22. Juli 2010 | Nationalmannschaft | von Oliver Palme, Pressesprecher

U23 WM: 2 DRV-Boote qualifizieren sich für das Finale

Die deutsche Nationalmannschaft ist erfolgreich in die U23-WM gestartet, denn mit 2 Finalteilnahmen, 10 Booten in den Halbfinals und acht Booten, die in die Hoffnungsläufe müssen, sieht die Statistik positiv aus. Die Rennen am Donnerstag wurde gegen 16:30 Uhr wegen Gewitters abgeborchen, wurden aber heute morgen ab 7:00 Uhr deutscher Zeit nachgeholt. Der Frauenachter geht nur mit 6-Booten ins Rennen und hat daher keine Vorläufe.

Rennberichte: Donnerstag, den 22.07.2010

Im ersten Rennen aus deutscher Sicht überzeugten die Dritten vom Weltcup in München in dieser Bootsklasse Eric Johannesen und Sebastian Peter mit einem souveränen Sieg vor den stark eingeschätzten Italienern.

Im Frauen-Vierer ohne zeigte sich die Kombination mit Benger, Kühne, Ketterer und Duell gut in Form, doch nach starkem Beginn musste man den gut eingefahrenen Australierinnen dann mit knapp einer Länge Rückstand im Ziel den direkten Finaleinzug überlassen.

Der Männer-Vierer mit fährt hier ein cleveres Rennen und kann sich, nachdem man zuerst die Ukrainer und die Kroaten vorlässt, ab der Streckenhälfte entscheidend absetzen und sich mit den Kanadiern vom Rest des Feldes lösen. Kay Rückbrodt, Milan Dzambasevic, Jann-Edzard Junkmann, Hannes Ocik und Steuermann Tim Berent hatten schon bei den Testrennen in Ratzeburg überzeugt. Damit gelingt beiden Booten der Einzug in das Finale, das bei Booten mit weniger als 12 Meldungen schon am Samstag ausgefahrenen wird. Wie die FISA eine Aufteilung der Finalrennen in dieser Form zustimmen konnte, bleibt dem Verfasser schleierhaft.

Lena Bieber fährt im leichten Einer heute ein kontrolliertes Rennen und orientiert sich am zweiten Platz, den sie ab Streckenhälfte sicher verteidigt. Der reicht aus, um direkt in das Halbfinale zu rudern. Die Weissrussin Kryvasheyenka ist heute besser, aber über die beiden folgenden Tage kann sich hier noch einiges verschieben.

Christian Hochbruck startet auf den ersten 1500m in Führung liegend sehr stark gegen den Brasilianer Allson Silva. Doch als es auf die letzten Meter geht, zieht der Brasilianer noch einmal entscheidend die Schlagzahl und die Geschwindigkeit an und kann sich absetzen. Der zweite Platz von Hochbruck bringt nichts, denn auch er muss in den Hoffnungslauf.

Das gleiche Schicksal ereilt Yannic Corinth und Lasse Antzak, die nach der 1500m Marke den Kampf um die ersten beiden Plätze aufgeben. Die Niederlande und die Franzosen rudern sehr stark und überzeugen auch zeitlich, hier wird es für unser Duo in den nächsten Rennen schwer werden.

Der Leichtgewichts-Doppelvierer der Frauen ist hart umkämpft, das zeigt sich schon im zweiten Vorlauf. Führen lange auf der Strecke die US-Girls, kommen ab 1250m die Japanerinnen und unsere Mädels immer stärker auf. Die US-Girls ziehen einen Krebs und fallen aus dem Kampf um das Finalticket heraus, die Japanerinnen werden von unserem Quartett mit einem fantastischen Endspurt niedergerungen. Damit steht das zweite Boot des DRV im Finale.

Bei den Männern sind in dieser Bootsklasse Halbfinals nötig, aber das deutsche Quartett um Michael Etzkorn, Juluis Peschel, Jonas Wagner und Konstantin Steinhübel wollen nicht taktieren. Sie rudern nach anfänglicher Führung der Iren entschlossen und lassen nichts anbrennen. Der Sieg sollte Ruhe und Gewissheit geben, auch wenn der Weg zu den Medaillen noch lang ist.

Ulrike Toerpsch kann heute das Tempo der Führenden im Lauf nicht mitgehen, denn schon früh wird der Kontakt nach vorne verloren. Platz 4 und der Weg in den Hoffnungslauf sind die Fakten, hier muss in dieser sehr harten Konkurrenz eine Steigerung kommen.

Karl Schulze dagegen kann sich mit einem souveränen Start-Ziel Sieg für die nächste Runde und höhere Aufgaben empfehlen. Da heute Marcel Hacker die Saison beendet hat, kann sich Schulze mit einer starken Leistung hier in Brest vielleicht für mehr empfehlen. Diese Motivation scheint zu wirken, denn mit einer starken Leistung überzeugt der Dresdner auf der Strecke und zieht direkt in das Halbfinale ein.

Im Frauen-Zweier ohne hängen die Trauben für die deutsche Abordnung in diesem Jahr hoch, das war schon vorher klar. Mit einer guten Leistung präsentieren sich hier Nadja Drygalla und Anne-Sophie Agarius. Sie liegen anfänglich deutlich zurück, lassen sich aber nicht entmutigen und fliegen dann in Zielnähe heran. 8 Zehntel fehlen letztlich auf die Bulgarinnen, aber dieses Rennen sollte Selbstbewusstsein für den Hoffnungslauf geben.

Im Männer-Zweier ohne rudern Carl Nicolai Jürgens und Alexander Egler in den deutschen Farben und müssen sich direkt mit den hoch gehandelten Südafrikanern messen. Die halten immer knapp eine Länge Vorsprung, deutlich und klar auf Platz zwei aber unser Zweier. Damit gelingt der direkte Einzug in das Halbfinale.

Hochgehandelt sind im Frauen-Doppelzweier Julia Lepke und Lisa Schmidla durch ihre sehr guten Saisonleistungen. Doch heute nutzen die Weissrussinnen ihren Heimvorteil und legen sich ab Streckenhälfte knapp eine Länge in Front. Dieser Vorsprung bleibt bestehen und wird von den Gastgebern verteidigt, aber dieser Kampf wird im Finale noch einmal neu ausgefahren. Vorher muss das deutsche Duo im Hoffnungslauf sich qualifizieren, dies sollte aber kein Problem sein.

Im Männer-Vierer ohne fahren die US-Boys und unser Vierer mit Maximilian Hinkel, Michael Waschto, Kevin Rakicki und Michael Schirmer vorneweg. Die US-Boys führen bis zur 1500m Marke, dann will unser Quartett mehr und geht vorbei. Da drei Boote direkt in das Halbfinale gehen ein Sieg ohne Bedeutung, aber ein Plus an Sicherheit für die nächsten Rennen.

Gleiches Spiel im Leichtgewichts-Frauen Doppelzweier für Helke Nieschlag und Sina Burmeister, denn auch hier kommen drei Boote direkt weiter. Doch hier zeigen schon die Neuseeländerinnen Strack und Edward auf, dass mit ihnen zu rechnen ist. Sie fahren sehr aggressiv los und halten dann knapp eine Länge Vorsprung. Die Rennen im Halbfinale werden mehr Erkenntnisse liefern, hier geht es schon mal nicht gegen die Kiwis.

Stark rudern Clemens Hübler und Matthias Arnold im Leichtgewichts-Männer Doppelzweier, denn sie können sich nach 750m an die Spitze des Feldes setzen und hier dominieren. Der direkte Einzug in das Halbfinale ist in diesem Feld nur dem Sieger vorbehalten, daher also die maximale Zielstellung an diesem Tag erreicht.

Deutsche Statistik:

  • Halbfinale: M2x, LW1x, LM4x, M1x, M2-, M4-, LW2x, LM2x,
  • Hoffnungslauf: W4-, LM1x. LM2-, W1x, W2-, W2x,
  • Finale: M4+, LW4x