31. Dez. 2011 | Nationalmannschaft | von Redaktion rudern.de

WM-Programm geändert - 2 Bootsklassen entfallen

Im Jahr der olympischen Spiele rudern die nichtolympischen Bootsgattungen im Rahmen der U 19-WM um Titel und Medaillen. In diesem Jahr ist am 18./19.08. Plovdiv (Bulgarien) der Austragungsort dieser Meisterschaften. Das Programm selbst wird um zwei Rennen gekürzt.

Der Frauen-Vierer und der Vierer mit Steuermann der geistig behinderten Sportler wurden gemäß den Rules of Racing (Rule 31) gestrichen. Dort ist vorgegeben, dass eine Bootsgattung dann aus dem WM-Programm fällt, wenn es drei Jahre in Folge keine Vorrennen gegeben hat. Ausgenommen sind die olympischen und paralympischen Rennen, sodass die Masse der Rennen letztlich geschützt ist.

Mit dieser Regel soll gewährleistet werden, dass die Rennen bereits aufgrund einer gewissen Teilnehmerzahl eine sportliche Bedeutung haben. „Wie so oft, wenn es dann zum Schwur kommt, ist jedoch das Entsetzen groß“, so Dag Danzglock. Der 2. Vorsitzende Wettkampf gibt zu bedenken, dass „die Regel von der FISA und ihren Mitgliedern selbst und bewusst verabschiedet wurde, auch um das Programm zu reduzieren“. Er verweist aber auf 2005 als der Leichtgewichtsachter der Männer nach ähnlichem Resultat wieder in das Programm gehievt wurde. Am Start waren dann in Gifu Italien und Gastgeber Japan, die Wortführer aus Australien hatte die Reise nicht aufnehmen wollen.

Forciert aus Nordamerika gibt es nun in der FISA Überlegungen, wie diese Bootsgattung für Frauen wieder in das Programm gelangen kann. Dort ist das Riemenrudern für Frauen weit verbreitet und man sieht den Vierer als Unterbau des Achters. Daneben sucht FISA generell nach Lösungen, durch geeignete Bootsgattungen den Frauenanteil auf Spitzenevents bis hin zur Parität zu entwickeln. Hier sind alle Verbände aufgerufen, Vorschläge zu unterbreiten. „Dies wird der DRV tun und ist für Hinweise seiner Mitglieder dankbar“, so Verbandsvorsitzender Siegfried Kaidel.

Zum Vierer der geistig behinderten Sportler sind noch keine Überlegungen der FISA bekannt. Allerdings hatte der Verzicht auf dessen Aufnahme in das paralympische Programm 2012 durch die FISA der Bootsgattung in vielen Ländern den finanziellen Boden entzogen. Siegfried Kaidel ist dennoch optimistisch „sollte es hier Bewegung geben und die Bootsgattung in Rio de Janeiro 2016 paralympisch werden, dürfte sie 2013 wieder zum WM-Programm gehören.“