden pünktlich auf das Wasser gewuchtet. Der Renntag war eingeläutet, die 2. Bundeliga der Herren ging zuerst an Start, gefolgt von der 1. Liga der Frauen. Ein kaum für möglich gehaltener 7. Platz, war die Antwort auf die vorherige Ungewissheit der Frauen. „Wir waren uns recht unsicher, wo wir landen können. Der 7. Platz ist einfach fantastisch. Und wir wissen, dass noch mehr möglich ist. Wir haben definitiv noch Potenzial“, so Teammitglied Katrin Specka, die krankheitsbedingt alles vom Streckenrand beobachten konnte.

Für die Männer begann der Renntag alles andere als gut. Ein verpatzter Start bescherte ihnen Platz 15. Doch Trainer und Mannschaft reagierten, das verpatzte Rennen wurde abgehakt, Taktik und die Besatzung leicht verändert. „Jetzt hieß es einfach: noch mal von vorne. Nach dem Time-Trial war noch rein gar nichts verloren. Wir wussten, was wir drauf haben. Und das wollten wir auch abrufen“, so der neu gewählte Mannschafts-Sprecher Philipp Augustin. Trainer und Publikum warteten gebannt auf den nächsten Lauf, das Achtelfinale und wurden nicht enttäuscht. Die Männer vom RVR zeigten ein packendes Rennen und kamen nur eine Bugballlänge, wenige Zentimeter also, hinter dem Hamburger und Germania Ruderclub ins Ziel. Perfekt. Nach diesem phänomenalen Rennen, in dem auch der Emscher-Express aus Herne besiegt wurde, ruderten sich die Männer in einen Rausch. In 00:54.98 erkämpften sie sich einen starken dritten Platz im Viertelfinale und hatten so im Halbfinale um die Plätze 5-8 mitzureden. Gegen Team-Bremen gingen sie dann am frühen Abend an den Start und zeigten eindrucksvoll, dass der RVR mitreden wird in diesem zweiten Jahr der flyeralarm-RBL. Der Sieg in diesem Halbfinale bedeutete, dass die Männer schon zu Beginn der Saison mit dem fünften oder sechsten Platz zurück ins Ruhrgebiet fahren würden. Im vergangenen Jahr hatten sie dieses Ergebnis erst in der zweiten RBL-Hälfte erreicht. Am Ende wurde es der eindrucksvolle 6. Platz.

„Und da ist noch mehr drin. Die Erfahrungen aus 2009 und das damit effektivere Training, dazu die Neuzugänge an Bord liefern noch jede Menge Potenzial.“ Außerdem weiß Philipp Augustin, dass gerade die frenetischen Anfeuerungsrufe nicht zu unterschätzen sind. „Wir haben den Luxus von fantastischen Fans angefeuert zu werden, die immer das letzte aus uns herausholen!“ Das bestätigt auch Schlagfrau des RVR-Frauenachters Magdalena Jakschik. „Nach dem verpatzten Achtelfinale haben die vielen Fans uns nochmal richtig motiviert.“

Die Frauen konnten das Rennen eindeutig für sich entscheiden, es so den Männern gleich tun und um die mittleren Platzierungen kämpfen. Nach einem spannenden Halbfinale ging es dann am Abend ins Finale um die Plätze 7 und 8. Eine Sensation für das im Großen und Ganzen unerfahrene Boot des RVR. Grade mal eine Luftkastenlänge hielt die Frauen vom 7. Platz fern. „Doch mit dem 8. Platz sind wir erst Mal mehr als glücklich! Wir blicken zuversichtlich auf unser Heimspiel in Rauxel“, am 19. Juni auf dem Oberwasser am Schiffshebewerk Henrichenburg. Der Ruderverein Rauxel 1922 e.V. freut sich als Gastgeber auf das zweite Ruderwochenende der RBL.